Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.


 
StartseiteSuchenNeueste BilderAnmeldenLoginFanpage

 

 Fanfiction von Keri87

Nach unten 
Gehe zu Seite : 1, 2, 3  Weiter
AutorNachricht
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptySo Okt 18, 2009 11:26 pm

Hallo, dass hier ist meine Fanfiction nach der ersten Staffel. Würde mich über Kommentare und Kritik über dir Story wirklich freuen.

glg, Kerstin alias Keri87




Liebes Tagebuch!

Lange ist es schon her, dass ich dir meine konfuse Gefühlswelt beschrieben habe. Zwei Wochen war ich jetzt in Spanien, genauer gesagt ich bin in das beliebteste Urlaubsziel der Deutschen gereist: Mallorca. Geplant war zwar zuerst eine Woche, aber ich habe dann bei meinem Vater noch eine weitere Woche rausholen können! Wozu gibt es denn die tolle „Wie überrede ich Papa“-Taktik? Bin nun ein bisschen müde, weil ich gerade eben vom Flug nach Hause gekommen bin, aber ich geh nicht früher schlafen, bis ich Dir alles haarklein erzählt habe.
Wie du weißt, hat mein Prinz Marc Meier diesem billigen Flittchen Gabi einen Heiratsantrag vor versammelter Mannschaft gemacht. Aus diesem Grunde brauchte ich dringendst Ablenkung. Hab deshalb ja auch den Urlaub genommen und bin einfach weggeflogen. Hab unten echt ein paar nette Typen kennengelernt, aber Marc wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Siehst du, sogar im Urlaub kann ich nicht aufhören an ihn zu denken. Heute bin ich dann nach Hause gekommen und fand eine Einladung für Ihre Hochzeit! Das ist wirklich gemein! Und rate wann die auch noch heiraten?! Ja, genau in zwei Wochen! Die beiden scheinen es ja wirklich eilig zu haben. Könnte wieder richtig heulen, wenn ich daran denke. Dabei habe ich echt gedacht, dass aus Marc und mir was werden könnte. Aber Träume sind wie Seifenblasen, sie zerplatzen in der Realität. Morgen muss ich wieder zur Arbeit und werde ihm dann begegnen. Werde versuchen, keinen Heulkrampf zu bekommen und eventuell auf blöde Sprüche zu kontern oder ignorieren. Ignorieren? Keine schlechte Idee mal, wenn man bedenkt, ich brauch dann mit ihm dann auch nicht reden. Aber was ist bei den Patienten? Nicht, dass wegen mir leiden kann, nur weil ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle habe! Nee, denen passiert schon nichts, ich mache meine Arbeit ja ordentlich. Muss jetzt mein Ziel einfach nur auf den Facharzt fokussieren und werde Marc die Stirn bieten. Hab aber berechtigte Zweifel, dass mein Herz dabei mitspielt.


Sie schloss das Tagebuch und versteckte es in einer Schublade in ihrem weißen Schreibtisch. Dann legte sie sich nieder und schlief auf ihrem kuscheligen Bett ein. Am nächsten Morgen wurde sie von ihrem Wecker wachgerufen. „Aufstehen Traumfrau Aufstehen!“ Heute ist ein entscheidender Tag! Heute begegne ich Marc seit über zwei Wochen wieder! Ob er jetzt netter zu mir ist, oder ist er der gleiche arrogante, gefühlsloser aber extrem süßer Macho? Pass auf Gretchen, er ist jetzt verlobt. Und das nicht mit dir. Er muss dir gestohlen bleiben. Also denk nicht, dass er süß ist. Höchstens attraktiv. Och nee, fang ich schon wieder an. Gibt es statt einen Erste-Hilfe-Kurs vielleicht einen Wie-liebe-ich-Marc-Meier-nicht-mehr- Kurs?? Wäre sicher dazu noch gutbesucht, bei den Frauenherzen, die er schon gebrochen hat. Möchte nicht wissen, wie viele das insgesamt sind. Aber was soll ich tun? Ich liebe diesen Spinner immer noch, auch wenn er mir das Herz dauernd bricht. Sie frühstückte schnell ein paar Schokoladenbrötchen und radelte dann mit ihrem Damenfahrrad zur Klinik. Buh ist das anstrengend, muss mir dringendst überlegen, wie ich meine Kondition verbessere! Oder ich leg mir langsam ein kleines Auto zu. Nee, das kostet zu viel. Damit komm ich mit meinem Mini-Gehalt nicht durch. .. Och Gott sei Dank, jetzt bin ich hier. Als sie die Station der Chirurgie betritt, hupfte eine hysterische Schwester Sabine vor Freude auf und fiel der jungen Ärztin um den Hals. „Endlich sind Sie da, Frau Doktor! Endlich! Die letzten zwei Wochen waren die reinste Katastrophe!!!“ Mit einem ironischen Ton erwiderte die Assistenzärztin: „Ach was sie nicht sagen, Schwester Sabine! Hat der Herr Doktor Meier wieder…!“ Weiter kam die angehende Fachärztin nicht, denn hinter ihr unterbrach sie eine sehr bekannte Stimme. „Was hat der Doktor Meier wieder, Hasenzahn? Bist wohl auch wieder hier?“, grinste der Oberarzt seine Assistenzärztin frech an. Och nee, frech wie immer, Gretchen lass dir schnell was einfallen! „Ach Marc, du bist auch da! (Sie blickte auf die Uhr) Wow, muss mir in den Kalender eintragen, dass Gott auch mal pünktlich zum Beginn der Visite kommt!“, sagte Gretchen mit einem hämischen Lächeln zu ihrem Chef. 1:0 für dich Gretchen. Der Tag könnte nicht besser für dich laufen! Und gar nicht mal schlecht gekontert für deine Verhältnisse. Dann nahm sie sich ein paar Akten und ging schon in das Zimmer, wo die Visite beginnen würde.

Nach der sehr schnell durchgezogenen Visite saß der Oberarzt auf seinem Ledersessel in seinem Arbeitszimmer. Marc war in den letzten zwei Wochen sehr grimmig aufgelegt gewesen. Nicht, dass er Schwester Gabi einen Heiratsantrag vor versammelter Mannschaft in der Cafeteria machen musste, nein, auch entdeckte er Gefühle für seine Assistenzärztin. Empfindungen, die für ihn bisher völlig fremd gewesen waren und die er meist hinter einer coolen Macho-Art verstecken konnte. Die Angebetete entschied sich aber sehr zu seinem Missfallen, dass sie sich dann in den Urlaub gönnen sollte nach der ganzen Strapaze. Was er ihr eigentlich auch nicht wirklich verdenken konnte, denn schließlich war er ja schuld an der ganzen Misere. Aber froh war er absolut nicht darüber. Und als ob das noch nicht genug wäre, muss er um seine Zulassung als Arzt fürchten, also muss er brav den glücklichen Verlobten vor dem gesamten Personal im Krankenhaus spielen. Obwohl, viel zu sehen von dem jungen Glück von Gabi und ihm bekam das Personal nicht, denn der Oberarzt verschanzte sich seit neuestens immer öfters in seinem Büro, und falls seine Verlobte auf den absurden Gedanken kommen sollte, ihn dort mit Hochzeitsvorbereitungen zu nerven, was leider Gottes auch oft genug passierte, schickte er sich meist unauffällig selbst per Pieper einen Notruf, damit er vor ihr flüchten konnte. So wie auch an diesem Tag. Marc saß ahnungslos in seinem Büro und tippte etwas in seinem Computer als die Türe aufging und seine Verlobte hineinkam. „Och Gabi, erspar mir bitte deinen Anblick und geh wieder!“, stöhnte der junge Oberarzt auf. „Ach Marcilein, ich will mit dir doch noch ein paar Formalitäten bezüglich der Hochzeit besprechen!“, säuselte die Schwester. Der Arzt griff unauffällig nach seinem zweiten Pieper, den er sich zusätzlich besorgt hatte. Er hielt ihn heimlich unter dem Tisch und schickte ihm auf seinem anderen Pieper einen Notruf. „Tut mir Leid, nächstes Mal, Gabi, aber wie du siehst, ich muss zu einem Notfall!“, rief er und eilte aus dem Büro. „Welches nächste Mal meinst du, wenn du immer weg bist?“, rief ihm eine zornige Gabi hinterher.

Zu dieser Zeit saß Gretchen im Park auf einer Bank, die unter einem wunderschönen Lindenbaum stand und ruhte sich ein wenig aus. Für den heutigen Anfang war es ja gar nicht mal so schlecht, wie ich Marc gegenüber getreten bin. Und verändert hat er sich ja auch kaum, immer noch auf der Schleimspur bei meinem Vater und sonst Gott höchstpersönlich spielen. Aber trotzdem, irgendetwas ist anders. Wenn ich das nur beschreiben könnte!...„Gretchen!“, hörte sie eine sehr bekannte Stimme hinter sich. Das ist ja unmöglich. Das glaube ich ja nie und nimmer. Sie sprang von der Bank auf und wollte irgendwo anders hingehen, als die Stimme hinter ihr sie am Oberarm packte und ihr sagte: „Gretchen, kannst du bitte stehen bleiben, wenn ich nach dir rufe! Und jetzt sag bloß nicht, du hast mich nicht gehört!“ Die angehende Fachärztin drehte sich langsam um und blickte in die Augen ihres Oberarztes. „Hör mich doch an, bitte!“, flehte der Arzt seine Assistenzärztin an. „Es tut mir alles so leid! Ich wollte dich nicht verletzten! Aber ich kann an der Situation, dass ich mit Gabi verlobt bin, nichts ändern! Aber ich empfinde nichts für sie, ehrlich“, erzählte Marc Gretchen. „Verlangst du jetzt etwa Mitleid mit mir, oder wie soll ich das verstehen?“, empörte sich die junge Ärztin, denn warum konnte er ihr die Sache nicht erklären. Doch statt einer Antwort ihr zu geben, zog der Oberarzt sie einfach zu sich und küsste sie. Die angehende Fachärztin erwiderte den Kuss, der zu einem leidenschaftlichen überging.

„Gretchen! … Hallo Gretchen??? Träumst du??“, fragte sie jemand. Die Ärztin blickte auf, und sah, dass sie noch immer an der Bank saß, aber kein Marc bei ihr war. Sie hatte also wieder einen ihrer Tagträume. „Stör ich dich gerade?“, fragte nochmals die männliche Stimme, die ihrem Ex-Freund Mehdi gehörte. „Nein, nein, war nur gerade so in Gedanken!“, erwiderte die Assistenzärztin. Scheiße, hoffentlich hat der nicht mitbekommen, dass ich in meinem Traum schon wieder Marc Oberar*** Meier geküsst habe!! „Achso, so entspannen in der Luft ist doch schön!"

"Hättest du Lust, einen Kaffee mit mir zu trinken?“, fragte der Gynäkologe sie. Herrjemine , was mach ich jetzt? Nee, das wird noch peinlich werden. Rückzug, Gretchen, sofortiger Rückzug!! „Tut mir leid, meine kleine Pause ist schon um. Muss jetzt auch mal gehen! Bis bald!“, verabschiedete sich die Ärztin und eilte in die Chirurgie.

Dort wurde sie schon von Marc erwartet. „Bist du auch endlich hier!“, schnauzte er seine Assistenzärztin an. Er war der festen Überzeugung, dass es viel besser wäre, wenn er sich so wie immer gegenüber seiner Assistenzärztin verhalten würde. Außerdem könnte er dadurch seine bisher unbekannten Gefühle ihr gegenüber besser unter Kontrolle halten. „Komm schon Hasenzahn, wir machen jetzt sicher kein Kaffeekränzchen hier!“, kommandierte der junge Arzt weiter. „Bin ja schon unterwegs, wie du siehst, brauchst ja nicht gleich so herumkommandieren!“, erwiderte die angehende Fachärztin. Eigentlich hatte sie insgeheim gehofft, dass Marc sie seit dem Kuss und ihrem Urlaub freundlicher behandeln würde, aber weit fehlgeschlagen. Er ist immer noch so gereizt und befiehlt ohne Punkt und ohne Komma jeden herum. Wie schön wäre es, wenn mein Tagtraum im Park wahr werden würde, dachte sich Gretchen, als sie seitwärts neben den Oberarzt stand und ihn von der Seite anblickte. Erde an Gretchen, vergiss es, er ist verlobt, dass heißt, er ist tabu für dich. Du bist nicht eine von denjenigen, die Beziehungen zerstören werden. Nein Gretchen Haase, so eine bist du mit Sicherheit nicht! Obwohl Marc ist schon eine Versuchung wert. „Hasenzahn, träum nicht! Wir müssen arbeiten, falls du es vergessen haben sollst!“, sagte der Arzt und holte sie aus ihren Gedanken. „Jaja, passt ja schon!“, zickte ihn die Ärztin an. Dann gingen beide in den Vorbereitungsraum, um sich für die anstehende Gallenoperation vorzubereiten. Gretchen wusch sich gerade die Hände und bemerkte nicht, wie der Oberarzt ganz vorsichtig von der Seite anschaute. Verflucht, Marc, Sie ist nur eine Frau wie jede andere. Konzentrier dich auf deine Arbeit, verdammt noch mal! Der Oberarzt beeilte sich und ging schon in den OP-Saal hinein. Gretchen wunderte sich zwar, dass er sie nicht wieder anschnauzte, warum sie noch nicht fertig wäre, aber folgte ihm dann gleich ohne weitere Gedanken darauf zu verschwenden in den OP.

Im Operationssaal war die Stimmung dann wieder wie immer. Marc spielte sich wieder als Gott in weiß höchstpersönlich auf und schnauzte Gretchen wie des Öfteren an. Mann, hat der ne super Laune wieder einmal. Hat ihn Gabi nicht an sich rangelassen, oder wie. Nee, glaub ich nicht, so wie die an ihn hängt, wenn die beiden zusammen sind, kann ich mir das gar nicht vorstellen. Welche Laus ist ihm dann wieder über die Leber gelaufen?? Okay, ich weiß, er verhält sich immer so, aber trotzdem, ein wenig übertreibt er es heute. So oft hat er mitten im Eingriff noch nie gemeckert. Fehlt nur noch, dass er mich gleich wieder rauswirft, so wie bei der Operation bei der schwangeren Nonne. Währenddessen hat Marc ganz andere Gedanken. Verdammt, kann die nicht mal das tun was ich will. Muss sie immer das letzte Wort haben?? … Mann oh Mann, ich könnte gleich auf die Decke gehen. Muss die immer alles besser wissen?? Wer glaubt sie überhaupt wer sie ist? So redet niemand mit mir, also auch gefälligst sie nicht. So ging es die ganze Operation hindurch. Gretchen meckerte zurück, wenn Marc etwas zum aussetzen hatte und dieser wusste nicht, wie er sich jetzt noch verhalten sollte. Kann mir jemand diese Frau durchleuchten, damit ich endlich weiß wie sie tickt. Einmal ist sie total lieb, dann wieder oberzickig und besserwisserisch, dann von der einen Sekunde zu anderen total auf Märchen. …. Grrr die macht mich noch mit ihrer Gefühlsduselei noch wahnsinnig. Nach der Operation im Waschraum. Gott sei dank vorbei, habe schon gedacht, Marc bekäme einen Anfall so wie der drauf war. Wenn ich nur ihm einmal auf etwas hinweise, boah der Mann hat mich angeguckt als wäre ich sonst wer. Eine Bombe oder wie. Obwohl sein Blick war eigentlich nicht mal bösartig. Eher verwirrt. Aber die Sprüche was er losgelassen hat. Das haltet ja keine Frau auf längere Zeit aus! Brauche jetzt dringend mal Nervennahrung. Wie es aussieht, wird der Tag ja nie vorbei gehen. Wo ist mein Euro für die Schoko? Ach ja, hier. Also auf in die Cafeteria!

In der Cafeteria im 7. Stock angekommen ging sie zum Automaten und kaufte sich ihren geliebten Schokoriegel. Sie bückte sich und nahm die gekaufte Nervennahrung aus dem Automaten, als sie plötzlich von hinten von einer männlichen Stimme angesprochen wurde. „Hallo Gretchen! Hast du eine kleine Pause gerade?“, fragte sie Mehdi. Och Gott, nicht der schon wieder. Jetzt kann ich nicht so schnell abhauen. Mal schauen, warte mal ab, was er überhaupt jetzt von mir will. „Ja, hallo Mehdi. Kleine Pause, ja.“, antwortete die Assistenzärztin. „Dann hast ja jetzt Zeit für einen Kaffee hier in der Cafeteria, oder?“, lächelte der Gynäkologe sie an. Gretchen, verdammt, der ist verheiratet. Und seine Frau wohnt bei ihm. Er hat sich für sie und nicht für dich entschieden. Also was soll das?? Sag einfach nein!! „Ja, kein Problem“, antwortete die junge angehende Fachärztin Mehdi. Warum kann ich nie nein sagen?? Beide setzen sich an einen freien Tisch mitten im Raum. „Wie geht es dir? Du bist ja im Park so schnell abgehaut!“, fragte der Ex-Freund sie nach einer Weile. „Musste ja auch zur einer OP. Aber mir geht’s sonst gut.“, beantwortete Gretchen die Frage. Hoffentlich fragt er jetzt ja nicht nach Marc. Er wird ja auch nicht so blind sein und nicht bemerkt haben, dass ich genau in den Urlaub gefahren bin, nachdem sich Marc mit Gabi verlobt hatte. Oder hat er es nicht gecheckt? Am besten ja nicht nachfragen, einfach Themenwechsel machen!! „Wie geht es dir und deiner Familie?“, fragte sie ihn gleich darauf, um von sich selbst abzulenken. „Ja alles bestens, Anna macht gerade eine Reha nebenbei und Lilly ist happy, dass ihre Mama wieder wach und zuhause ist!“, sagte der Gynäkologe mit einem traurigen Blick. Währenddessen bemerkten die beiden nicht, dass sie schon eine Weile von einer Ecke her beobachtet wurden. Der Oberarzt kochte vor Eifersucht. Das gibt’s doch nicht. Tröstet sie sich wieder bei diesem Weichspüler?? Die lässt ja auch nichts anbrennen. Nein, das darf ich nicht zulassen. Sie ist zwar zickig und besserwisserisch, aber irgendwas hat sie, dass sie mich so verwirrt! Was soll ich jetzt machen?

Nee, ich kann die beiden nicht länger zusammen allein sitzen lassen. Aber was mach ich jetzt? Wenn ich sie jetzt anpiepe, dann muss ich ihr eine Erklärung aufbrummen, wieso ich sie angepiept habe. Nee, dann zickt sie wieder herum. Obwohl sie dabei so süß aussehen kann. Aber was mach ich dann?? Sie darf nicht wieder auf den Weichspüler reinfallen, nur weil ich einen riesigen Scheiß gemacht habe. Oh mein Gott, sie lacht jetzt über etwas. Das darf doch nicht wahr sein. Ein Plan muss her! Ihn von ihr weglocken kann ich nicht. Sie auch nicht. Muss der sie so anstarren? Mir wird schlecht. Nee, Meier lass dir was einfallen. Ich sitz mich einfach dazu! Dann geht sicher er nach einer Weile. Ja, das ist die Idee. Werde ihn jetzt schön provozieren. Deshalb ging der Oberarzt mit eiligen Schritten zu dem Tisch der beiden hin. „Ist hier noch frei?“, fragte Marc, während er sich grinsend zu den beiden an den Cafeteriatisch saß. Was will denn der jetzt hier?? Kann ich nicht mal in meiner Pause eine Ruhe vor ihm haben. Warum grinst er eigentlich so? Hat er einen Hintergedanken, oder was weiß ich! Aber normal ist das mal nicht! Der Gynäkologe staunte auch nicht schlecht, als sich von einer Sekunde zur anderen sein ehemals bester Freund zu sich und Gretchen an den Tisch setzte. „Ähm …!“, sagte darauf Mehdi. Es war ihm eigentlich überhaupt nicht recht. Denn gerade haben die Assistenzärztin und er sich gut unterhalten. „Danke!“, erwiderte Marc schnell und blickte beide an. „Und, worüber habt ihr euch unterhalten. Wer am schnellsten Babies zur Welt bringt?“, witzelte der Oberarzt der Chirurgie. „Marc, deine dummen Witze kannst du dir sparen. Also warum bist du hier?“, fragte ihn seine Assistenzärztin. Hmm, hat nicht so geklappt wie ich wollte, muss mir jetzt rasch eine Antwort einfallen lassen. Ich habs. „Ja, ich wollte erst was essen, und dann hab ich euch zwei gesehen und hab mir spontan dazu entschlossen, euch mit meiner sehr wertvollen Gesellschaft zu bereichern!“, antwortete Marc und zeigte wieder sein unverschämtes freches Lächeln. Ein Angeber sondergleichen ist er ja überhaupt nicht. Frage mich langsam, was er im Schilde führt. „Und du meinst, wir sind über diese Bereicherung froh?“, entgegnete die angehende Fachärztin. Mehdi wusste nicht, was er mitreden sollte, weil Marc und Gretchen sich immer mehr hin und her schlagfertigten und er außen vor blieb, was ja auch von dem jungen Oberarzt der Chirurgie beabsichtig worden war. Deshalb verabschiedete sich der Gynäkologe bald darauf bei Gretchen mit den Worten: „Muss jetzt los! Wir sehen uns ja hoffentlich bald!“ Die Ärztin blickte ihm erstaunt an, fing sich aber schnell wieder und verabschiedete sich auch freundlich. Marc hatte unterdessen wieder ein Grinsen im Gesicht, weil er seinem Konkurrenten Mehdi vergrault hatte.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptySo Okt 18, 2009 11:50 pm

„Kannst du mir bitte sagen, warum du jetzt so grinst?“, fragte Gretchen erzürnt ihren Oberarzt. Der konnte sich sein hämisches Lächeln noch immer nicht verkneifen und fragte sie dann mit unschuldiger Miene: „Was habe ich getan? Darf man heutzutage nicht einmal mehr lächeln ohne du dich gleich aufregst? Und du musst doch selbst zugeben, dass mein Lächeln ja wirklich einzigartig toll ist, stimmts?“ Und schon wieder wird sein Grinsen ein bisschen breiter. „Du weißt schon, dass Leute von einem hohen Ross sehr schnell auf die Schnauze fliegen können“, erwiderte die Assistenzärztin sarkastisch, aber dann konnte auch sie sich ein Lächeln nicht verkneifen, da sie sich das gerade bildlich vorstellte. Ist der Mann aber eingebildet. Aber bei so einem Aussehen, wen wundert es da noch? Och sein Lächeln ist echt verdammt süß. Richtig zum dahin schmelzen. Da könnte ich sogar glatt auf meinen Schokoriegel oder meinen geliebten Schokoladenpudding verzichten. Und seinen Blick erst. Ich könnte ihn ewig so anblicken. Erde an Gretchen, Vorsichtsmaßnahme!! Marcs Sympathiewerte steigen wieder ins unermessliche. Darf nicht vergessen, dass er in nicht weniger als 13 Tagen heiraten wird. Und zwar dieses billige Möchtegern-Schwester von der Gynäkologie, die mehr als Flittchen durchgehen könnte. Frage mich gerade, wie sie den Job eigentlich bekommen hat. Nee, lieber doch nicht. Sonst wird mir womöglich noch schlecht. Aber irgendwas muss sie haben, dass Marc sie heiraten will. Obwohl er und heiraten? Konnte mir das auch nicht vorstellen. Außer in meinen Träumen, wo er mich heiratete. Aber ich muss mich damit abfinden, leider. Marc schaute sie erstaunt an, da die Assistenzärztin wieder eine ernstere Miene aufgesetzt hatte. Aus der Frau sollte mal einer schlau werden. Zuerst kontert sie zurück, dann lächelt sie und im nächsten Moment schaut sie wieder ganz ernst. Das ist doch nicht normal! Nein mehr als nicht normal! Richtig verrückt. … Aber ihre Augen funkeln so schön. Würde am liebsten… Nee dann bekomm ich wieder eine gescheuert. Und nee, nicht vor den vielen Leuten. Hmm… Oh nein! Verfluchte Scheiße, das hat mir gerade noch gefehlt!!!! Hilfeeeee!!!

Marc bekam einen Schreck, als er am Eingang zur Cafeteria Gabi eintreten sah. Verdammt, was will die denn hier. Oh mein Gott, was die jetzt für einen Gesichtsausdruck hat. Wenn Blicke töten könnten. …Die Frau hat doch nen Knall. Die kommt jetzt echt hier her. Hoffentlich macht sie jetzt kein Theater. Wäre ja oberpeinlich. Schon stand plötzlich an dem Tisch seine Verlobte und blickte ihn wütend an. Ihre Hände stemmte sie in die Hüften und schrie ihn an, was er sich einbilde, dass er mit dem „dicken Haasen“ zusammen auf einem Tisch sitzen würde. OK habe umsonst gehofft. Jetzt heißt es cool sein, Meier. Marc grinste sie darauf hin an und erwiderte nur: „Weil sie meine Assistenzärztin ist und ich mit ihr über die nächste OP reden muss! Und was machst du hier? Ich dachte, du hast erst in zwei Stunden deine Pause. Was machst du dann schon hier?“ „Hör auf mich zu verarschen! Es reicht mir langsam.“, schrie die Krankenschwester ihren Verlobten an, sodass alle in der Cafeteria zu den drei am Tisch hinüber blickten. Oh Mann oh Mann, da hat sich Marc ja eine schöne Furie eingefangen. Die hat schon eine lautstarke Stimme. Die würde sich gut als Wecker für hörgeschädigte Patienten eignen. Auch Marc war alles andere als erfreut über dieses Verhalten. Doch Gabi wollte sich nicht beruhigen. Auf einmal zog sie ihn bei der Hand und wollte ihn mit sich aus der Cafeteria zerren. Marc fragte sie nur, ob sie noch klar bei Verstand wäre, aber sie flüsterte ihm nur zu, wenn er nicht sofort mit ihr mitkäme, würde sie alles der Polizei erzählen und dann kann er sich von seinem dicken Haasen schon verabschieden. Also folgte er ihr dann und die Leute in der Cafeteria begannen zu tuscheln. Was wohl in der gefahren ist? Und dass die mich dicken Haasen genannt hat, der werde ich es zeigen. Die hat ja auch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ihn so anzuschreien. Und wie er ihr dann gefolgt ist, nachdem sie ihm was ins Ohr flüsterte. Wie ein Hündchen. Naja, jedenfalls schmeckt mir der Schokopudding.

„Kannst du mir bitte jetzt endlich sagen, was du mit diesem dicken Haasen in der Cafeteria gemacht hast? Und diesmal keine Lügen!“, schrie Gabi ihren Verlobten an, nachdem die Türe zum Arbeitszimmer des Oberarztes geschlossen worden war, das sie kurz zuvor betraten. „Das habe ich dir doch schon unten gesagt, wir haben dann eine OP, für dich verständlich ausgedrückt wo wir jemanden aufschneiden und ihm wieder gesund machen. Deswegen haben wir das unten in der Cafeteria besprochen. Und wenn du es nicht glaubst, ist das dein Problem und nicht meines. Ich werde dich nicht um Erlaubnis fragen, ob ich mit meiner Assistenzärztin in der Cafeteria über ein OP reden darf oder nicht. Immerhin bin ich ja auch Oberarzt, falls du es vergessen haben solltest!“, erwiderte Marc genervt. Warum habe ich mich je auf diese Frau eingelassen? Da war ich ja wohl total neben der Spur. Die ist ja nur verdammt strohdumm und peinlich. Wie die mir eine Szene in der Cafeteria gemacht hat! Wer denkt sie überhaupt, wer sie ist? Was wohl Gretchen gedacht hatte? Mich wunderts ja, dass sie nichts dazu gesagt hatte, als ich behauptete dass wir wegen einer OP zusammen säßen. Vielleicht hatte sie ja auch nichts davon mitbekommen. Ich denke doch, Gabi hat ja laut genug geschrien. Kann froh sein, wenn ich jetzt keinen Gehörschaden bekomme. Aber wie werde ich diese Frau am schnellsten los. Mein Piepertrick funktioniert ja jetzt schlecht. „Ich glaube dir aber trotzdem nicht die Sache. Ich habe doch Augen im Kopf und ich habe deinen Gesichtsausdruck gesehen. Du hast garantiert nicht über eine OP geredet. Also verarsch mich nicht! … (Marc schwieg weiter und schaute sie nur unglaubwürdig an) Und vergiss nicht, in 13 Tagen bin ich deine Frau, und dann wirst du dir das nicht mehr erlauben können. Denn sonst kannst du deiner Zulassung als Arzt schon mal Goodbye sagen und Gefängnisluft atmen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ Mit diesen Worten stampfte sie aus dem Büro des Oberarztes. ?? Ich muss was unternehmen, diese Frau kann und werde ich nie im Leben heiraten. Irgendwie muss mir da was einfallen. Ich, Marc Meier unterschreib ja nicht mein Todesurteil wegen so einer hysterischen Kuh. Reicht ja schon, dass ich mit der verlobt bin. Verdammt, mir bleibt echt nur verdammt wenig Zeit, dass ich die Hochzeit verhindern kann!

Gretchen aß in der Zwischenzeit ihren Schokopudding fertig und ging zu ihrem Spind, damit sie wieder mal einen Eintrag in ihrem Tagebuch machen konnte. Sie schrieb:

Liebes Tagebuch!

Du kannst dir nicht vorstellen, was gerade in der Cafeteria passiert ist. Ich sitze mit Mehdi zusammen auf einem Tisch, und unterhielten uns nach einem schwierigen Gesprächsanfang zu meinem Erstaunen auch sehr gut. Aber dann geschah es. Weißt du, wer sich dann zu uns an den Tisch gesetzt hat. Ober(arsch)arzt Marc! Ja, genau er, der mir erst wieder Hoffnungen gemacht hatte und mir dann zum wiederholten Male mein Herz gebrochen hatte, indem er Schwester Gabi in der Cafeteria einen Heiratsantrag machte. Also, er saß sich einfach zu uns und gab wieder mal einen blöden Spruch ab. Jedenfalls habe ich ihm mal wieder zurück gekontert. Mehdi ist eigentlich schnell dann abgehauen, aber ich hab mit Marc weiter gekontert was das Zeug hält. Wow Marcs Lächeln ist so wunderschön. Und sein Blick erst. Könnte in seinen Augen wirklich versinken. …. Ich muss aufhören zu träumen. Jedenfalls wurden wir dann durch Gabi gestört. Die ist wie ein Hornochse auf zwei Beinen zu unserm Tisch gestürmt und hat eine bühnenreife Leistung in „Wie kann ich mich am peinlichsten benehmen“ abgelegt. Die hat echt behauptet, dass ich mit Marc was hätte. Ok, ich hätte ja nichts dagegen. Stop. Stop. Stop. Nein, daran darf ich gar nicht mal denken. Wie sie Marc dort angeschrien hat. Als wäre er ein Schuljunge oder so. Marc hat dann noch gesagt, dass wir beide wegen einer OP zusammensitzen. Ja klar, ich hätte ihn vor seiner Verlobten (oh ich hasse neuerdings dieses Wort) auflaufen lassen können, aber irgendwie tat er mir ja leid. Denn stell dir vor, die hat ihn wirklich versucht, ihn aus der Cafeteria zu zerren. Am Anfang hat er sich ja gewehrt, aber als sie ihm was ins Ohr flüsterte, haute er mit ihr ab wie ein braves Hündchen. Möchte gern wissen, was sie ihm zugeflüstert hat. Ob er mit ihr wieder…? Nee dass stell ich mir nicht mal vor. Sonst wird mir schlecht. Aber es war schon eine komische Situation. Frag mich echt, was die hat, dass er sie sogar heiratet. Weil ganz dicht in der Batterie scheint sie echt nicht zu sein. Ach ja, muss jetzt aufhören. Hab noch einen Termin bei meinem Vater im Büro. Bin mal gespannt, was der von mir will.


Die junge Assistenzärztin schloss ihr Tagebuch und verstaute es in ihrem Spind unter ihrer Ersatzwäsche. Sie verschloss den Schrank und ging aus dem Schwesternzimmer, wo Marc auf dem Flur stand. „Hasenzahn, wohin willst du? Wir haben einen Patienten zu verarzten?“, fragte der Oberarzt seine Assistenzärztin. „Marc, erstens, du sagst immer, du wärst Gott, also könntest du auch einmal allein jemanden untersuchen. Und zweitens, mein Vater hat mich für diese Uhrzeit zu sich bestellt. Also müsste es wohl dringend sein, meinst du nicht auch. Ich könnte aber auch hier bleiben und du darfst es gerne meinen Vater erklären, warum du nicht alleine zurechtkommst!“, grinste die junge Ärztin in forschend an. Wow. Jetzt habe ich heute schon 2:0 gegen Marc. Gretchen du wirst immer besser. Der junge Arzt starrte sie erst mal entsetzt an. Kann mir mal jemand sagen, warum sie mich heute die ganze Zeit nur zurückkontert. Das gibt’s doch nicht. Die stellt wirklich meine Autorität ihr gegenüber in Frage. Das wird sie noch zurückbekommen. Aber wie? „Nein, den Notfall schaff ich auch allein!“, antwortete der Oberarzt ihr schließlich. Na geht doch, er hat ja nur Angst, dass er wieder einen Anschiss von meinem Vater zu bekommen. Aber wenn er mal nicht weiß was er sagen soll, dann schaut er so richtig süß verwirrt aus. Das passt sehr gut zu ihm. Könnte ruhig öfters so schauen. Die beiden Ärzte blickten sich an und sahen sich dann gleichzeitig in die Augen. Automatisch näherten sich beide und konnten schon den Atem des anderen spüren. Ihre Gesichter näherten sich immer mehr. Für einen kurzen Moment hatten sie alles vergessen und würden sich küssen. Doch bevor sich ihre Lippen trafen, rief der Pieper von Marc beide zurück in die Realität. Marc blickte die Assistenzärztin noch kurz an und verschwand dann Richtung Notfall. Verdammt Meier, wieso kann dich diese Frau so verwirren. Das ist doch nicht normal. Auch Gretchen war in Gedanken. Was war das zwischen uns? Es verbindet uns irgendetwas, sonst würde uns das ja nie passieren. Aber was ist das? In Gedanken versunken ging sie zu dem Büro ihres Vaters.

Als sie vor dem Büro ihres Vaters ankam, holte sie mal tief Luft und klopfte an. „Herein“, kam es von innen. Die Assistenzärztin trat in das Arbeitszimmer ein. Der Professor begrüßte seine Tochter mit dem Wort Kälbchen und bat sie, dass sie auf dem Stuhl sich bitte setzen sollte. Bin mal gespannt, über was er mit mir reden will. Hoffentlich ist es nichts Schlimmes. Aber dann hätte er ja andere Laune, nein es muss etwas anderes sein.
Franz: „Wie läuft es mit deinen Berichten für die Fachprüfung?“
Gretchen: „Ja, gut. Komme gut voran.“
Was will er jetzt mit der Fachprüfung?
Franz: „Gut. Der Grund, warum ich dich herbestellt habe, ist folgender: Ich möchte, dass du an einer Tagung in Österreich in Salzburg teilnimmst.“
Gretchen: „Ich auf einer Tagung! Wann?“
Franz: „Leider schon morgen. Es ist einer unerwartet abgesprungen und da habe ich sofort an dich gedacht. Zimmer und Zugticket wären schon besorgt. Das Thema Chirurgie von heute könnte gut in deine Facharbeit passen. Und so eine einmalige Chance bekommt man selten. Für die zwei Tage kann der Meier auch alleine operieren. Du müsstest also nur noch fahren“
Marc ist nicht dabei. Wie geil ist das denn? Ich allein auf einer Tagung. Ohne das Gemecker von Gott Marc Meier zu hören. Und das Thema könnte ich gut in meine Facharbeit miteinbeziehen. Und ich habe auch noch zwei Tage Erholung von meinem Oberarzt. Was will Frau mehr??
Gretchen: „Also gut, ich fahre!“
Franz: „Habe auch nichts von meinem Kälbchen anderes erwartet. Du darfst heute ausnahmsweise eine Stunde früher heimgehen, damit du packen kannst!“
Gretchen: „Danke Papa. Wäre sonst noch etwas?“
Franz: „Nein, das wäre alles!“
Gretchen: „OK, dann gehe ich wieder zurück auf Station! Bis später“
Franz: „Bis später zuhause!“
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyMo Okt 19, 2009 12:12 am

Gretchen schloss die Tür zu dem Büro von ihrem Vater und ging wieder zurück auf Station. Da Marc zu der Zeit immer noch mit dem Notfall beschäftigt war, beschloss sie, in die Notfallaufnahme zu gehen und dem Oberarzt zu helfen. Als sie am OP-Plan vorbeikam, strich sie für die nächsten 2 Tage gleich ihren Namen weg, weil sie ja zu dieser Zeit ja an der Tagung wäre. In der Notfallaufnahme angekommen, sah sie, dass der Oberarzt gerade den Patienten fertig behandelt hatte.
Gretchen: „Marc, kann ich dir noch helfen?“
Marc: „Nein, danke, bin gerade selbst fertig geworden. Ich dachte, du wärst bei deinem Vater!“
Gretchen: „War ich ja auch! War halt schneller fertig als gedacht!“
Der Oberarzt blickte sie nur erstaunt an, sagte aber nichts. So wichtig kann es ja dann nicht gewesen sein, wenn sie jetzt schon wieder da ist. Es ging sicher wieder um eine private Angelegenheit. Mir kanns ja egal sein. Aber sauer bin ich schon darüber, dass ich die Arbeit hier alleine machen musste.
Dann gingen beide zusammen Richtung Schwesternzimmer. Sie kamen an dem OP-Plan vorbei und Marc blickte kurz darauf. Danach schaute er die Assistenzärztin fragend an. Warum ist Gretchens Name weg? Was ist denn jetzt bitte los? Warum soll ich zwei Tage ohne Assistenz operieren? Hat die jetzt echt Urlaub bekommen oder wie darf ich das verstehen? War sie deswegen bei ihrem Vater? Ist ja leicht, man bekommt frei, wann man will, solange der Vater Chef der Klinik ist. Oje, er hat es bemerkt. Gretchen, lass dir nichts anmerken. Sei selbstbewusst. Oh mein Gott, wird der sauer oder wie soll ich seinen Gesichtsausdruck jetzt deuten. Am besten frag ich mal, was er hat. OK, kann mir schon denken, was ihm stört. „Ist was Marc? Stimmt irgendwas nicht mit dem OP-Plan?“, fragte sie den Arzt dann.

„Ähm, Hasenzahn, kannst du mir bitte erklären, warum ich jetzt plötzlich zwei Tage ohne Assistenz operieren soll?“, fragte der Oberarzt sie. „Och, hat Gott in weiß Bedenken, dass er es womöglich nicht alleine schaffen könnte? Aber ich kann dir den Grund natürlich nennen, ich bin die nächsten zwei Tage nicht da!“, grinste die Assistenzärztin. Jetzt bin ich aber echt auf sein Gesicht gespannt. „Das du nicht da sein wirst, das habe ich ja durch den OP-Plan ja jetzt gesehen. Mich würde es eher interessieren, warum du so kurzfristig frei bekommst, während andere auf ihren freien Tag länger warten müssen und stattdessen arbeiten! Ist ja von Vorteil, wenn man die Tochter des Professors ist, dann bekommt man ja immer frei wenn man will!“, schnauzte er sie an. Oh la la. Jetzt ist er aber sauer. Soll ich ihm sagen, dass ich auf Fortbildung bin. Ich sags ihm, ja. Ich lass mir ja nicht unterstellen, nur weil Papa diese Klinik leitet, dass ich mir alles erlauben kann. Außerdem habe ja ich einen total niedrigen Stundenlohn, leiste aber die gleiche Arbeit wie er. Da soll Frau mal einen Mann verstehen. Und er regt sich auf, dass ich frei habe, was in Wirklichkeit nicht stimmt. Das ich nicht lache. Obwohl zwei Tage ohne Marc sind ja wirklich Erholung pur. „Weißt du was, es geht dich ja eigentlich gar nichts an, aber ich lass mir nicht unterstellen, dass ich eine Sonderbehandlung habe, nur weil mein Vater Chef von dieser Klinik ist. Ich werde die nächsten 2 Tage an einer Tagung in Salzburg teilnehmen, deswegen bin ich nicht da! Und nicht, weil ich einfach so frei haben will. Aber ist ja klar, dass du nur so denkst. Komm einmal runter von deinem Ross, denn wer erlaubt sich denn von uns beiden denn hier mehr?“, warf ihm die Assistenzärztin vor. „Für freche Sprüche werden wir ja auch nicht bezahlt! Wir haben ja noch zu tun, Hasenzahn!“, antwortete Marc zornig und ging in sein Büro, während Gretchen zu Sabine ins Schwesternzimmer ging.

Marc öffnete in seinem Büro ein Fenster und holte aus seinem Kittel eine Zigarettenschachtel heraus. Er nahm eine Zigarette heraus und zündete sie an. Dann nahm er einen tiefen Zug. Eine Tagung in Salzburg? Davon wusste ich ja gar nichts! Dann sehe ich sie zwei Tage überhaupt nicht! Oder bin ich auch mit dabei? Nein, dann wüsste ich erstens davon und zweitens steht ja mein Name ja noch am OP-Plan. Vielleicht ist es auch besser so, dass sie zwei Tage mal nicht da ist! Obwohl ich ihre Art schon vermissen werde! Wenn sie auf meine Sprüche reagiert. Komm schon Meier, dass ist nur deine Assistenzärztin. Nicht mehr. Also zerbrich dir nicht den Kopf über sie. Du kannst ja jede haben die du willst. OK, keine hat so ne Klasse wie sie und kann mir die Stirn bieten. Shit… wieso schafft sie es nur, mich derartig zu verwirren. Was denke ich mir nur? Muss mich echt mehr beherrschen. Will ja nicht zu einem Weichspüler a la Mehdi werden. Komme die zwei Tage ja auch ohne sie zurecht. Wird ja sicher auch mal nee nette Abwechslung sein, als wenn ich mir ihre ganze Zickerei anhören muss. Oder doch nicht? Ich soll nicht so einen Quatsch denken! Werde jetzt meine Arbeit weiter verrichten! Das wird mich ablenken. Er rauchte die Zigarette fertig und setzte sich auch seinem Ledersessel, um dann noch ein paar Akten zu bearbeiten.

Zur gleichen Zeit begutachtete Gretchen noch die Werte von ein paar Patienten. Nach einer dreiviertel Stunde beschloss sie dann Feierabend zu machen, da sie von ihrem Vater sowieso die Erlaubnis hatte, eine Stunde früher aufzuhören. Komisch seit dem OP-Plan hat er sich nicht mehr blicken lassen. Ob er wohl beleidigt ist, dass er zwei Tage ohne mich auskommen muss? Nee, Marc Meier doch nicht. Er ist ja überall der Beste, also kann er in den zwei Tagen ja zeigen, was er so zu bieten hat. Ob er mich wohl vermissen wird? Oder etwa doch nicht? Marc kann man schließlich nur schwer einschätzen. Wie süß er heute geguckt hat. Und seine Augen haben so geleuchtet. Och Gott, jetzt denke ich schon wieder an ihn. Lieber Gott, kannst du mal diesen Namen aus meinem Gehirn streichen – wäre sehr hilfreich! Muss ja mein Leben auch ohne Marc Meier auf die Reihe bekommen. Jetzt fahr ich mal heim und gönn mir einen leckeren Schokopudding. Mhhh… Lecker!

„Schwester Sabine, wo ist Frau Doktor Haase?“, fragte Marc die Krankenschwester im Stationszimmer. „Ähmm, die Frau Doktor ist doch vor einer viertel Stunde nach Hause gefahren wegen der Tagung. Erlaubnis vom Professor!“, antwortete sie kleinlaut und achtete auf seine Reaktion. Der Oberarzt war wirklich verblüfft, aber konnte seinen Zorn nicht wirklich verstecken. „Was schauen Sie mich so an, Schwester Sabine? An die Arbeit! Hopp Hopp! Wir sind ja nicht zu unserem Vergnügen da!“, befahl er und verschwand dann mit einer Tasse Kaffee wieder in sein Büro. Jetzt ist sie weg. Ist ja vielleicht auch gut so. Brauch mir dann jetzt echt zwei Tage nicht ihr Gemecker anhören. Aber er wusste, dass er sich das nur einredete.

Es klopfte an der Tür und Gabi trat ein. Oh mein Gott, mein Problem Nummer 1. Kann die mich nicht heute endlich mal in Ruhe lassen. Ein Theater für heute hat mir gereicht.

Marc: „Was willst du hier? Siehst du nicht, dass ich arbeiten muss?“
Gabi: „Ich muss mit dir reden!“
Marc: „Verdammt, kapier es doch endlich, ich habe keine Lust mit dir zu reden!“
Gabi zickig: „Das ist nicht das, was ich hören will!“
Marc: „Falls du willst, dass ich dir sage, dass ich dich liebe, dann bist du bei mir an der falschen Adresse.“
Gabi schmollend: „Wenn das Kind einmal auf der Welt ist, dann wirst du mich und das Kind schon lieben!“
Marc: „Davon träumst du wohl! Glaubst du im Ernst, dass du mit einer Hochzeit Liebe erzwingen kannst?“
Gabi: „Jedenfalls habe ich dich zur einer Hochzeit gebracht!“
Marc: „Ja, aber nicht freiwillig, oder muss ich deinem Gedächtnis nachhelfen? Lass mich jetzt in Ruhe! Muss arbeiten! Und keine Widerrede jetzt!“
Gabi: „Bin gespannt ob du in 13 Tagen auch noch so denkst! Oder willst du im Gefängnis versauern?“
Marc: „VERSCHWINDE; hab ich gesagt!“

Die Verlobte wusste, dass der Oberarzt panische Angst vor dem Gefängnis hatte und beschloss zu gehen. Aber sie hatte schon einen nächsten Plan. Und wenn es nach ihr ginge, wird er sicher schon morgen klappen. Als die Türe geschlossen war, dachte Marc nach. Irgendwie muss ich diese Hochzeit verhindern können. Ich wollte ja nicht, dass der Mann stirbt. Aber ich will auch meinen Beruf nicht verlieren. Warum habe ich mich nur auf Gabi eingelassen. Dann hätte ich jetzt nicht diese verdammten Probleme. Ruhig Blut, Meier, atme tief durch. Dir fällt schon noch was ein. War ja bisher ja auch immer der Fall.

Während Marc gerade dann in seinen Feierabend ging, packte zur gleichen Zeit Gretchen in ihrem Zimmer ihre Tasche. Also, Oberteile, Unterwäsche und Hosen sind eingepackt. Notizblock ist verstaut. Fehlen nur noch Kosmetik- und Waschsachen. War das jetzt alles? Hab ich was vergessen? … Ja, das darf ich auf keinen Fall vergessen. Ist ja mein ständiger Begleiter. Aber bevor ich es einpacke, werde ich noch einen Eintrag machen:


Liebes Tagebuch!

Du kannst dir wirklich nicht vorstellen, wie Marc heute sauer war, als er am OP-Plan sah, dass ich morgen und übermorgen nicht an den OPs teilnehmen werde. Hat das was zu bedeuten? Nee, glaube ich nicht. Vielleicht war er nur deshalb grantig, weil er dann einen wenig zum kommandieren hat. Ach ja, du weißt ja noch gar nicht, wie es dazu überhaupt kam. Du weißt, dass ich zu Papa ins Büro kommen musste. Hab dort erfahren, dass ich jetzt 2 Tage an einer Tagung in Salzburg teilnehmen darf. Geil, oder?? Kann dort viele neue Erkenntnisse für meine Facharbeit sammeln. Die werde ich ja hoffentlich ja auch bald machen. Ich in Salzburg. Genial. Kann es immer noch nicht fassen. Und weißt du, was das Beste daran ist?? – Ich sehe zwei Tage lang keinen Marc Meier. Ja, du hast richtig gelesen, endlich werde ich einen kleinen Urlaub von diesem Macho, aber echt süßen Macho haben, okay Urlaub ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber Erholung kann man das aber schon nennen. Obwohl irgendwie kommt mir die ganze Situation komisch vor. Schon allein, dass es mir vorkommt, dass er meine Nähe sucht, wie zB in der Cafeteria, wo er sich zu mir und Mehdi gesetzt hat, wo doch soviele andere Tische leer waren. Spätestens jetzt muss mir klar sein, dass es ein reines Wunschdenken von mir ist. Könnte ihm für seine ganze Art und Weise manchmal echt den Kopf abreißen. Ja, liebes Tagebuch, ich weiß, Gewalt ist auch keine Lösung. Aber was ist mit seinen Spielchen mir gegenüber? Hat er jemals daran gedacht, was er mir angetan hat? Wie oft er mir Hoffnungen gemacht hat, nur um mich hinterher zu verletzen? Aber genug von meinem Gefühlschaos , wo ich mich selbst nicht auskenne. Jetzt genieße ich meine Tage in Österreich und werde mir sicher ein paar Mozartkugeln genehmigen. Denn warum soll ich mir die entgehen lassen?


Sie schloss das Tagebuch und packte es zwischen ihren gesamten Sachen ein. Hab ich jetzt einen Kohldampf. Werd mal schauen, was der Kühlschrank so bietet. Die junge Ärztin verließ ihr rosafarbenes Zimmer und ging die Treppen hinunter zur Küche. Was gibt’s denn gutes im Kühlschrank? …. Oh, kann hier denn niemand im Haus mal einkaufen gehen?? Seit Mama in Indien ist, läuft hier ja wirklich nichts mehr. Gibt’s nicht doch vielleicht noch eine Kleinigkeit. Wo ist denn nur mein Nutella?? Wehe, wenn Jochen alles weggefuttert hat. Hoff ich mal für ihn, denn sonst kann er was erleben. ‘Bruder schuld am frühen Tod einer Assistenzärztin – aß lebensnotwendige Nahrung weg‘ Sie kramte weiter im Schrank und fand schließlich die Nutella-Dose hinter dem Mehl. Glück gehabt, Jochen. Hab sie doch gefunden. Jetzt mach ich mir mal ein leckeres Schokobrötchen. Als sie es fertig herrichtete biss sie hinein und dachte auf einmal. Warum ist Marc in letzter Zeit so komisch? Och nee, jetzt denk ich schon wieder an ihn. Werd ich ihn denn je los? Kann ich ihn nicht einfach mal aus meinem Kopf streichen? Ich brauch nur an seinen Blick zu denken, und schon fange ich wieder zu träumen an. Das gibt’s doch nicht. Muss mir unbedingt eine Strategie einfallen lassen. Vielleicht fällt mir was in Salzburg ein. Oder vielleicht triff ich ja dort meinen Traumprinzen. Obwohl, wer kann Marc schon das Wasser reichen? Schluß, Gretchen, denk positiv, jeder Topf hat einen Deckel. OK der Wok zwar keinen, aber bin ich ein Wok?? ---- Denke mal nicht. Oder besser gesagt, ich hoffe doch nicht!! Stop, stop, stop, muss mich beruhigen. Verdammt, darf nicht mehr an diesen Typen denken, werde ja sonst noch depressiv und phantasiere herum. Und am Ende lande ich in der Irrenanstalt und werde in eine Gummizelle mein bitteres Ende verbringen. Nein, nein, nein. Ich habe ja noch Zeit. Sch**** nein, nur noch 5 Monate und dann werde ich 30. Oh mein Gott. Und meine Träume haben sich noch immer nicht erfüllt. ----- Tief durchatmen. Alles mit der Ruhe angehen. Jennifer Aniston ist ja mit 40 auch jetzt wieder Single und nicht verheiratet. Ok sie war es, hat aber ja nicht gehalten. Also Plan A bis zur Rückkehr: Neue Strategie entwickeln. Bis dahin wird mir hoffentlich was einfallen. Aber der Hunger ist mir jetzt trotzdem vergangen.

Der nächste Tag war angebrochen. Um 4 Uhr in der Früh klingelte der Wecker und die Assistenzärztin stand auf. Sehr zügig duschte sie sich und kleidete sich an. Danach eilte sie in die Küche und frühstückte schnell zwei Schokobrötchen. Kurz danach wurde Gretchen von ihrem Vater zum Bahnhof gebracht. Der Professor verabschiedete sich von seinem Kälbchen und fuhr wieder nach Hause. Die junge Ärztin begab sich dann in Zug und suchte sich ein freies Abteil. Nach einer kleinen Weile fand sie eines und nahm dort Platz. Sie blickte hinaus und der Zug fuhr nach ein paar Minuten los. Zuerst wollte sie ein Buch lesen, beschloss aber dann, ein wenig die Umgebung anzuschauen. Während sie dann aus dem Fenster die grünen Landschaften betrachtete, verfiel sie in Gedanken. Das letzte Mal, als ich mit dem Zug gefahren bin, war es meine Flucht vor Peter zu meinen Eltern nach Berlin. Und jetzt sitze ich hier auf dem Weg zu einer Tagung, wo ich vieles lernen kann. Ob ich jetzt einen neuen Abschnitt beginne? Ein Kongress ist doch nichts. Jedenfalls nichts, wo man sagen könnte, das hat dein Leben verändert. Aber ich habe ein bisschen Zeit, um nachzudenken, ohne Angst zu haben, dass im nächsten Augenblich mein Oberarzt einen Spruch rauslässt. sozusagen stacheln mich die Sprüche ja auch an. Bin seit meinen Dienstantritt um einiges schlagfertiger geworden. ….. Was Marc wohl in den zwei Tagen machen wird? Wird er mich vermissen? Nee Gretchen, das Thema hatte ich doch schon gestern mal durch. Ich muss doch endlich diesen Typen aus dem Kopf kriegen. OK, ich sage es mir schon seit fast 20 Jahre, aber irgendwann muss es doch einmal klappen. So toll ist er ja auch wieder nicht! … Gebe mich geschlagen, er ist sehr toll, aber ich kann ja nicht so weitermachen. Ich werde daran zugrunde gehen. Und dass will ich nicht. Ich will, dass mein Märchen endlich mal wahr wird. Dass ich glücklich mit demjenigen werde und der mich von ganzem Herzen liebt. Aber ob es diesen Menschen für mich wohl gibt??

Endlich ist sie am Nachmittag in Salzburg angekommen. Dort wurde sie von einem alten Studienkollege ihres Vaters abgeholt und in das nahe am Kongress liegende Hotel gebracht. Wow ist das schön hier. Richtig gemütlich Dachte sie, als sie ihr Zimmer betrat. Sie lies sie gleich auf das Bett fallen und schlief ein.

Marcs Tag begann auch nicht erfreulicher. Da er ja Nachtdienst an diesem Tag hatte, beschloss er, einmal länger auszuschlafen. Aber da wurde ihm ein gewaltiger Strich durch die Rechnung gemacht. Denn um Punkt 7 Uhr läutete es bei seiner Haustür sturm. Welcher Trottel ist denn so durchgeknallt, und kann mich nicht mal in Ruhe lassen. Demjenigen dreh ich den Hals um, wenn es nicht wichtig ist. Dachte er und zog sich schnell ein Poloshirt und eine Jeans an. „Ja ich komme schon! Einen Moment noch“, rief er. Boah, kann der nicht aufhören zu klingeln. Soll mein Kopf zerspringen, oder was? Er öffnete die Tür und erschrak! Was macht die denn hier? Und was sollen die ganzen Koffer? Nee hoffentlich will die jetzt nicht hier wohnen! Nee, das geht nicht. Nein, 100 Pro nicht.

Marc: „Was fällt dir ein, bei mir sturm zu klingeln. Weißt du denn nicht, wie spät es ist?“
Gabi zuckersüß: „Guten Morgen erstmals, Marc! Und zweitens, es ist 7 Uhr. Zeit zum Aufstehen?“
Marc: „Du willst jetzt aber nicht behaupten, dass du jetzt um mich aufzuwecken hergekommen bist?!“
Gabi grinsend: „Ich dachte mir, da wir sowieso in 12 Tagen unsere wunderschöne Hochzeit feiern, könnte ich doch jetzt schon bei dir einziehen.“

Nee, das gibt’s doch nicht. Das darf doch nicht wahr sein! Das ist nur ein schlechter Traum! Nein schlimmer, ein Alptraum. Sie will mich sicher nur verarschen. Doch nicht, die hat ihre Koffer dabei. Und wie die drauf ist, trau ich ihr alles zu. Was mache ich jetzt bloß?

Marc dachte noch immer nach, wie er sie von dieser Idee aufhalten könnte, als sie plötzlich bei ihm vorbei in seine Wohnung gehen wollte. Er erwachte aus seinen Gedanken und hob den Arm so, dass sie nicht vorbei kam.

Gabi: „Was soll das? Lass mich rein!“
Marc: „Nein, ganz sicher nicht!“
Gabi: „Warum nicht? Wir sind ja schließlich bald verheiratet!“
Marc: „ Ja leider gottes!“
Gabi: „Also lass mich jetzt rein!“
Marc: „ Nee, davon kannst du zurzeit nur träumen!“
Gabi: „Ach soll ich jetzt zur Polizei gehen und dein Geheimnis erzählen?“

Was sage ich denn jetzt bloß, ich will sie nicht heiraten. Aber mir bleibt doch gar nichts anderes übrig, wenn ich nicht ins Gefängnis will. Aber wie kann ich sie aufhalten? Hab ja wirklich nicht mehr soviel Zeit. Mir muss schnellstens etwas einfallen! Soll ich sie in Sicherheit zurzeit wiegen?

Marc: „Nein, das musst du nicht. Die Hochzeit findet wie geplant in zwölf Tagen statt. “
Gabi: „Wie schön, dass du vernünftig bist! Lasst du mich jetzt endlich rein, ich habe keinen Bock, hier ewig zu stehen!“
Marc: „Und ich sage zurzeit trotzdem nein. Die Hochzeit ist in 12 Tagen, vorher brauchst du gar nicht hier einziehen. Verstanden?“
Gabi: „Was soll das? Meinst du, du kannst mich jetzt hier so stehen lassen?
Marc: „Deine Wohnung wirst ja noch haben! Und in 12 Tagen wohnst du dann leider Gottes auch hier! Aber nicht eine Sekunde früher! Mir reicht es schon dass ich dich heiraten muss!“

Der Krankenschwester taten diese Worte weh, denn sie war noch immer felsenfest davon überzeugt, dass eines Tages Marc ihr die Liebe geben würde, die sie verdienen würde. Aber wenn sie nicht schon heute einziehen konnte, dann sollte er schon die kommenden Tage dafür ein paar Sachen erledigen.

Gabi: „Wie du meinst! Aber wenn ich in 12 Tagen bei dir einziehe, wird ein Zimmer für unser Baby leergeräumt sein! Und wehe, es ist bis dahin nicht! Und ich will einen begehbaren Schrank. Außerdem kannst du mir im Bad schon 2 Schränke leer räumen.“
Marc deutlich genervt: „Gabi, was willst du noch? Ich heirate dich, du ziehst bei mir ein, dann kannst du wenigstens dieses Kind abtreiben. Wir wissen doch beide, dass wir es nicht wollen!“
Gabi: „Nein, ich behalte es. Wir werden eine Familie, ob du nun willst oder nicht! Akzeptiere es. Es ist schließlich ja auch dein Kind.“
Marc: „Wie du meinst“

Mit diesen Worten schlug er ihr dann die Tür vor der Nase zu. Er hatte eindeutig genug von ihr und ihrem Gequatsche. Womit habe ich das nur verdient? Was Gretchen wohl jetzt macht? Er ließ sich auf seine Couch fallen. Warum hab ich damals nur auf diese Irre eingelassen? Ich hätte doch sehen müssen, dass sie krank bei Verstand ist. Wie anders doch Gretchen ist? Was sie jetzt wohl macht?
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyMo Okt 19, 2009 8:16 pm

Auch die Assistenzärztin wachte von ihrem Kurzschlaf im Hotel in Salzburg auf. Sie schaute sehr verwirrt und beschloss nach einer kurzen Überlegung, da der Kongress erst morgen in der Früh begann, dass sie jetzt genügend Zeit hätte, ihre Gedanken in ihrem rosafarbenen Tagebuch anvertrauen zu können.

Liebes Tagebuch!
Bin vor wenigen Stunden in Salzburg angekommen. in der Nähe wo der Kongress morgen früh stattfinden wird. Habe nun für wenige Stunden mal geschlafen. Aber mir ist etwas Seltsames passiert. Hab nämlich schon wieder von Marc geträumt. Ich kann ihn nicht mal vergessen, wenn ich etliche Kilometer von ihm entfernt bin. Warum kann ich ihn nicht einfach vergessen. Tausenden von Frauen schaffen es, aber ich anscheinend nicht. Was ist nur verkehrt mit mir? Es kann doch nicht sein, dass ich ihm ewig nachtrauern sollte. Und es hätte mir ja auch leicht fallen sollen, so oft wie er mich gedemütigt und verletzt hatte. Aber ich komme einfach nicht los von ihm. Was soll ich denn tun? Andere versuchen Erinnerungen zu verbrennen, ja welche hätte ich denn?? Seine Verletzungen kann ich ja nicht einfach nehmen und ins Feuer werfen. Ja, ich könnte eine Voodoo Puppe basteln. Nee, hab dazu nichts persönliches von ihm. Hmm. Wie könnte ich ihn aus meinem Gedächtnis streichen? … ich könnte ja es niederschreiben. Ok, mach ich schon seit 20 jahren, hat auch nichts gebracht. Obwohl ich könnte es ja mit einem Gedicht versuchen. Das wäre mal eine Idee! Hoffentlich klappt die auch! Sonst verzweifle ich langsam schon. Es kann ja nicht nur Marc Meier in meinem Kopf geben! Er muss da raus, und aus meinem Herzen erst recht. Werde es nun gleich mal versuchen.


Sie legte das Tagebuch zu Seite und nahm aus einem Collegeblock eine Seite heraus. OK, wie fange ich an?? Soll ich einfach nur irgendwas einschreiben oder wie soll ich beginnen? Halt mir fällt gerade was ein:

Ich träumte schon mein Leben lang von meinem eigenen Märchen
Mein Märchenprinz und ich als schönes traumhaftes Pärchen
In der Schulzeit dachte ich, meinen Prinzen entdeckt zu haben
Doch Freundlichkeit zu mir gehörte nicht zu seinen Gaben.
Zur Hölle machte er mein junges unschuldiges Leben
Um ihn trotzdem an meiner Seite zu sehen, was hätte ich alles dafür gegeben.
Doch unsere Wege trennten sich wie schon bei vielen Leuten
Und ich lernte Peter kennen, was vor allem meine Mutter freute.
Die Hochzeit mit ihm war schon alles vorbereitet
Doch kurz zuvor sah ich, wie seine Arzthelferin auf ihm reitet.
Kurzentschlossen packte ich meine Sachen
Mir war überhaupt nicht mehr zumute zum Lachen
Also kam ich wieder nach Hause zu meinen Eltern
Es kam mir vor, als wäre ich in verschiedenen Welten.
Denn gerade meine Jugendliebe musste mir im Krankenhaus begegnen?
Mit der Feststellung, er könnte meiner Karriere Steine in den Weg legen
Daher nahm ich den Kampf auf für meinen Beruf
Doch auch sah ich seinen von Frauen bekannten Ruf.
Mit der Zeit herrschte immer mehr Chaos in meinen Gefühlen
Ich warf ihm sogar vor, er würde gar nichts fühlen.
Nachdem viele Tage vergingen, rettete er eines Tages mein Leben
Und küsste mich danach wach, ich fühlte mich, als würde ich schweben.
Denn wenn er nicht gewesen wäre, würde das Schicksal mich fast hat lassen sterben.
Doch wegen einer Schwester zerbrach mein kurzes Glück in tausend Scherben.
Jetzt sitze ich hier und weiß nicht mehr weiter
Ich will nicht wegen ihm an meinem Leben scheitern.
Also will ich endlich ein neues Kapitel beginnen
Und den Prinzen finden, wie so viele Prinzessinnen.

Och menno. Das Gedicht klingt gerade ja so, als hätte das eine 14-jähriges pubertierendes Mädchen geschrieben, und keine verzweifelte Frau Ende Zwanzig. Hab einfach kein Talent dazu, und viel besser geht es mir auch nicht. Möchte gern wissen, wer diesen Schwachsinn ausgedacht hat! Denke noch immer an ihn, an sein verschmitztes Lächeln, seine Sprüche. Mein Gott, Gretchen, ich muss mich zusammenreißen. Aber ich will auch, dass mein Märchen wahr wird. Und Marc muss ich mir als meinen Traumprinzen abschminken. Ob es mir passt oder nicht. Er heiratet ja Gabi. Warum auch immer.


Dann nahm sie wieder ihr zur Seite gelegtes Tagebuch und schrieb:

Liebes Tagebuch!

Werde das Gedichte schreiben in Zukunft aufgeben. Habe einfach kein Talent dazu und helfen tuts mir auch nicht. Im Gegenteil. Denke jetzt noch mehr an ihn. Was würde ich alles dafür geben, dass die Zeit zurückgedreht wird und er mich im Zimmer des Krankenhauses wachküsst?! Und er nicht der ollen Krankenschwester den Heiratsantrag gemacht hätte. In zwölf Tagen wird sie seine Frau sein. Wie oft wird sie mir das jetzt unter der Nase reiben. Och, ich kann ihr jetzt schon den Hals dafür umdrehen. Aber was werde ich wirklich jetzt tun? Soll ich zur Hochzeit von ihm überhaupt gehen? Schaff ich das eigentlich, ohne gleich total weinen zu müssen? Das wäre ja oberpeinlich. Und mir würde ich damit nur selbst weh tun. Also Hochzeit gehe ich mal nicht. Muss mir aber eine sehr gute Ausrede ausfallen lassen, soll ja nicht aussehen, dass ich absichtlich nicht gekommen wäre. Aber so dumm wäre es auch nicht, wenn ich doch dorthin gehen würde. Denn so könnte ich ihm demonstrieren, dass ich nichts von ihm will. Auch wenn es in meinem Herzen anders aussieht. Werde jetzt schlafen gehen, um morgen für die Tagung fit zu sein.


Während Gretchen in Salzburg an diesem späten Abend träumend schlief, saß Marc in seinem Büro im Krankenhaus. Seine Nachtschicht verlief äußerst ruhig. Um sich ein wenig von seinen Gedanken und Gefühlen abzulenken, versuchte er einige Akten zu bearbeiten. Nach eineinhalb Stunden war der Oberarzt damit fertig und wusste nicht was er jetzt machen sollte. Notfälle hatte er in den letzten Stunden keinen gehabt. Er öffnete sein Fenster und lehnte sich hin, um gemütlich eine zu rauchen. Draußen war es eine sehr klare Nacht. Die hellen Sterne funkelnden vom dunkel blauen Firmament. Wie konnte ich mich nur in diese Sache reinreiten? Hab doch vorher immer jedes Problem lösen können und jetzt soll das unmöglich sei? Nicht mit mir. Ich werde diesem Biest den Kampf ansagen. Aber sie darf es nicht wissen. Doch wie stelle ich das am blödesten an? Er nahm wieder einen Zug und starrte in den Himmel. Ihm fiel der Abend ein, wo er Gretchen bei dem Fest ihrer Eltern zum 30. Hochzeitstag im Garten fand und sie gefragt hatte, ob sie was von der Sternschnuppe gewünscht hätte. Er fühlte ein warm wohliges Gefühl, wenn er an seine Assistenzärztin dachte, aber er wusste nicht, wie er mit solchen Empfindungen umgehen sollte. Denn solche Gefühle hatte er noch für keine Frau zuvor empfunden. Dann drückte er die fertig gerauchte Zigarette im Aschenbecher ab. Ich muss Gabi loswerden. Auf jeden Fall! Sie macht mir alles kaputt. Hätte sie mich nicht erpresst, was wäre jetzt wohl aus Gretchen und mir. Verdammt noch einmal. Das darf doch alles nicht wahr sein. Der Oberarzt raufte sich mit seinen Händen die Haare. Seine Assistenzärztin fehlte ihm, doch er konnte diese Gefühle nicht richtig für sich deuten. Ich muss jetzt was tun. So kann es mit mir nicht mehr weitergehen! Doch was?? Denk nach Meier…… Nach einer Weile fiel ihm plötzlich sein Buch mit den ganzen Telefonnummern von Frauen auf. Er nahm es und blätterte es ein wenig durch bis er den gesuchten Namen gefunden hatte. Der Oberarzt wollte gerade nach seinem Handy greifen, als es ihm einfiel, dass es schon spät in der Nacht war, und die besagte Frau sicher nicht mehr abheben werde. Aber er konnte das ja auch morgen erledigen.

Der nächste Tag war angebrochen. Der Handywecker läutete die Assistenzärztin Punkt 6 aus dem Bett. Hmm bin ich müde. Möchte am liebsten weiterschlafen. Ach noch ein paar Minuten. .. Nee werd jetzt aufstehen, ob ich will oder nicht, und nimm mal eine schöne Dusche. Die wird mich sicher aufwecken. Also quälte sie sich aus dem Bett und ging in das kleine, schön verflieste Badezimmer. Nach der Dusche fragte sich die junge Assistenzärztin, was sie wohl zur Tagung anziehen sollte. Nein, das geht nicht, zu eng, zu sexy, ja das geht, schlicht und elegant. Damit würde sie sicher bei den Kollegen einen guten Eindruck hinterlassen. Nun machte sie noch schnell die Frisur und die alltägliche Morgentoilette inklusive dezentem Make-up. Danach ging sie hinunter in den Speisesaal des Hotels um sich ein gutes und leckeres Frühstück zu können.

Währenddessen zog sich Marc gerade um, und beendete seinen Dienst für diese Nacht. Als er zuhause ankam, überlegte er, ob er Karina gleich anrufen sollte oder ob er zuerst ein wenig schlafen sollte. Da er völlig müde war, beschloss er, zuerst sich für ein paar Stunden hinzulegen, da er ja am Abend wieder seine Nachtschicht antreten müsste. Da er aber nicht sofort einschlafen konnte, beschloss er seinen geplanten Anruf doch jetzt zu machen. Also griff er nach seinem Handy und tippte die Nummer der jungen Frau. „Klinge“, sagte eine freundliche Frauenstimme. „Ja hallo Karina! Hier ist Marc. Marc Meier!“, erwiderte der Oberarzt. Ob ich damit jetzt das richtige tue?

Um acht Uhr trat Gretchen in den Saal ein, wo die Tagung für heute stattfinden sollte. Sie suchte sich einen freien Platz und holte ihren Collegeblock und einen Kugelschreiber aus der Tasche. Aufmerksam lauschte sie den Vorträgen. Wow ist das interessant. Von dieser Seite habe ich es noch gar nicht so genau betrachtet. Schnell schrieb sie die wichtigsten Notizen auf, die sie später in ihrem Abschlussbericht für ihren Facharzt verwenden wollte. Sie war ganz mit dem mitschreiben beschäftigt, bis sie plötzlich aufhorchte. Hatte der wirklich gerade Marc Meier gesagt?? Das kann doch nicht wahr sein? …. Nein ich habe mich nicht verhört, er hatte wirklich gerade Marc Meier gesagt. Verdammt, was ist denn jetzt los?

Die Assistenzärztin schaute erschrocken zum Podium und dachte daran, dass sie jeden Moment Marc sehen müsste. Die junge angehende Fachärztin dachte schon, einen mit dem Rücken zu ihr stehender Mann wäre der gesuchte Arzt, doch als dieser sich umdrehte, bemerkte sie, dass sie sich wohl geirrt hatte. Sie wusste nicht, ob sie jetzt erleichtert oder enttäuscht über diesen Umstand sein sollte. Denn bei dem Namen Marc hüpfte ihr Herz ganz wild. Sie streckte sich ein wenig höher, ob sie ihn vielleicht doch noch erspähen könnte. Aber kein Marc weit und breit. Habe ich mich verhört?? Warum ist er nicht hier?? Dann blickte sie noch einmal zum Podium und begriff, warum er genannt worden war. Der Vortragende hatte zwar Marc Meier gesagt, das stand außer Frage, aber es war für den folgenden Videofilm gedacht und nicht, dass der genannte Oberarzt selbst an dieser Tagung einen Vortrag halten würde. Mensch, da bin ich mal froh, dass ich von Berlin von Marc für 2 Tage weg bin, aber dann rast mein Herz wie wild, nur weil ich seinen Namen höre. Wie kommt es eigentlich dazu, dass sie einen Videofilm mit ihm zeigen, wo er seine Forschungsergebnisse mitteilt? Hätten sie keinen Arzt nehmen können? Er ist ja gerade ein wenig über dreißig!! Wie komme ich eigentlich dazu, ihn jetzt anzuschauen?? Das kann ich ja oft genug in der Klinik auch …Andere Frage mal: Wann haben die das eigentlich gedreht? Wahrscheinlich dann, als ich in Spanien auf Urlaub war. Nee war ja kein richtiger Urlaub, war eher eine Flucht vor Marc, aber ist ja egal. Hauptsache weit weg von ihm. Und jetzt. Jetzt darf ich Marc Meier von der Videoleinwand beobachten. Na super… kann mir ja nichts Besseres vorstellen. …. Komisch, er spielt sich mal nicht wie Gott höchstpersönlich auf. Werde jetzt doch aufpassen, was er sagt, denn wann kann ich mal von mir her behaupten, einen Marc Meier normal ohne Beleidigungen sprechen zu hören oder dass er sonst von seiner Schleimspur ausrutscht?!

Der Film mit ihm war gar nicht mal so schlecht wie anfangs gedacht. Wusste gar nicht, dass Marc sogar vor der Kamera so toll ist. Könnte glatt als Schauspieler durchgehen! So richtig professionell und man merkte keine Spur von Nervosität. OK, gibt es etwas, worin er nicht gut ist??? Jedenfalls bin ich mehr oder weniger positiv überrascht. Hab echt nicht gedacht, dass Marc so gut erklären kann. Im Krankenhaus war er noch nie so. Einfach eine ganz neue Erfahrung für mich - habe eine neue Seite von meinem Oberarzt gesehen. Muss mir das tief einprägen, spätestens wenn ich wieder in Berlin bin, werde ich es mir nicht mehr vorstellen können. Wenn er so auch bei mir sein könnte. Kein Geschreie, kein Gemotze, einfach ganz normal erklären und mich nicht auf einer Tour runtermachen . Aber davon werde ich mit Garantie sicher noch lange träumen. Oh jetzt ist Pause. Werde schnell zum Buffet gehen und mir was leckeres holen, bevor die hungrigen Leute kommen und mir vorher die guten Sachen wegfuttern. Die junge Assistenzärztin nahm ihre Tasche und ging zum Buffet. Lecker, lecker, was nimm ich denn jetzt? Schaut ja alles so köstlich aus. Ach ich koste mal von dem was. Wird sicher gut schmecken. Dann suchte die junge blonde Frau sich einen freien Platz, den sie auf der Terrasse fand, auf der sich schon viele Kongressteilnehmer tummelten. Sie nahm Platz und biss in ein Brötchen. Nur noch 6 Stunden, und dann ist es Schluss mit Salzburg. Es ruft Berlin und Marc Meier. Och je. Was der gerade wohl macht? Schreit er wie immer Sabine an? Soll ich ihm eigentlich von dem Video erzählen? Denke nicht, denn sonst bildet er sich wieder etwas darauf ein und zieht mich damit auf. Andererseits wird er es höchstwahrscheinlich eh wissen, er muss ja seine Einverständnis für eine Veröffentlichung dafür gegeben haben. Was ist mit mir los? Hab mir doch vorgenommen, in den 2 Tagen nicht an Marc zu denken, und was mache ich die ganze Zeit. Muss echt lernen, dass durchzusetzen was ich mir vorgenommen habe. Aber anscheinend ist es wie verhext. Während die Assistenzärztin in Gedanken versunken war, wurde sie von einem Mann aus sicherer Entfernung beobachtet. Er fasste sich ein Herz und ging dann auf die nachdenkliche Ärztin zu und sprach sie freundlich an. „Ist der Platz neben Ihnen noch frei?“ Gretchen wurde aus ihren Gedanken gerissen und blickte in die grünen Augen von einem jungen Mann.

Hat der schöne Augen! Und wie gut der aussieht! Dachte Gretchen und bat dann dem hübschen Fremdling, sich an ihrem Tisch Platz zu nehmen, da er nicht besetzt wäre. Der ließ es sich nicht zweimal sagen und setzte sich auf den Stuhl. Zuerst schwiegen sie sich eine Weile an, bis der junge Mann sie fragte, wie sie denn hieße und woher sie käme. Die Assistenzärztin antwortete ihm und erkundigte sich nach dessen Namen.
„Dr. Philipp von Laben. Aber für dich nur Philipp! Bin Oberarzt an einer Klinik in Innsbruck! Und du bist aus Berlin?“, sagte der Arzt zu ihr.

Die beiden plauderten weiter und mit der Zeit fiel es ihnen viel leichter mit dem Gegenüber zu reden. Es kam beiden nach einer Weile so vor, als würden sie sich schon ewig kennen. Nachdem die Pause zu Ende war, gingen beide zusammen zurück in den Saal, wo der Vortrag noch 2 Stunden dauerte. Schade, schon aus. War wirklich sehr interessant. Jetzt hab ich noch 3 ½ Stunden Zeit. Was mach ich denn jetzt? Ob Philipp auch noch ein wenig Zeit hätte? Sympathisch ist er ja. Als ob Philipp ihre Gedanken hätte lesen können, kam er bei dem Ausgang auf sie zu und fragte sie, wann denn ihr Flug gehen würde. „Hättest du dann noch Lust auf einen Kaffee? Dann können wir unser Gespräch von der Pause weiterführen?“, fragte sie der österreichische Oberarzt. „Ja klar, warum nicht?“, freute sich Gretchen. „Also worauf warten wir? Willst du jetzt deinen Koffer noch holen, oder dann, wenn ich dich zum Flughafen fahre?“, erkundigte sich der junge Österreicher. Nach einer kurzen Überlegung beschlossen sie, gleich beim Hotel das Gepäck zu holen und fuhren darauf hin zu einem sehr gemütlichen Cafe in der Innenstadt. Weil das Wetter so herrlich war, entschieden sie sich für einen Platz im Freien. Dort quatschten sie weiter als wären sie schon ewig Freunde. Beide lachten ausgelassen und erzählten über dies und jenes. Dann tauschten sie ihre Nummern aus, um in Zukunft weiterhin in Kontakt bleiben zu können. Leider verging die kurz verbleibende Zeit viel zu schnell und am Flughafen hieß es nun Abschied nehmen.
„Hat mich total gefreut, dass ich die kennen lernen durfte!“, verabschiedete sich Gretchen von ihm
„Mich auch! Nummern haben wir auch schon getauscht, so dass wir weiterhin in Kontakt bleiben können. Und wenn du vielleicht doch eine neue Stelle suchst, ruf mich an. Würde mich wirklich freuen, wenn du dir das Angebot überlegen würdest!“, sagte der Oberarzt. Beide umarmten sich noch freundschaftlich und dann stieg Gretchen in ihr Flugzeug. Ein paar Minuten nach dem Start beschloss die Assistenzärztin, ihre Gedanken wieder ihrem Tagebuch anzuvertrauen:


Liebes Tagebuch!

Sitze jetzt im Flug Richtung Berlin und muss dringendst meine Gedanken ordnen. Du kannst dir nicht vorstellen, was seit dem letzten Eintrag passiert ist. Habe wirklich gedacht, dass Marc in Salzburg ist. Irre, oder? Hat sich dann aber als Irrtum von mir herausgestellt. Wie das dazu gekommen ist? Ganz einfach , war während der Tagung gerade so in Gedanken, als ich plötzlich seinen Namen vom dem Vortragenden sagen hörte. Dachte, dass Marc jetzt einen Vortrag halten würde, wo ich natürlich erst mal nen Schock hatte. Denn darauf war ich ja nicht gefasst, weil ich ja zu dem Zeitpunkt dachte, dass er noch in Berlin ist. Gott sei dank stellte sich am Ende heraus, dass nur ein Video von ihm gezeigt werden soll, wo er über neue Methoden in der Chirurgie sprach. Muss leider zugeben, dass er auf dem Video richtig gut ausgesehen hat, so als würde der immer vor einer Kamera medizinische Sachen erklären. So richtig nett und nicht eingebildet wie immer. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man sagen, dass er den Oberarzt verkörpert, den man am liebsten als Chef haben möchte. Aber die Realität sieht anders aus. Marc Meier kenn ich viel zu gut, um zu wissen, dass er so nett gar nicht ist. Ach menno, das kann doch gar nicht sein. Wenn ich denke, wie ich mich auf diese 2 Tage ohne Marc gefreut habe und jetzt muss ich mir eingestehen, dass ich nicht weiter bin als vorher und noch immer so ratlos bin wie zuvor. Die Welt kann so ungerecht sein. Was mache ich denn jetzt bloß?

Ach ja, habe einen total netten jungen Oberarzt aus Tirol kennen gelernt. Ja einen richtigen Tiroler. Very Happy Er heißt Philipp von Laben und schaut total gut aus. Habe mit ihm mich super gut unterhalten und sogar Nummern ausgetauscht. Bin jetzt echt gespannt, ob er mich wirklich anruft. Habe sogar ein Jobangebot von ihm erhalten. Habe es abgelehnt. Auch wenn ich nicht weiß, warum. Werde jetzt wieder aufhören, werde ja bald landen und dann fängt das Theater zuhause und in der Klinik von vorne an. Habe aber jetzt kurzfristig entschlossen, dass ich wieder selbstbewusster wirken muss. Hoffe, ich kann diesmal meinen Plan durchsetzen.


Zur gleichen Zeit saß Marc in seinem Sessel in seinem Büro und blickte aus dem Fenster. Man sah ihm an, dass er die letzten zwei Tage wohl kaum geschlafen hatte und dass ihn irgendetwas bedrückt. Auf der einen Seite freute er sich, da er morgen wieder seine Assistenzärztin sehen würde, andererseits bereitete ihm die Hochzeit in 10 Tagen totales Kopfzerbrechen. Auf jeden Fall musste er noch sich jetzt schnell fertig machen, denn in einer halben Stunde war er mit Karina verabredet.

Ungefähr zehn Minuten später nach dem Tagebucheintrag landete die Assistenzärztin am Flughafen in Berlin. Ihr Vater wartete schon in der Empfangshalle auf sie und nahm sie freudig in den Arm. Doch Gretchen erschrak bei dem Anblick ihres Vaters, der total schlecht aussah. Oh mein Gott, was ist nur mit Papa los? Der schaut ja wie ein Gespenst aus. Totale Ringe unter den Augen, das Gesicht eingefallen. Ob er Kreislaufprobleme auch noch hat? Muss unbedingt ihn fragen, was er hat.
Franz: „Ach Kälbchen, bin ich froh, dass du gesund wieder hier bist! Wie war die Tagung?“
Gretchen: „Ja, die Tagung war toll und interessant. Aber was anderes, Papa, ist mit dir alles in Ordnung mit dir?“
Franz: „Ja, wie kommst du auf den Gedanken, Kälbchen?
Gretchen: „Ähm, sei mir nicht böse, aber du machst nicht gerade einen gesunden Eindruck auf mich!“
Franz: „Ach, mach dir keine Sorgen, nur wenig Schlaf und viel Stress in der Klinik. Ist nicht so schlimm!“
Gretchen: „Wenn du meinst!“ Aber überzeugt hast du mich nicht.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyMi Okt 21, 2009 9:00 pm

Die junge angehende Fachärztin war zwar von der Antwort nicht begeistert, und da sie im Klaren war, dass er ein totaler Sturschädel war, beschloss sie, ihn in der nächsten Zeit zu beobachten. Um ihn deswegen auch nicht aufzuregen, fragte sie ihn deshalb: „ Und wie lief es in der Klinik die letzten 2 Tage?“ Der Professor meinte nur, dass es sehr stressig war, aber sonst alles gut geklappt hatte. Und was ist mit Marc? Soll ich ihn danach fragen? Nee, Papa würde sofort irgendwas vermuten und mir wieder eine Standpauke halten. Also lieber nicht. Also lieber nicht. Außerdem ist das besser so für mich. Und wenn etwas wäre, komme ich ja morgen so oder so darauf. Sabine wird mich sicher auf den neuesten Stand bringen. Die beiden verließen den Flughafen und fuhren mit dem Auto nach Hause.

Gretchen kam ungefähr um neun Uhr zuhause an. Dort ging sie relativ schnell ins Zimmer und ließ sich erstmals in ihr kuscheliges Bett fallen. Aber die Sorge um ihren Vater ließ sie die ganze Zeit grübeln. Deshalb beschloss sie, dass sie kurz vor dem schlafen gehen, noch einen kleinen Eintrag in ihr Tagebuch machen wollte:

Liebes Tagebuch!

Ich weiß, ich hab vor nicht mal zwei Stunden dir einen Eintrag geschrieben, aber ich habe ein total komisches Gefühl. Es geht um Papa. Als er mich vorher am Flughafen abholte, hab ich mich total erschrocken. Er sah wirklich schlimm aus. Außerdem hat er die letzten zwei Tage kaum geschlafen. Mache mir wirklich ernsthafte Sorgen um ihn. Ob er wohl krank ist? Glaube nicht, dass es nur wegen dem Stress in der Klinik ist. Denn hatte er vorher ja auch schon oft genug und hat trotzdem nicht so schlecht ausgeschaut. Aber was kann es dann sein? Lass es bitte nichts Ernstes sein! Oder mache ich mir wieder umsonst zu viele Gedanken und es liegt vielleicht nur an dem Alter? Werde ihn trotzdem in Zukunft öfters im Auge behalten, denn selbst würde er nie zugeben, wenn ihm was fehlen würde. Ist ja ein richtiger Sturschädel. Hoffe, dass ich es neben der Arbeit einrichten kann. Aber es wird schon gehen. Außerdem muss ich mich mental auf morgen vorbereiten, werde ja Marc wieder sehen, ich weiß jetzt echt nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll. Jedenfalls muss ich schauen, dass ich mir von ihm keine Blöße mehr geben lassen darf. Kann das Leben nicht mal nett zu mir sein? Jetzt muss ich morgen zwei Probleme bewältigen und noch nebenbei meinen Job gut machen. Weiß jetzt schon, dass der Tag morgen wieder eine Überraschung für mich bereit hält. So „nett“ wie mein Schicksal immer bisher zu mir war. Werde jetzt aber schlafen gehen. Morgen werde ich dann erzählen, wie der Tag gelaufen ist.


Der nächste Tag brach an und somit auch Gretchens Arbeitstag. Sie fuhr mit ihrem Rad zum Elisabeth-Krankenhaus und stand kurz vor der Eingangstür. Da steh ich nun und bin total verwirrt. Muss tief durchatmen und mir immer wieder einreden, dass ich selbstbewusst bin. Ich lass mich heute von niemandem runter machen. Sie holte tief Luft und betrat das Krankenhaus. Schnell erwischte sie noch den Lift. Bitte, bitte lieber Gott, lass mich die kurze Zeit im Fahrstuhl bitte alleine. Keinen Marc oder Mehdi. Einfach mich alleine den Lift hinauffahren zu lassen. … Gut Lift ist zu und ich fahre hinauf. Hat doch einer da oben Erbarmen mit mir.

Als sie in der Chirurgie ankam, wurde sie von einer freudenstrahlenden Sabine begrüßt. „Frau Doktor, Frau Doktor, Sie können sich gar nicht vorstellen, wie glücklich ich bin, dass Sie wieder hier sind!“, plauderte die Krankenschwester munter darauf los. „Jaja , Schwester Sabine, es waren ja nur 2 Tage, also kein Weltuntergang! Bin ja wieder hier! Habe ich eigentlich was verpasst?“, fragte die Assistenzärztin neugierig. „Nicht viel, der Herr Doktor war die meiste Zeit fast nur im Büro, wo er nicht gestört werden wollte, und sonst war nichts Neues!“, erzählte die Krankenschwester.
„Kaffeekränzchen nun beendet? Dann hopp hopp, ab zur Visite!“, hörte Gretchen hinter sich eine sehr bekannte männliche Stimme sagen. Gretchen tief Luft holen und sei cool. Sie drehte sich um und erwiderte mit einem strahlenden Lächeln: „Guten Morgen erstmals, Marc, Schön dich und deine schreckliche Laune wieder zu sehen. Aber damit ich deine Nerven heute mal schone, komme ich schon zur Visite!“, und ging an ihm vorbei. Der Oberarzt blickte ihr verstört nach. Was war das gerade? Sie ist ja gut gelaunt. Kann sicher nur an mir liegen, weil sie mich in den 2 Tagen vermisst hatte. Oder steckt da wer anders dahinter? In den 2 Tagen? Verdammt, muss das unbedingt rausbekommen.

Der Oberarzt war für einen kurzen Moment sehr verwirrt. Schnell fasste er sich und ging der Assistenzärztin hinterher. Während der Visite meckerten beide heftiger denn je hin und her. Beide wollten immer recht behalten und führten vor den Patienten hitzige Diskussionen, wer wohl von den zwei Ärzten Recht hatte. Was ist denn jetzt mit ihm los? Beeinflusst schon seine Laune seine Fähigkeiten als Arzt? Hoffe nicht. Möchte gern wissen, welche Laus ihm über die Leber gelaufen ist. Obwohl, er sieht so wahnsinnig süß aus, wenn er sich ärgert. Aber ich werde sicher nicht nachgeben. Kann genau so stur sein wie er. Was ist bloß in sie gefahren? Hat jemand diese Frau in Salzburg umgetauscht? Ja, sie war schon immer rechthaberisch und zickig, aber das überbietet heute ja alles. Mich und meine Fähigkeiten jetzt so in Frage zu stellen!! – nein das geht zu weit, Werde ihr mal die Leviten lesen, denn wer glaubt sie, wer sie ist????

Aus diesem Grund zog er sie aus dem Krankenzimmer und starrte sie zornig an. „Ich bin dein Oberarzt, also werde ich wohl besser wissen, was dieser Frau fehlt!“, maulte Marc herum. „Und du meinst, dass reicht allein aus, um mit 100 prozentiger Sicherheit zu sagen, dass deine Diagnose einzig und allein richtig ist?“, motzte Gretchen selbstsicher zurück. Marc wurde bei diesen Worten immer zorniger. „Glaubst du, nur weil du die Tochter des Professors bist, dass du immer recht hast?“, konterte er zurück. Aber auch die Assistenzärztin konnte ihre Wut gegenüber ihren Oberarzt nicht bändigen. „Und du, nur weil du denkst, dass du Gott bist? Aber auch Gott macht Fehler! Hat er ja bei dir genug gemacht!“, sagte sie und drehte sich um und ging Richtung Stationszimmer. Hab ich das gerade wirklich zu ihm gesagt? Och, der verkraftet das schon. Ihn kann ja gar nichts schocken.

Marc stand erstmal da und starrte der jungen Assistenzärztin hinterher. Erst jetzt realisierte er, was sie zu ihm gesagt hatte. Was hat sie gesagt? Hat die noch alle?? Spinnt die jetzt total? Das wird sie jetzt sehen. Das lasse ich mir nicht gefallen. Auch von ihr nicht. Schnell eilte er ihr hinterher, aber konnte sie nicht finden. Deshalb beschloss er auf einer Ecke auf die Assistenzärztin zu warten und piepste sie an. Zur gleichen Zeit stand Gretchen am Waschbecken in der Damentoilette und schaute in den Spiegel. Sie kühlte ihr Gesicht mit kaltem Wasser und blickte dann wieder in den Spiegel. Warum kann er nicht mal zugeben, dass er falsch liegt und ich recht habe? Oder warum müssen wir uns gegenseitig immer nur anschnauzen? Das kann doch nicht so weiter gehen. Was werden die Patienten denken? Verdammt, ich muss mit ihm reden. So kann es nicht weitergehen. Irgendwann werden wir beide noch ein Menschenleben auf Gewissen haben, und das nur weil wir uns streiten. Nein, ich muss mit ihm reden. Jetzt und sofort. Plötzlich piepte es in ihrem Arztkittel und sie sah, dass sie im Zimmer 304 verlangt wurde. Die Assistenzärztin verließ die Toilette und eilte zu dem Zimmer. An der letzten Ecke wartete schon Marc auf sie, denn er hatte ihr diese Nachricht geschickt. Er hörte sie kommen und fing sie nach einer Ecke ab. Schnell zog der Oberarzt Gretchen in eine Abstellkammer und sperrte diese daraufhin zu.
„Kannst du mir mal verraten, was das soll?“, fuhr ihn die Assistenzärztin an.
„Und du, warum du mein Fähigkeiten anzweifelst?“, erwiderte Marc.
„Wäre es so schwer mal zuzugeben, dass ich recht habe und nicht du?? Das sind Menschenleben, Marc? Da kann jeder einzelne Fehler zum Tod führen? Und dass willst du doch auch nicht, oder? (sie atmete einmal tief durch) Verdammt Marc, können wir nicht einfach ganz normal umgehen?? Wir streiten uns wie Kleinkinder. Dabei sind wir doch erwachsen.“ Nach diesem Satz blickte Gretchen Marc erwartungsvoll an.

Die Luft knisterte zwischen den beiden Ärzten. Beide schauten sich tief in den Augen und vergaßen auf einmal ihren Streit. Die beiden Ärzte spürten ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Marc nahm seine Hand, lehnt diese an ihr Gesicht und streichelte mit dem Daumen ihre linke Wange. Dann kamen sich ihre Lippen immer näher. Nein ich darf das nicht zulassen. Er ist verlobt, nein, ich kann es nicht. Gretchen stopp es. Die Assistenzärztin wollte ihren Kopf schon zu Seite drehen, aber Marc nahm seine zweite Hand und hielt ihr Gesicht in beiden Händen. Ich kann nicht anders. Diese Frau macht mich noch ganz verrückt. Der Oberarzt zog ihr Gesicht immer näher zu dem seinen. Beide konnten den heißen Atem des anderen spüren. Gretchen schloss die Augen und schon berührten seine weichen Lippen die ihren. Zuerst küsste er sie nur ganz sanft, aber dann wurden ihre Küsse immer leidenschaftlicher und wilder. Beide hatten die Augen geschlossen und genossen diese Leidenschaft zwischen ihnen. Sie vergaßen alles um sich herum. Marc zog Gretchen immer näher zu sich, so als würde er sie nie wieder loslassen wollen. Langsam zog die Assistenzärztin ihrem Vorgesetzen seinen Kittel aus, und dieser zog den ihren aus. Die beiden küssten sich weiter und ließen sich dann langsam zu Boden gleiten. Marc küsste ihren Hals zärtlich und zog ihr dann ihr Oberteil aus. Sie verwöhnten sich gegenseitig und schliefen miteinander.

Nachher lagen sie für eine kurze Zeit eng bei einander. Was habe ich nur getan?? Ich habe mit einem verlobten Mann geschlafen? Das darf doch nicht sein!!! Wow, ich bin sprachlos. Warum habe ich das nicht schon früher gewusst? Ich bin ein totaler Vollidiot. Scheiße, ich muss hier weg. Aber pronto! Auch wenn es mit ihm wunderschön war, aber es geht nicht…. Verdammt wo ist jetzt meine Kleidung? Die Assistenzärztin stand auf, suchte ihre Kleidung zusammen und zog sich rasch an. Marc schaute sie verwirrt an und stand dann ebenfalls auf. Was ist denn los mit ihr??? Hat es ihr etwa gar nicht gefallen? Warum ist sie so verdammt hektisch?? Marc näherte sich Gretchen und wollte sie küssen. Nein, nicht schon wieder. Auf keinem Fall. Muss das jetzt irgendwie verhindern. Aber wie? Nachdenken, aber schnell. Sonst fängt wieder alles von vorne an! Kurz bevor der Oberarzt dann seine Lippen auf die ihren drücken konnte, schupfte sie ihn leicht mit beiden Händen von sich weg und gab ihm stattdessen eine schallende Ohrfeige.
„Hast du ein Rad ab, oder was soll das jetzt!“; rief Marc erschrocken und rieb seine schmerzende Wange. Was ist bloß in sie gefahren?? Boah, hat die Frau einen Schlag drauf! Warum krieg ich immer eine ab, wenn ich sie küssen will??
„Das fragst du mich noch?? Das war alles ein riesiger Fehler gerade! Dann brauchst du mich ja nicht nochmal küssen!“, fuhr ihn die Assistenzärztin an.
Fehler, dass ich nicht lache! Jetzt ist sie vollkommen verrückt. Was war daran jetzt gerade falsch??
„Sei doch einmal locker! Du wolltest es doch auch!“, sagte Marc grinsend zu ihr.
„Komm mir nicht damit, du bist verlobt, du hättest das ja gar nicht mal machen dürfen! Ach Gott, was red ich da, dir ist sowas ja sowieso egal, stimmts?“ Mit diesen Worten wollte sie am Oberarzt vorbei und zur Tür hinaus, doch dieser hielt sie am Oberarm fest.
„Du weißt gar nicht, warum ich das alles mache!“, sagte Marc und blickte sie mit ernster Miene an. Was ist mit dem los? Will er mir jetzt sagen, dass er sie gar nicht liebt, oder etwa doch? Nee, will das gar nicht hören, hinterher bin ich doch nur wieder traurig und könnte heulen.

Wie soll ich es Gretchen nur sagen? Soll ich ihr von der Erpressung erzählen?? Aber dann verlier ich sie ganz! Nein, aber was dann?? Verdammt, Meier, du bist ja sonst nicht aufs Maul gefallen!! Lass dir was einfallen!
Was soll das jetzt?? Ich liebe ihn zwar und das eben war echt wunderschön, aber was soll ich denn machen?? Er ist verlobt, und das nicht mit mir, sondern mit dieser Schnepfen Gabi. Also muss ich einen Schlussstrich ziehen. Auch wenn mir das weh tut. Ich muss ihm die Meinung sagen. Besser jetzt als nie!

Bevor der Oberarzt weitersprechen konnte, fiel ihm die Assistenzärztin ins Wort! „Was gibt’s da noch zu sagen?? Du hast dich damals für Gabi entschieden und das hier gerade war ein verdammt großer Fehler! Ob du es jetzt auch so siehst oder nicht, ist mir eigentlich egal. Aber für mich ist es so!“, sagte Gretchen zu dem Oberarzt. Zwar ist es nicht so, aber er braucht es ja nicht wissen. Es ist besser so. Vor allem für mich, ihm ist es eh egal, sonst würde er ja seine Verlobte ja auch nicht betrügen. Aber was mach ich? Er braucht mich nur zu küssen, und ich vergesse alles. Wirklich alles. Das kann es doch nicht sein. Sie bemerkte, dass langsam Tränen in ihren Augen sich sammelten. „Weißt du eigentlich, wie ich mich gefühlt habe, als du Gabi den Antrag in der Cafeteria gemacht hast, obwohl du mich nicht mal Minuten vorher geküsst und somit Hoffnungen gemacht hast??? Nein, Marc, du brauchst mich jetzt nicht so anzugucken, ich will das einfach nicht mehr! Deshalb ist es das Beste, wenn ich jetzt gehe!“, sagte sie und wollte nochmals zur Tür hinaus. Aber Marc erwiderte stattdessen: „Du kannst doch jetzt nicht abhauen!“ „Und wie ich kann!“, erwiderte sie und verließ die Abstellkammer.

Gretchen eilte schnurstracks in den Park und ließ sich anschließend bei einem großen, schattenspendenden Baum nieder. Warum komme ich immer wieder in solch blöde Situationen? Wie er geguckt hat, als ich ihm meine Meinung gesagt habe. War ich nicht doch ein wenig zu heftig? Schließlich liebe ich ihn doch! Wenn ich so nachdenke, haben seine Augen während meiner Ansage einen traurigen Ausdruck gehabt. Hätte ich ihn doch zu Wort kommen lassen sollen?? …. Nein, ich denke, so war es richtig. Oder doch nicht? Verdammt, ich bin so verwirrt. Ich weiß nicht, was ich machen soll! Die gesamte Situation mit ihm gerade war so schön. Es fühlte sich so echt an. Was mach ich nun??

Zur gleichen Zeit stand Marc noch immer in der Abstellkammer. Er wusste nicht, wie er das eben abgelaufene Geschehen verarbeiten und wie er handeln sollte. Soll ich ihr nachgehen?? Nee, wenn sie was will, dann soll sie doch zu mir kommen. …..Scheiße, sie will ja nichts mehr von mir, dass hat sie ja gerade klar und deutlich gesagt…...auch wenn ich ihr es nicht komplett abnehme. Was ist, wenn sie es doch ernst meint??? ….Scheiß Situation ist das alles. Einer Frau hinterherlaufen – ich??? Soweit kommts noch! Aber es wird mir wohl oder übel nichts anderes übrig bleiben. Muss wohl bei ihr eine Ausnahme machen. Doch sie hätte mich ja auch was dazu sagen lassen können. Aber nein, sie muss mir wieder ‘ne Standpauke halten. Obwohl unrecht hat sie mit ihren Vorwürfen ja nicht. Hab sie ja wirklich oft genug verletzt. Aber gleich abhauen ohne auf eine Antwort zu warten. Nein, das geht wirklich nicht. Nicht mit mir! Der Oberarzt verließ daraufhin schnell die Abstellkammer und versuchte, die Assistenzärztin zu finden. Aber diese war weder im Stationszimmer noch in der Cafeteria aufzufinden. Wo steckt sie denn bloß?? – Okay, suchen bringt wohl jetzt nichts. Muss zuerst ‘nen klaren Kopf bekommen. Dann sehen wir weiter. Sie kann ja nicht für immer verschwunden sein. Also ging er in sein Büro und öffnete das Fenster. Er holte eine Zigarette aus seiner Kitteltasche, zündete diese an und nahm einen tiefen Zug. Dann sah er vom Fenster aus Gretchen im Park sitzen und wollte rasch zu ihr hinunter gehen. Doch plötzlich klingelte sein Handy. Der Oberarzt blickte auf das Display, runzelte kurz die Stirn und hob anschließend ab.
„Meier….. Ach du bists, Karina! Was gibt’s?? ….. Heute?? Warum das??? ……… OK, einen Moment (Marc blätterte in seinem Kalender) … Passt 19 Uhr??? ….. OK, Tschüss.“

Der Arzt beendete das Gespräch mit Karina. Er musste sich jetzt erst einmal hinsetzen, um einmal seine ganzen Gedanken zu ordnen. Was mach ich denn jetzt? Soll ich Gretchen alles von der Erpressung und dem Unfall erzählen oder soll ich schweigen? Aber dann zieht sie sich komplett zurück. Egal was ich mache. Unfairer geht’s ja gar nicht!!! Und über Karina darf ich auch nichts erzählen. Was soll ich jetzt machen? Mir wird das langsam echt zuviel!! Diese verdammte Verlobung mit dieser scheiß Hochzeit. Muss das gerade mir passieren? ……Nee, jetzt reichts mir. Ich lass mir doch nicht wegen so einem billigen Flittchen mir mein Leben versauen. … ich hab bisher immer eine Lösung gefunden und diesmal werde ich auch eine finden. Diese Hochzeit wird nicht stattfinden. Garantiert nicht. …..Aber wie stelle ich das jetzt am blödesten an? Zuerst muss ich Gretchen davon überzeugen, dass ich doch nicht das herzlose Arschloch bin für das sich mich jetzt hält. Aber wie mache ich das am besten? Und dann muss ich auch noch Gabi in Sicherheit wiegen. Sie darf echt nichts davon mitbekommen. Und Karina muss ich auch irgendwie im Hintergrund halten. Aber womit beginne ich jetzt?.... Als erstes mal mit Gretchen reden.. ja das ist mal ein Anfang. Dachte sich der Oberarzt, stand von seinem Bürosessel auf und verließ sein Büro. Beim Fahrstuhl angekommen, musste er ein wenig warten. Als sich die Lifttür öffnete, staunte er nicht schlecht, als er sah, dass seine Assistenzärztin drinnen stand. Diese wollte den Lift gerade verlassen, aber Marc zog sie wieder mit rein und drückte eine Taste. „Hey spinnst du total? Was soll das?“, rief die junge Ärztin wütend. Nachdem der Lift sich wieder in Bewegung gesetzt hatte, drückte er die Stoptaste und sagte: „Wir müssen reden! Und diesmal kannst du nicht mir eine Ansage machen und dann einfach wegrennen. Nein, du wirst mir auch einmal zuhören, denn irgendwann reicht es mir auch!“

Huch, was ist denn jetzt mit ihm los? So kenn ich ihn ja gar nicht! Irgendwie unheimlich! Und was will er auf meine Ansage hin noch sagen? Ist ja alles gesagt von meiner Seite. Aber bitte, wenn er sich dazu äußern will, bitte sehr. Ich halte ihn nicht auf. Bin ja gespannt, was er sagen will. ….Jetzt ist er ja mal wieder still. Typisch Mann halt. Erst zuerst groß die Klappe aufreißen und dann schweigen wie ein Grab. Wenn der nicht bald was sagt, dann drück ich die Stoptaste nochmal um die ganze Sache zu verkürzen. Denn von diesen Spielchen habe ich die Nase gestrichen voll. Marc überlegte zu der gleichen Zeit wie er anfangen könnte. Aber nachdem sie ihn so entgeistert angestarrt hatte, wurde ihm bewusst, dass er ihr eigentlich keine Vorwürfe machen kann und nur er an dieser miesen Situation schuld wäre. Ich bin ja so bescheuert. Will mit ihr reden, ohne vorher genau Gedanken darüber zu machen, was und wie ich ihr es sage. Und jetzt stehe ich da, und krieg kein Wort heraus. Das gibt’s doch nicht. Aber ich kann ihr doch nicht die gesamten Sachen gestehen. Oder etwa doch? Sie blickt mich so zweifelnd an, muss jetzt wohl oder übel was sagen, sonst killed sie mich noch. Und ich hab schon vor, ein paar weitere Jährchen zu leben. Also improvisieren. Er blickte kurz zu Boden und sagte dann: „Wegen vorhin, was du gesagt hast, Ja, du hattest recht. Ich weiß, ich war …. ein richtiger Arsch und … ja, … ich kann das auch nicht mehr ändern.“……….. Marc Meier gibt zu, dass er ein Arsch zu mir war? Hab ich mich gerade verhört? Was soll ich davon halten? „Ja und weiter?“, erwiderte die junge Ärztin. „Was, und wie weiter?“, fragte der Arzt sie. „War das alles, meinte ich. Denn wenn ja, dann drück den Knopf wieder, damit wir weiterfahren können!“, sagte die Assistenzärztin, die ein wenig unsicher wurde, da sie wieder das altbekannte Kribbeln spürte, wenn Marc in ihrer Nähe war. Verdammt, fühl mich wieder so hingezogen zu ihm. Wenn der nicht bald den Lift wieder zum Fahren bringt, kann ich für nichts garantieren. Bitte lieber Gott, lass ihn nicht näher kommen. Doch die junge Ärztin wurde nicht erhört, denn nicht einmal einen kurzen Augenblick später schaute der junge Arzt vom Boden auf und beschloss, auf seine Assistenzärztin langsam zuzugehen. Nun stand er ihr ganz nah. Wenn die mich mit ihren funkelnden Augen so anschaut, könnte ich sie einfach nur küssen. Der Oberarzt fasste sie bei den Schultern und blickte ihr in den Augen und sagte mit leiser Stimme: „Nein, ich bin noch nicht fertig, Gretchen!“ Und dann geschah es. Seine Lippen berührten die ihren und zusammen schmolzen sie zu einem leidenschaftlichen Kuss.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyMi Okt 21, 2009 9:37 pm

Wieder spürten sie das eigenartige Gefühl, wenn sie sich berührten. Sie lösten sich nach einer Weile und Gretchen schaute ihn fragend an. Warum werde ich immer schwach bei ihm?? Er küsst mich und ich schwebe auf Wolke sieben. Wieso hat er so eine Macht über mich? Warum macht er das alles? Hat dieser Kuss ihm genau so viel bedeutet wie mir oder will er mich nur benutzen? Schließlich heiratet er ja in nicht weniger als 10 Tagen und ich glaub nicht, dass Gabi ihn in der Ehe Seitensprünge erlaubt. Okay, glaub dass würde sie jetzt auch nicht erlauben, aber egal. Kann es denn echt sein, dass er mich wirklich liebt, so wie es Sabine damals behauptet hat, als Marc mich gerettet hat? Nein, kann es mir nicht vorstellen, denn dann hätte er ja mir den Heiratsantrag gemacht und nicht Gabi! Nach einiger Zeit des Schweigens fragte sie ihn: „Was ist das nur mit uns beiden? Der Oberarzt schaute sie an und erwiderte: „Weiß nicht!“ Woher soll ich jetzt bitte schön die Antwort für sie wissen? Werd ihr sicher nicht sagen, dass sie mich total verrückt macht. Dass sie mir fehlt, wenn sie nicht da ist. Dass ich Gabi gar nicht heiraten will. „Was heißt hier, du weißt es nicht! Du kannst mich doch nicht küssen und mit mir schlafen, später mich hier wieder küssen, und dann sagen ‚weiß nicht! Wenn das für dich nur ein Spiel ist, dann sag es gleich! Willst dich vorher noch austoben, bevor du Gabi heiratest, oder wie?“, entgegnete die Assistenzärztin. Marc blickte zu Boden. Warum denkt sie das von mir? Ja, ich war oft ein Arsch, ich hab sie echt sch**** behandelt, aber was kann ich daran noch ändern?? Ich will ja sie, merkt sie das denn nicht? Warum ist er nur so still? Sonst hat er immer groß die Klappe offen, aber bei sowas hüllt er sich lieber in Stillschweigen. Während sie so nachdachte, füllten sich ihre Augen wieder mit Tränen. Marc sah ihre Tränen und wischte sie mit seinem Daumen zärtlich ab. Mit sehr leiser Stimme sagte er dann was, was er sich selbst nicht erklären konnte: „Ich will Gabi gar nicht heiraten!“

Bitte was hat er jetzt gerade gesagt? Ich hab mich aber ganz sicher nicht verhört, dass er Gabi nicht heiraten will. … Will der mich jetzt vollkommen verarschen? Oder meint er das jetzt wohlmöglich wirklich ernst?? ….Aber das macht doch alles keinen Sinn!!! Das kann ich nicht glauben!

„Wie, du willst Gabi gar nicht heiraten? Deshalb machst du ihr ja vor versammelter Mannschaft ja auch ‘nen Heiratsantrag. Ist ja klar. (mit etwas wütender Stimme) Willst du mich jetzt eigentlich auf dem Arm nehmen??“ Der Oberarzt schaute sie erschrocken an und war nicht mehr ganz sicher, ob er überhaupt was dazu sagen sollte. Was mach ich jetzt nur? Hab mir gerade vorher noch gedacht, dass ich das ihr auf keinem Fall sage und jetzt ist es mir doch rausgerutscht und sie denkt tatsächlich, dass ich sie verarschen will. Typisch Frau eben! Da sagt man mal die Wahrheit und sie glauben einem das nicht. Was soll ich jetzt echt machen?? Schweigen und abwarten?? Oder ihr doch was erzählen? Verdammte scheiße das alles! Ich glaub, ich sag doch was, sonst wird sie noch wütender, und das will ich ja auf keinen Fall und ich will sie ja nicht komplett verlieren! Und wenn ich nichts sag, dann bin ich sowieso bei ihr unten durch! „Ähmm, ja, ich hab ihr den verfluchten Antrag damals in der Cafeteria gemacht, leider. Aber ich will sie nicht und wollte sie nie heiraten, glaub mir doch!“, antwortete Marc. „OK, du sagst, du willst sie nicht mehr heiraten, aber du hast dich noch immer nicht von ihr getrennt?? Und du wolltest sie nie heiraten, hast ihr aber den Antrag gemacht! Was soll ich davon halten?? Da kann ich jetzt nur denken, dass du mich verarscht! Weil das so was von widersprüchlich ist, und dann meinst du, ich soll dir glauben“, sagte die junge Ärztin darauf. „Gretchen, es ist nicht so wie du denkst!“, sagte Marc. Er wusste, dass es an der Zeit war, ihr wenigstens einen Teil zu sagen. Er sah in ihre blauen mit schimmernden Augen und fasste eine schwere Entscheidung.


Er blickte wieder kurz auf den Boden und holte tief Luft. Es fiel ihm sehr schwer, aber er musste es tun. Schließlich begann er mit mehr stotternden Stimme: „Gretchen, ich weiß, dass alles klingt nach einer ziemlich gemeinen Verarschung von mir, und ich weiß selbst, wie oft ich dich schon verletzt habe. Aber du musst mir das einfach glauben. Ich will Gabi wirklich nicht heiraten….. Das würde ich wirklich nicht können.“
Gretchen blickte den Oberarzt unsicher an und fragte: „Und warum hast du die Verlobung nicht gelöst, wenn du sie nicht heiraten kannst und willst?? Jedenfalls würde das dann glaubhafter sein!“
Marc ächzte auf. „Gretchen, dass ist alles nicht so einfach. Ich würds ja gern, aber ich kann nicht. Jedenfalls jetzt nicht“
„Was ist daran nicht so einfach? Wenn du sie nicht heiraten willst, warum machst dann ihr einen Antrag? Oder wenn du später zu der Erkenntnis gekommen bist, dann hättest ja immer noch die Verlobung lösen können. Also sag mir, warum soll das so kompliziert sein? Kannst es mir mal erklären??“, fragte die Assistenzärztin ihren Vorgesetzten.
„Ich kann es dir nicht sagen warum!“, antwortete er auf ihre Frage.
Gretchen: „Und warum nicht?“
Marc: „Weil ich es einfach nicht erklären kann. Es ist alles eh schon so kompliziert!!! Da möchte ich dich nicht auch noch mit reinziehen!!! Bitte, glaub mir einfach!“

Hoffe, sie glaubt mir einfach und fragt nicht nach warum, wieso und so weiter. Obwohl, wie ich sie kenne, wird sie sich nicht damit zufrieden geben. Soll mir wohl schon Plan B überlegen. Aber was???
Ich soll ihm glauben?? Ohne Begründung oder sonst etwas?? Für naiv hält er mich denn eigentlich? Ich bin kein naives kleines Mädchen, das alles glaubt, was man ihm erzählt. Ich will eine Erklärung. Und zwar pronto!! Sonst kann er das mit dem Vertrauen aber wieder schnell vergessen.

Die Assistenzärztin konnte sich keinen Reim darauf machen, warum der Oberarzt sie über sein offensichtliches Problem nicht mit einweihen wollte, aber von ihr ein blindes Vertrauen verlangte. Aber die junge Ärztin wollte nicht ohne weiteres ihm entgegenkommen, das stand von ihrer Seite fest. Denn wenn sie ihm schon glauben sollte, dann möchte sie auch genau wissen, wieso, warum, einfach alle Fakten, ohne wenn und aber. Deshalb beschloss sie, ihn mit ihrer Meinung zu konfrontieren.

„So, Marc, du kannst vielleicht Gabi zum Narren halten, aber mich nicht. Du willst nicht darüber nicht reden, aus welchem Grund auch immer, aber ich soll deiner Meinung nach dir blind vertrauen! Gerade dir!!! Weißt du, Marc, ….das hätte ich vielleicht vor ein paar Monaten noch gemacht, vielleicht sogar noch vor ein paar Stunden, wer weiß, aber jetzt??? Nein, Marc, mir wird diese ganze Situation viel zu blöd. Wenn ich dir glauben sollte, dann musst du mir schon Erklärungen geben. Entweder oder?? Du hast keine Wahl. Denn Marc, ich bin zwar blond, aber noch lange nicht blöd. Du hast vielleicht gedacht, dass ich mich mit einem Kuss so einfach überzeugen lasse, aber da hast du dich gewaltig in den Finger geschnitten. Also…. Krieg ich ne Erklärung von dir, ja oder nein?

Ich habs geahnt, sie will eine Erklärung. Typisch Frauen eben. Was mach ich jetzt?? Soll ich ihr wirklich von der Erpressung erzählen? Mir wird das wohl nicht erspart bleiben, sie ist eh schon so sauer und wenn ich sie anlüg, das merkt sie. Ich kenn sie…. Werd ihr also das gestehen. Doch wie fang ich am besten an??
„Ähm, Gretchen, nun gut, ich werde dir alles erzählen, aber bevor ich beginne, möchte ich dich bitten, dass du mir bitte bis zum Schluss zuhörst!! Ist das ein Deal?“, begann der Oberarzt. „Wir stehen hier im Fahrstuhl, Marc, falls es dir bis jetzt nicht aufgefallen ist. Ich kann nicht weglaufen, so gern ich das vielleicht auch täte. Du siehst, ich kann aus diesem Grund dir ja nur bis zum Schluss zuhören, ob ich will oder nicht. Also spuck endlich mit der Wahrheit heraus, warum du Gabi angeblich nicht heiraten willst, du bist ja erwachsen und kein kleines Kind mehr!“, antwortete die Assistenzärztin auf seinen Vorschlag. Der Arzt atmete einmal tief durch und sprach dann: „Gabi erpresst mich. Deswegen auch der Antrag in der Cafeteria. Sie will, dass ich sie heirate, wenn sie nichts verraten sollte. Aber ich will das nicht“ Gretchen starrte Marc an. „Du lässt dich von einer Frau erpressen?? Gerade du? Du, der immer der Beste zu sein scheint??“, sagte sie erstaunt. Der Oberarzt blickte sie an, und antwortete mit leiser Stimme: „Ich habe einen scheiß verdammten Fehler gemacht. Vor ungefähr drei Wochen!. Weißt du noch, den Mann, den ich damals gefunden hab und den ich zuerst allein operieren wollte, wo du dann aber später hinzugekommen bist??“ Die Assistenzärztin nickte, konnte sich aber keinen Reim auf die Erpressung machen.
„Seit der Mann gestorben ist, erpresst sie mich. Sie wird zur Polizei gehen und ich bin dann meine Zulassung los!“, sagte Marc. Der Ärztin leuchtete es nicht ein, warum Marc für das erpresst werden sollte.
„Hör auf, Marc, du bist nicht schuld. die OP war ja auch gut verlaufen. Er hätte eigentlich durchkommen müssen! Du hast dein bestes als Arzt gemacht, mehr hätten wir nicht machen können. Und deswegen kann sie dich nicht erpressen! Und deine Zulassung verlierst du deswegen auch nicht!“, äußerte sich die junge Ärztin.
Marc: „Das allein ist es nicht“
Gretchen: „Nicht?? Was denn noch?? Du hast ein schlechtes Gewissen, obwohl du dein bestes als Arzt gemacht hast?? Und lässt dich auch noch deswegen erpressen? Dieses Gewissen kannst du ruhig dem geben, der diesen armen Mann auf der Straße nieder gefahren hat. Du kannst ja echt nichts dafür, dass der Mann am Ende doch an seinen Verletzungen vom Unfall erlegen ist!“

Der letzte Satz Gretchens lässt den sonst so toughen Oberarzt erstarren. Denn ohne es zu wissen, hat Gretchen mit ihrer Aussage genau ins Schwarze getroffen. Jetzt ist genau das, was ich befürchtet habe. Wie wird sie reagieren, wenn sie erfährt, dass ich schuld daran bin? Sie wird mich sicherlich hassen. Oder kann sie mir vielleicht helfen. Oder vielleicht soll ich doch nicht sagen, dass ich auch schuld am Unfall war. Das ist echt eine scheiß Situation. … Ich werds ihr jetzt sagen, mehr als mich köpfen wird sie wohl nicht tun. Der junge Arzt holte tief Luft und sage: „Das ist es ja, ich bin schuld am Unfall. Ohne mich würde der Mann noch leben!“ Die Assistenzärztin schaute ihn entgeistert an. Was? Wie? Warum? Marc ist schuld am Unfall? Oh mein Gott! „Wie ist das überhaupt passiert?“, fragte sie ihn nach einer Weile des Schweigens.
Marc: „Vor ungefähr drei Wochen hatte ich während der Fahrt Streit mit Gabi und hab einen Moment lang nicht aufgepasst. Und dann ist das plötzlich passiert. Ich hab den Mann sofort untersucht und dann ins Krankenhaus gebracht. Den Rest kennst du ja. Nach der OP hat es ja gut ausgesehen für den Mann, du hast die Werte ja selbst gesehen, ich weiß auch nicht, warum der gestorben ist. Ich versteh es einfach nicht. Jedenfalls erpresst Gabi mich damit und will, dass ich sie heirate. Aber ich kann es nicht mehr. Das ist mir jetzt klar geworden. Der Antrag fiel mir damals schon so schwer. Glaub mir, ich wollte dich wirklich nicht verletzen. Aber sie hat mir keine andere Wahl gelassen!“
Gretchen: „Du hättest immer noch die Wahl gehabt, zur Polizei selbst zu gehen. Glaubst du wirklich, dass eine Heirat mit dir sie zum Schweigen bringen wird? Egal was du machen wirst, sie wird dich immer weiter erpressen, und irgendwann kannst du nicht mehr!“

Die Assistenzärztin wusste selbst nicht, warum sie so ruhig auf diese Nachricht reagierte, aber sie bemerkte, dass es alles andere als angenehm für ihren Vorgesetzten war. Und wie es aussah, quälte er sich selbst wirklich damit. Dann sollte sie ihm ja auch keine weiteren Vorwürfe machen. Nach ein paar Minuten, wo sich beide nur still anblickten, näherte Marc sich ihr und berührte zärtlich ihr Gesicht mit seiner Hand. Er wusste, dass Gretchens Aussage über Gabi zweifellos richtig war. Das wurde ihm jetzt auch deutlich klar.
Marc: „Du hast recht, sie wird mich immer wieder damit erpressen. Und wegen Gabi lass ich mich jetzt was einfallen. Ich werde sie verlassen. Aber erst dann, wenn ich eine Lösung weiß. Ich versprech es dir! Also sag mir bitte, ob du mir jetzt vertraust!“ Gretchen dachte einen Moment nach und nickte anschließend leicht. Dem jungen Arzt fiel ein Stein vom Herzen. Er küsste sie ganz sanft. Plötzlich piepsten ihre Pieper und sie bemerkten, dass sie immer noch im Dienst waren. Deshalb drückte Marc den Stopp-Knopf wieder und verließen dann gemeinsam den Lift.

In der Notaufnahme angekommen, übernahmen sie eine junge Patientin, während Gordon ihnen die wichtigsten Fakten sagte. Die junge Frau war in einem sehr schweren Verkehrsunfall verwickelt und musste dringend notoperiert werden. Die Operation verlief trotz einiger Komplikation sehr gut und die Patientin würde aller Wahrscheinlichkeit wieder kerngesund werden. Nach der Not-Operation eilte Gretchen dann schnell in die Cafeteria und holte sich am Automaten einen Schokoriegel. Nachdem sie ihn gekauft hatte, ging sie zurück auf ihre Station und holte dann aus ihrem Spind ihr Tagebuch, in dem sie folgende Sachen schilderte:

Liebes Tagebuch!

Du kannst dir gar nicht vorstellen, was mir bisher heute alles passiert ist. Zuerst…. ich habe mit Marc in der Abstellkammer geschlafen. Ja, ich Gretchen Haase, habe mit Marc Meier geschlafen. Habe ihn dann aber gleich eine Standpauke vom Feinsten gehalten. Ja, fühlte mich nämlich danach richtig verarscht von ihm und hab ihm ja deutlich dann meine Meinung gesagt. Aber wie es scheint, hat meine Ansage ihm irgendwie geholfen. Denn ein bisschen später hielt er mich im Lift fest und stoppte ihn. Meine Wut darüber kannst du dir ja vorstellen und äußerte diese auch laut, was ihm auch zu beeindrucken schien. Denn erst druckste er nur so um den heißen Brei herum, bis er auf einmal sagte, dass er Gabi gar nicht heiraten wolle. Denke, ihm ist das unbewusst herausgerutscht. Jedenfalls habe ich weiter nachgefragt. Wie du ihn ja einschätzen kannst, hat er sich schon quer gestellt, bis ich ihm schlussendlich vor die Wahl gestellt habe. Das hat ja schließlich dann auch was genützt, denn Marc hat mir dann sein Problem geschildert. Marc hat mir mit leiser Stimme (so kenne ich ihn ja gar nicht) gestanden, warum er Gabi schließlich heiratet! Und nicht wie ich immer glaubte, dass er sie liebte, nein, dieses billige Flittchen zwingt ihn zu einer Hochzeit wegen eines Unfalles vor ca drei Wochen. Weiß noch immer nicht ganz genau, wie sie ihn genau damit erpresst, aber anscheinend hat sie Marc mit irgendwas in der Hand. Denn wenn Marc auch den Unfall verursacht hat, die Zulassung dürfte er ja nicht verlieren, weil er ja den Verletzten versorgt und ins Krankenhaus gebracht hat. Deshalb verliert man ja nicht seine Zulassung. Das komische ist, dass ich die Werte des Mannes auch gesehen habe, es deutete rein gar nichts darauf hin, dass das Opfer sterben würde, sondern dass er ganz sicher überleben würde. Marc hatte ja sehr gut gearbeitet und er hat alles Mögliche getan, damit der Mensch überlebt. Die Sache ist irgendwie komisch, wenn ich so darüber nachdenke. Jedenfalls habe ich ihm gesagt, dass Gabi ihn dann dauernd damit erpressen und es mit Sicherheit nicht nur bei der Hochzeit bleiben würde. Dann haben wir uns wieder in die Augen geschaut. Habe ich schon gesagt, dass ich bei seinem Blick versinken könnte. Und dann sagte er, dass er sich von Gabi trennen würde, wenn er eine Lösung gefunden hätte. Daraufhin fragte er mich, ob ich ihm jetzt vertraue und ich habe daraufhin genickt. Ja, halte mich für verrückt, naiv und weiß Gott alles, aber ich liebe diesen Mann und ich will endlich glücklich werden. Der anschließende Kuss war wunderschön, nur der Pieper hat uns dann wieder diese wunderschöne Zweisamkeit gestört.


Zur gleichen Zeit verließ Marc nach einer kurzen Rauchpause am Fenster wütend sein Büro und ging mit eiligen Schritten ins Schwesternzimmer.
„Schwester Sabine, falls Frau Doktor Haase nach mir fragen sollte, ich habe wegen einen Termin schon früher Schluss gemacht.“, sagte er zu der verwirrend schauenden Krankenschwestern.
Diese fragte ihn dann: „Wollen Sie das der Frau Doktor nicht selbst sagen?“
Marc: „Würde ich dann hier stehen und das ihnen sagen, wenn ich das der Frau Doktor Haase selbst sagen möchte??“
Sabine: „Ich dachte,..!“
Marc: „Sie werden nicht zum denken bezahlt, sondern fürs arbeiten! Sie könnten auch dann die fertig bearbeiteten Akten dann auf meinen Schreibtisch legen. Ich werde sie mir morgen mal anschauen!“
Sabine eingeschüchtert: „In Ordnung, Herr Doktor!“
Der junge Arzt hatte einen Grund sauer zu sein, weil er vor ein paar Minuten einen Anruf bekam mit einer wenigen erfreulichen Nachricht. Aber diese Nachricht wird bald keine große Bedeutung mehr für ihn haben, denn wenn er Karina heute in zwei Stunden wie verabredet treffen würde, dann wäre dieses Problem dann erledigt. Denn Karina wusste immer, wie man aus Sorgen Nichtigkeiten machen konnte. Und das würde auch heute wieder sein, da war er sich ganz sicher. Jedenfalls hoffte er, dass es so geschehen würde.
Der Oberarzt ging dann aus dem Krankenhaus und fuhr mit seinem Sportwagen zu seiner Wohnung, wo er sich eiligst in sein Badezimmer begab und sich eine warme Dusche gönnte.

Ungefähr zwischen einer halben dreiviertel Stunde später saß der Oberarzt frisch geduscht und angezogen auf seiner Couch und durchforstete noch kurz seine Post, bevor er dann wieder mit raschen Schritten seine großgeräumige Wohnung verließ. Mit seinem teuren Sportwagen fuhr er dann in Richtung Innenstadt, weil er ja um 19 Uhr mit Karina in einem Lokal verabredet wäre. Nach einer Fahrt von zwanzig Minuten parkte er seinen Wagen dann in einem Parkhaus in der Nähe von dem Treffpunkt und ging ungefähr eine halbe Stunde vor der telefonisch vereinbarten Uhrzeit ins Lokal. Dieses war sehr hell und gemütlich eingerichtet. Der Wirt erkannte den Oberarzt sofort als seinen Stammkunden und nach einer freundlichen Begrüßung fragte dieser ihn, was der junge Arzt zu Essen bestellen wolle. Da Marc jedoch keinen Hunger verspürte, da er mit seinen Gedanken völlig woanders war, bestellte er nur einen doppelten Espresso und suchte sich einen freien Platz in einer Ecke. Der junge Arzt war mehr als von Anspannungen gegenüber seiner Assistenzärztin erlöst, weil das Gespräch mit Gretchen im Aufzug heute erfolgreicher verlaufen war als ursprünglich von ihm gedacht. Obwohl das Geständnis ja nicht zum Plan gehörte, was er ihr erzählen wollte. Aber schlussendlich war er erleichtert, dass er das doch getan hatte. Er hoffte, dass auch der Abend mit Karina viel versprechender ausfallen würde, denn nach dem Anruf in der Klinik bräuchte er wieder ein kleines Erfolgserlebnis. Und Karina könnte ihm da sehr von Nutzen sein. Schließlich hätte sie ja auch genügend Erfahrung und außerdem kannte er sie von einem Seminar in München, woran er vor ungefähr vier Jahren teilgenommen hatte. Nach einer kurzen Weile blickte er auf seine Armbanduhr und wurde von Minute zu Minute nervöser. Denn wenn seine Verabredung heute nicht kommen würde, wüsste er nicht, was er machen sollte. Fünf Minuten vor neunzehn Uhr blickte er erneut zur Tür des Lokales, weil diese sich gerade öffnete. Und da stand sie endlich. Eine 1,75 Meter große selbstbewusste Schönheit. Mit ihren mandelförmigen braunen Augen blickte sie sich mit einem Blick kurz im Lokal um, bis sie Marc an dem Tisch an der Ecke entdeckte. Sie ging zu dem Tisch hin und sagte freundlich mit heller klarer Stimme: „Hallo Marc! Lange nicht mehr gesehen! Schön, dass du schon da bist!“

„Ähmm ja hallo! Setz dich doch!“, sagte der junge Oberarzt zu seiner Verabredung. Die junge hübsche Frau setzte sich neben ihm hin und bestellte gleich eine Apfelschorle bei dem Wirt.
Karina: „So Marc, ich komm gleich zur Sache. Du hast mich vor ein paar Tagen angerufen und irgendwas gemurmelt, ob ich dir helfen könnte, du aber am Telefon nicht sagen könntest für was. So, wie du siehst, da bin ich nun! Und nun schieß los! Was hast denn auf dem Herzen?“
Der Oberarzt schaute schon ein bisschen entgeistert, obwohl er ja wusste, dass sie sehr direkt war und nie um den heißen Brei herumredet, aber dass sie so schnell zum Thema kam, damit hatte er nicht gerechnet.
Marc: „Ok, ich hab da ein Problem. Ein ziemlich großes sogar! Aber ich hoffe, dass ich auf deine Verschwiegenheit zählen klar.
Karina: „Marc, wie lang kennen wir uns jetzt? Klar schweige ich wie ein Grab. Gehört ja zu meinem Beruf, dass ich Schweigepflicht habe. Also jetzt raus mit der Sprache!“
Marc: „Ähm…Ja, ich werde erpresst. Weil ich vor ungefähr drei Wochen einen Unfall hatte und ich das Unfallopfer ins Krankenhaus mitgenommen habe und dieser Stunden später nach einer gut verlaufenden OP aus mir nicht bekannten Gründen verstarb. Und weil du ja in deinem Bereich ja eine der besten bist, hab ich gedacht, ob du mir vielleicht nicht dabei helfen kannst.“
Karina: „Hört sich schlimm an. Um wen handelt es sich denn bei dem Erpresser und was verlangt diese im Gegenzug für das Stillschweigen?“
Marc: „Es handelt sich um Gabi Schäfer, einer Krankenschwester und sie will für ihr Schweigen, dass ich sie heirate.“
Die junge Frau musste mal kräftig schlucken. Nach einer kurzen Denkpause fasste sie sich wieder.
Karina: „Sorry Marc, aber die Frau ist ja komplett irre. Sie verlangt, dass du sie heiratest? (Marc nickte) Arg. Klar helfe ich dir so gut ich kann. Kann ja nicht zulassen, dass du so eine Verrückte heiratest. Wie lange Zeit hast du denn noch, bis diese wahnwitzige Hochzeit stattfinden sollte?“
Marc: „Genau 9 Tage. In 9 Tagen soll die Hochzeit stattfinden.“
Karina: „So schnell? Die hats aber eilig. Ok, sag mir jetzt mal alles was du weißt, über den Unfallhergang, über Gabi und so weiter, und ich werde versuchen, deinen Kopf irgendwie aus dieser Schlinge heraus zu bekommen.“
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyMi Okt 21, 2009 10:14 pm

Am nächsten Tag lag Marc um neun Uhr am Vormittag noch in seinem Bett und überlegte fieberhaft, wie er sich von Gabi lösen könnte, ohne dass sie zur Polizei gehen würde und ihm dort anschwärzen würde. Mir muss was einfallen. Ich hab es ja auch geschafft, mit Gretchen zu reden, und davor hatte ich ja wirklich große Angst, wie sie reagieren würde. Gott sei Dank hat sie es ruhiger aufgenommen als ich es gedacht hatte. Und Karina! Wow, diese toughe Frau, sie hab ich ja auch noch. Aber wie kann ich Gabi ohne Probleme von der Hochzeit abbringen? Und schafft es Karina wirklich, mir zu helfen??

Doch, Karina wird das schon irgendwie hinkriegen. Ist ja schließlich eine der besten in Berlin. Und sie hat mir ja versprochen, dass sie das irgendwie schaffen wird. Wenn es keine Chance gegeben hätte, hätte sie es mir ja sicher gleich gesagt. Sie ist ja eine sehr direkte Person. Also ich glaub nicht, dass ich mir da jetzt so viel Gedanken machen sollte, obwohl ich irgendwie ein total mulmiges Gefühl an der ganzen Sache habe. So als würde irgendwas schief gehen. Extrem ungut halt. Wenn ich nur daran denke, dass ich Gabi in ein paar Tagen heiraten sollte, nein, das darf nie passieren. Bin ja froh, dass ich gestern von ihr nichts gesehen habe, naja wenn man von den 20 SMS wegsieht. Die nervt mich ja mit ihren Liebesschwüren, nein, terrorisieren nennt man das heutzutage. Und auf so was hab ich mal eingelassen! … War ja so was von blind. Gretchen ist ja vollkommen anders. Gott sei dank. Aber sie geht mir gar nicht mehr raus aus meinem Kopf. Wie wird das jetzt mit uns weitergehen? Oder besser gesagt, was denkt sie darüber????

Gretchen saß um die gleiche Uhrzeit in ihrem Zimmer und saß auf der Fensterbank. Was Marc wohl gerade macht? Bei uns beiden fängt der Dienst ja erst heute Nachmittag an. Was er wohl jetzt denkt? Ich sitze irgendwie auf glühenden Kohlen und möchte am liebsten zu ihm. Will ihn aber nicht bedrängen. Bin auf einer Seite auch froh, dass er mir sein Problem erzählt hat. Auch wenn es nicht leicht für ihn war. Aber ich bin froh, dass er es mir gesagt hat. Und indirekt hat er mir ja gezeigt, dass ich ihm so egal gar nicht bin. …. Boah, mein Herz schlägt schneller und das nur weil ich an ihn denke. Soll ich nun zu ihm fahren, oder doch nicht? Schließlich sehe ich ihn ja ihn 6 Stunden.

Eine ganze Weile überlegte die junge aufstrebende Ärztin, was sie jetzt nun tun sollte. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie nun zu ihrem Jugendschwarm Marc Meier fahren oder doch zuhause bleiben sollte. Deshalb beschloss sie nach einer Überlegungszeit von immerhin 15 Minuten, dass sie doch die restliche Zeit bis zur ihrem Nachtdienst in der Villa Haase zu verbringen.

Der Nachtdienst von Marc und Gretchen begann schon mit einer Notoperation, wo sie um das Leben einer 65-jährigen Pensionistin kämpften, die mit einem Herzinfarkt in das Krankenhaus eingeliefert worden war. Beide konnten ihr Leben retten und arbeiteten perfekt zusammen. Nach der Operation saßen Schwester Sabine und die junge Assistenzärztin zusammen im Schwesternzimmer und quatschten über dies und jenes. Nach ungefähr einer halben Stunde kam der Oberarzt vorbei und sagte zu seiner Assistenz mit etwas zynischer Stimme: „Hasenzahn. Abmarsch in mein Büro. Sofort und ohne Widerrede!“ Dann ging er schnell voraus, weil er fürchtete, dass die junge Ärztin etwas erwidern könnte. Typisch Marc, kann der nicht mal nett was bitten? Wenn ich denk, wie er gestern war, und wie er jetzt ist! Da kann man ja kaum glauben, dass das ein und dieselbe Person ist. Und eine glänzende Laune hat er heute ja auch wieder. Kann ja froh sein, dass ich dann doch nicht zu ihm gefahren bin. Was mich dort wohl erwartet hätte? Mag es mir nicht mal vorstellen. Warum soll ich jetzt aber in sein Büro? Hab doch gar nichts angestellt!

Bin mal gespannt, ob sie sich fragt, warum ich sie in mein Büro bestellt habe? Ob sie mich vermisst hat? Klar doch, mir kann doch niemand wiederstehen. …. Finde, dass ich das gerade eben gut rüber gebracht habe, dass ich so sauer bin. Kann ihr ja schlecht neben Sabine sagen, dass ich mich nach ihr sehne. Und erst recht nicht, wenn Sabine in der Nähe ist. Wenn sie was weiß, weiß das garantiert die ganze Belegschaft vom Krankenhaus. Nein, deshalb muss ich zu solchen Mitteln greifen. Helfen ja doch und dahinterkommen tut das auch keiner. Also, wie lang braucht sie denn?

Der Oberarzt musste sich noch ein wenig gedulden, bis seine Assistenzärztin in sein Büro kam. Bis dahin dachte er nach. Er schöpfte nämlich endlich nach den letzten anstrengenden Wochen wieder Hoffnung in den letzten Stunden. Auch war ihm bewusst, dass er nicht mehr alleine mit seinen Problemen war und es tatsächlich gerade zwei Frauen waren, die ihm aus dieser unangenehmen Situation heraushelfen wollten. Plötzlich klopfte es an der Tür.
Marc, der sich schon seit längerer Zeit in der Ecke stand, damit niemand beim Öffnen der Türe ihn gleich bemerkte, bat die Person vor seiner Tür mit einer gespielten ernsten Stimme herein und wollte gerade die eintretende Person von hinten überraschen, als er vor lauter Schreck wieder ein paar Schritte rückwärts ging.
Marc mit ablehnender Haltung: „Was machst du hier?“
Gabi: „Ach Schatzilein, ich darf wohl dich besuchen, um zu sehen, was du so machst
Sie meint sicher, mich eher auszuspionieren.
Gabi verduzt: „Was machst du eigentlich hinter der Tür!“
Schnell Marc, denk nach
Marc: „Mein Kuli ist daher geflogen, musste aufstehen und hier aufheben.“
Grinsend zeigte er ihr seinen Kuli, den er von seiner Brusttasche rausgezogen hat. Hoffentlich kommt Gretchen jetzt doch nicht so schnell. Zwar weiß sie, dass Gabi mich erpresst, aber trotzdem mag ich diese Situation nicht. Der Oberarzt wollte seine Zwangsverlobte loswerden. Aber wie?
Marc: „Jetzt hast du mich gesehen, jetzt kannst ja gleich wieder abhauen. Aber bitte schnell, hab noch genug Akten zu machen, und du wirst ja auch nicht fürs herumspionieren bezahlt.“
Gabi erzürnt: „Hör mir zu. Ich sags dir sicher nicht öfters. Du wirst dich mir gegenüber liebevoller verhalten, sonst…“
Marc: „Sonst was, Gabi? Wie oft haben wir das schon durch? Aber du checkst das ja nicht. ICH, MARC MEIER, will nichts von dir!!! Und jetzt hau ab, bevor ich mich vergesse!“

Die Krankenschwester verletzten die Worte vom Oberarzt sehr, aber sie wusste, dass sie ihn mit dem Unfall in ihrer Hand hatte. Deshalb ging sie selbstbewusst auf ihn zu und sagte ihm folgende Worte mit einem unschuldig gespielten Gesichtsausdruck:
„Marc, Schatzi, du weißt doch, dass du lieb zu mir sein musst, denn wenn du das nicht bist, kann es ja passieren, dass ich mich plötzlich erinnere, dass ich etwas der Polizei mitteilen muss. Und das willst du doch nicht, oder??
Der Oberarzt schaute sie schräg, aber sichtlich genervt an, weil sie wie so oft diese Worte in seiner Gegenwart benutzte.
Marc: „Wie oft willst du das noch sagen? Ich habe es verstanden. Und jetzt verlass bitte mein Büro. Die Akten machen sich schließlich nicht von alleine.“ Nach diesen Worten ging er wieder zu seinem Schreibtisch und setzte sich auf seinem bequemen schwarzen Ledersessel.
Gabi: „Ein bisschen Abwechslung hat noch niemandem geschadet! Und früher hats dir ja auch immer gefallen.“ Dann ging sie zum Schreibtisch, setzte sich darauf und öffnete ihren Kittel.
Die Krankenschwester wollte unbedingt den Oberarzt verführen, doch dieser blockte ihre Versuche ab.
Marc: „Was verstehst du unter nein nicht? Brauchst noch eine Extra-Einladung, oder so? Ich habe zu tun. Und du ja auch. Also hau ab.“

Wann versteht die endlich, dass ich nichts von ihr will?? Hoffe nur, dass Gretchen nicht auf den Weg hier ist. Sie denkt dann sicher, dass Gabi und ich… Mag nicht mal darüber denken. Und Gabi tät auch ausflippen und Gretchen etwas antun. Verrückt genug ist sie ja. Kann Karina nicht schneller eine Lösung finden, damit ich von dieser verdammten Erpressung befreit werde? Halte das bald nicht mehr länger aus.

Gabi: „So brauchst du nicht mit mir zu reden! Ich werde…“ Doch der Oberarzt unterbrach sie mitten im Satz.
Marc: „Hör auf, mir das immer wieder zu sagen, ich kanns nicht mehr hören. Und jetzt geh bitte. Ich brauche meine Ruhe.“
Gabi (während sie ihren Kittel wieder zuknöpfte): „Du wirst schon sehen, was du davon hast, wenn du mich weiter so behandelst. Ich hab schließlich Augen im Kopf. Und wenn du dich nicht schleunigst änderst, dann wirst du die Konsequenzen dafür schon sehen. Das schwöre ich dir!“
Dann öffnete sie mit einer enormen Wut in sich die Tür und schmiss sie dann mit einem lauten Knall hinter sich zu.

Nicht einmal zwei Minuten später ging die Tür wieder auf und der Oberarzt schnauzte schon, bevor er überhaupt aufblickte, die eingetretene Person mit einer mehr als genervten Stimme an: „Hab ich nicht gesagt, dass du dich verpissen sollst. Oder wie deutlich muss ich denn noch werden?“ „Aber sonst geht’s dir noch gut, oder wie darf ich das jetzt verstehen, dass du mich herbestellst, wo ich doch gleich wieder verschwinden soll?“, sagte ihm eine sehr bekannte liebliche Stimme. Der junge Arzt schaute auf und blickte in die zwei böse funkelnden Augen seiner Assistenzärztin. Ach verdammt, dass kann ja nur mir passieren. Bin ich ein Idiot. „Gretchen, du bist es, nein, hab gedacht, … nein vergiss es“, stammelte der Oberarzt. „Was soll ich vergessen? Dass ich mich verpissen soll?“, fragte die blonde Ärztin überrascht. Möchte gern wissen, was das soll. Erst soll ich herkommen und dann mich gleich wieder vertschüssen. Ist wohl mit dem falschen Fuß heute aufgestanden. Oder er liebt diese Spielchen, um mich wieder zu ärgern. „Nein, damit warst ja nicht du gemeint. Du sollst doch hierbleiben und nicht gleich wieder abhauen“, sagte der Oberarzt mit einem schiefen Lächeln und ging dann auf sie zu. Ach, hätt ich mir ja eigentlich denken können. Ob er damit Gabi meinte?? Soll ich ihn nachfragen?? Bin eine Frau und bin von Natur aus neugierig. „Wen hast du denn dann gemeint, wenn nicht mich??“, fragte sie ihn gleich darauf. Der Oberarzt seufzte und sprach, dass er dachte, dass Gabi ihn schon wieder nerven wollte, nachdem er sie vorher abserviert hatte. Dann schloss der Arzt die noch offen stehende Tür und sperrte dieser auch sogleich zu. „Was soll das, Marc?“, fragte Gretchen. „Hasenzahn, hör auf zu reden“, sagte er lächelnd und küsste sie, dass sie sich sofort wie auf einer schwebenden Wolke fühlte.

Weitere sechs Tage vergingen ohne weitere außergewöhnliche Vorkommnisse. Marc und Gretchen waren glücklich und ließen, sobald sie alleine waren und Zeit hatten, ihrer Leidenschaft freien Lauf. Die Freude von Gretchen wurde nur durch die Tatsache getrübt, dass sie es nicht offiziell zeigen durften, dass ihr Vorgesetzter ihr „Freund“ war. Aber Marc musste den Schein seiner Verlobung aufrecht erhalten, da er bis jetzt noch keine Lösung hatte. So wurde er von Tag zu Tag nervöser, weil sich seine Bekannte Karina immer noch nicht bei ihm gemeldet habe und er am nächsten Tag heiraten sollte. Der Oberarzt war am verzweifeln. Wenn Karina nicht jetzt schleunigst eine Lösung für ihn parat hätte, dann wüsste er nicht, was er tun solle. Auch Gretchen war es bewusst, dass ihr Liebster am nächsten Tag den Bund fürs Leben mit einer anderen schließen sollte, doch Marc hatte ihr ja versprochen, dass er doch eine Lösung finden würde. Sie wusste ja nichts von Karina, die schon lange an einem Plan für den Oberarzt arbeitete. Aus diesem Grunde wurde Gretchen am Tag vor der Hochzeit richtig nachdenklich. Was ist, wenn ich das mir alles nur vorstelle, und er gar keine Lösung findet? Kann ja sein. Denn wenn er eine hätte, hätte er es mir sicher schon gesagt. So weiß ich aber von nichts. Was ist, wenn er sie trotzdem morgen heiratet. Dann hätte ich ihn verloren. Weil eine Affäre mit einem verheirateten Mann möchte ich nicht haben. Obwohl, habe jetzt ja auch eine Affäre mit ihm. Was soll ich tun? Vor allem die Tatsache, dass Marc mit ihr eine Affäre hatte und gleichzeitig noch immer scheinbar nichts gegen diese bevorstehende Hochzeit unternahm, ließ sie an ihrem heimlichen Freund zweifeln. Auch wenn sie wusste, dass der Oberarzt von Gabi erpresst wurde, aber was wäre wenn er sie trotzdem heiratet?? Könnte sie das verhindern??

Es war bereits Mittag im Krankenhaus und Gretchen kam gerade von der Cafeteria, wo sie einen leckeren Schokopudding verspeist hatte. Sie kam auf die Station, wo sie gerade noch sehen konnte, dass Marc wieder schnell in sein Büro verschwand. Ich weiß nicht, jetzt ist er wieder so komisch wie in den letzten zwei Tagen. Redet kaum und verschanzt sich im Büro. Wird langsam mal Zeit, dass ich mal frage, was mit ihm los ist.

Die junge Ärztin ging dann zu dem Büro von ihrem „heimlichen“ Freund. Sie klopfte leicht und ging ohne zu warten gleich hinein. Marc saß in seinem Ledersessel und blickte aus dem Fenster. Ohne umzudrehen sagte er gleich mit sehr nerviger Stimme, ob es denn zu viel verlangt wäre, ihn wenigstens einmal in Ruhe zu lassen. Denn der Oberarzt dachte, dass seine Verlobte Gabi ihn wieder nerven würde, da er ja wusste, dass Gretchen ja „eigentlich“ noch in der Cafeteria etwas essen würde. Hab ich mich grad verhört? Ich mach mir Gedanken, was er hat, und willl ihn fragen, und er hat nichts besseres zu tun und schickt mich ohne sich auch noch umzudrehen, weg?? Tja, das kann er haben. Aber nicht ohne Folgen . Die Assistenzärztin erwiderte mit zickiger Stimme dann: „Ok, wenn Gott mal wieder seine Ruhe braucht, bitte sehr. Es tut mir leid, wenn ich nur mal kurz nach dir schauen wollte. Aber in Zukunft nerv ich dich nicht weiter. Und genieß deine Ruhe, denn ich bin wohl nicht erwünscht.“ Den letzten Satz sagte sie ziemlich enttäuscht und verließ augenblicklich das Zimmer. Der Arzt erschrak, als er hörte, dass es Gretchen war und wollte gerade etwas sagen, dass er doch nicht sie gemeint hätte, aber er stammelte dann leise nur: „Gretchen“. Doch seine Freundin konnte das nicht mehr hören, weil sie das Büro von ihm schon verlassen hatte. .

Dem Oberarzt tat es leid, dass er sie so angeschnauzt hatte, doch er war mit den Nerven wirklich schon am Boden. Denn heute in der Früh hat Gabi ihm auch noch seinen Anzug für den morgigen Tag gezeigt, den er bei der Hochzeit tragen sollte, mit der Begründung, weil sie wolle, dass er einen neuen tragen Anzug tragen sollte bei ihrer Traumhochzeit, und wenn er sich nicht darum kümmerte, dann musste sie das halt in die Hand nehmen. Wenn er nur daran dachte, dass er sie am nächsten Tag zu seiner Ehefrau machen sollte, bekam er Angst. Warum meldet sich Karina nicht, dass kann doch gar nicht sein! Sie wird mich wohl doch nicht hängen lassen. Das darf sie doch nicht. Was mach ich denn dann?? Oh mein Gott, Gretchen. Sie kriegt immer meine gottverfluchte Wut ab. Obwohl ich das nicht will. Verdammt noch einmal. Meier beruhig dich. Es wird alles glatt gehen. Werde jetzt mit Gretchen reden. Hätte sie nicht so anschnauzen dürfen, auch wenn ich dachte, es wäre Gabi. Muss das irgendwie wieder gut machen.

Marc erhob sich von seinem schwarzen Lederstuhl und verließ eiligst sein Büro, damit er die gerade eben passierte Situation bei seinem Hasenzahn noch aufklären konnte. Warum habe ich bloß nicht aufgeschaut. Dann müsste ich das jetzt nicht erklären. Wo ist sie denn?? Er vermutete sie im Schwesternzimmer. Aber weit und breit kein Gretchen. Wo kann sie denn bloß sein??? Holt sie sich wieder einen Schokoriegel?? Er wollte gerade Richtung Cafeteria gehen, als er aus der Garderobe hinten im Schwesternzimmer ein Handyklingeln hörte und gleich darauf hörte er dann die Stimme von seinem gesuchten Gretchen, die den Anrufer freundlich begrüßte. Mit leisen Schritten näherte er sich der Garderobe und versuchte zu lauschen, um wen es sich wohl handelte. Gretchen schien der Anrufer jedenfalls kein Unbekannter zu sein. „Schön, von dir zu hören….. Ja, mir geht’s gut, danke. Und bei dir, Philipp?“, fragte die Assistenzärztin weiter. Philipp?? Welcher Philipp??? Wer ist dieser Typ?? Und warum ruft der Gretchen an?? Hat der einen an der Backe? Warum weiß ich nichts von ihm?? Marc lauschte weiter und wurde immer eifersüchtiger und grantiger. Die Assistenzärztin ahnte nicht, dass sie gerade von ihrem Vorgesetzten bespitzelt wurde. „Ja, ich würde mich auch freuen, wenn ich dich sehen würde“, sagte die junge blonde Ärztin. Boah ich könnte gleich kotzen. Wie kann sie sich auf jemanden freuen, wenn sie ihre Freizeit mit mir verbringen kann? Würd mal gern wissen wie er aussieht. Ist er auch so wie Günni?? Heißer als ich geht ja nicht. ….Verdammt, warum quatscht die noch immer mit ihm?? Und jetzt muss sie noch lachen. Hallo, geht’s noch?? Soll ich da jetzt rein gehen oder soll ichs lassen?? Ich werd noch verrückt. Kann sie nicht einfach aufhören oder sagen, dass sie mit mir zusammen ist? …. Was war das jetzt?? Er möchte sie noch besuchen kommen?? Piepts bei dem??? Den Kerl dreh ich den Hals um, aber höchstpersönlich. Der soll seine dreckigen Pfoten von meinem Hasenzahn lassen, sonst passiert was.

„Philipp, ich muss jetzt aber leider aufhören, meine kleine Pause ist zu Ende und ich muss wieder an die Arbeit. Die macht sich ja schließlich nicht von allein. Freu mich, dass du mich angerufen hast. … Ja , bis in einer Woche dann. Super, freu mich. Bis bald. Tschüss!“, sagte Gretchen und beendete das Gespräch mit ihrer Bekanntschaft aus Salzburg. Die junge Ärztin schaltete ihr Handy auf stumm und steckte es dann in ihre Tasche, die sie gleich im grünen Garderobenschrank verstaute. Marc hörte, dass das Telefongespräch beendet war und überlegte fieberhaft, was er jetzt tun sollte, denn die junge Ärztin würde ja sicher bald die Garderobe verlassen und falls sie ihn erblicken sollte, müsste er wissen, wie er reagieren sollte. Soll ich sie jetzt zur Rede stellen??? Oder einfach schweigen?? Nein ich werd sie sicher nicht darauf ansprechen, am Ende glaubt sie noch, dass ich eifersüchtig bin. Nee, diesen Gefallen tu ich ihr sicher nicht. Also jetzt schnell wieder ins Büro, bevor sie mich erwischt. Der Oberarzt wollte sich keine Blöße geben und zeigen, dass er auf jeden Mann in Gretchens Nähe Bedenken hatte. Aber jetzt mit ihr zu reden wollte er auch nicht. Das konnte er einfach nicht. Er wusste, er würde sie auf diesen Philipp ansprechen und dann wüsste sie, dass er eifersüchtig war und zudem auch noch ihr Gespräch belauscht hatte. Nein, bevor das geschehen würde, ginge er lieber wieder in sein Büro und würde später am Nachmittag oder Abend zur ihr gehen. Denn später würde er ja auch noch mit ihr reden können. Bis dahin hätte er sich hoffentlich beruhigt und dann würden die beiden sich wieder vertragen und eine schöne Nacht verbringen. So hatte sich der Oberarzt das gedacht und ging dann wieder in sein Arbeitszimmer, ohne mit seinem Hasenzahn ein Wort der Versöhnung gewechselt zu haben. Als er dann wieder in sein Büro kam, klingelte dann sein Telefon. Er hob ab, meldete sich mit Meier und ein paar Sekunden später verlor sein Gesicht an Farbe.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyMi Okt 21, 2009 10:59 pm

Der große Tag Gabis war nun gekommen. Viele Gäste aus dem Krankenhaus warteten schon vor dem Standesamt auf das Brautpaar. Der zukünftige Ehemann hatte sich gerade fünf Minuten vorher eingefunden. Und dann kam die Braut. Mit einem selbstsicheren und strahlendem Lächeln und einer aufrechten Haltung stieg sie mit einem eng anliegenden weißen Kleid aus einem schwarzen Wagen und ging zum Eingang des Standesamtes, wo Marc bereits mit einem schwarzen Anzug und gequälter Miene stand. Der Oberarzt war sehr bleich im Gesicht und hatte tiefe Augenrinde, weil er vor lauter Gedanken und Verzweiflung kaum in der Nacht geschlafen hatte. Dennoch hoffte er noch, dass ein Wunder geschehen würde und dass diese Hochzeit nicht stattfinden würde. Doch nach dem Telefonat vom vorigen Tag würde er es vergessen können. Es war alles aus und vorbei. Jetzt musste er mit den Konsequenzen vom Unfall leben und seine Erpresserin heiraten. Seine Hände zitterten, als er Gabi strahlend zu ihm gehen sah. In diesem Moment dachte er an Gretchen und Wärme stieg in ihm hoch, als er an sie dachte. Zu einer Aussprache zwischen beiden kam es gestern nicht mehr. Nach der letzten Operation wollte er mit ihr sprechen und ihr sagen, dass es ein Missverständnis gewesen war, aber sie verließ eiligst den Operationssaal ohne ein Wort zu sagen. Später versuchte er es noch bei ihrem Handy, aber sie nahm auch dort nie ab. Er wollte so gerne noch mit ihr reden, ihre Stimme hören, und er brauchte ihren Rat, vor allem nach dem Anruf, aber sie blockte ihn ab. Und so kam es, dass zwei Personen an einem strahlenden sonnigen Tag mit ihren Gefühlen ziemlich verzweifelt waren. Denn auch wenn Gretchen zwar die gestrigen Handyanrufe wegdrückte, dachte sie doch die ganze Zeit an Marc und bekam die ersten Zweifel, ob sie richtig gehandelt hatte. Hab ich einfach überreagiert gestern. Vielleicht bin ich ja nur im falschen Augenblick zu ihm gegangen. Warum musste ich auch gleich so reagieren? Ich vermisse ihn. Die Assistenzärztin blickte auf die Uhr und sah, dass es schon elf Uhr war. Ich muss zu ihm. Ich kann einfach nicht anders.

Ich kann einfach nicht anders, er wollte ja die Verlobung ja auflösen, und dass wegen mir!!! Ich muss
mit ihm reden. Sofort.
Die blonde Assistenzärztin sprang von ihrem Bett auf und rannte die Treppe hinunter zur Kommode, wo sie den Schlüssel fürs Auto suchte. Verdammt, wo ist der denn schon wieder. Immer wenn man was braucht, dann findet man das nicht….Ah da ist er ja. Gott sei Dank. Schnell ergriff sie die Autoschlüssel vom kleinen Wagen ihrer Mutter, die ja zu der Zeit noch in ihrem Reiseziel Indien verweilte und schloss dann die Haustür hinter sich ab. Gleich darauf stieg sie ins Auto und fuhr mit schnellem Tempo Richtung Marcs Wohnung. Hoffentlich ist er noch in seiner Wohnung. Er wird Gabi sicher nicht heiraten und hat ihr das sicher schon gesagt.. ….. Warum kannst du nicht schneller da vorn fahren?? Warum dauert dass denn so lange??? Die angehende Fachärztin fluchte, weil das Auto vor ihr nicht schneller fuhr und sie nirgends überholen konnte. Auf dem Weg zu seiner Wohnung kam sie nach einer Weile beim Standesamt vorbei und erkannte auf dem ersten Blick das Brautpaar und bekam einen Schock. Marc und eine lächelnde Gabi standen dort am Eingang und wollten gerade das Gebäude betreten. Gabi blickte aber kurz zurück und erkannte Gretchen in dem im Schritttempo vorbeifahrenden Auto. Vor lauter Boshaftigkeit drehte sie Marc so, dass er seinen lieben Hasenzahn nicht sehen konnte. Seine Verlobte und bald zukünftige Frau wollte aber ihrer Konkurrenz ihren Sieg zeigen und küsste unerwartet den perplexen Marc. Diese Szene tat der Assistenzärztin wahnsinnig weh. Es war alles umsonst. Er will sie tatsächlich heiraten. Vielleicht hat er mich deswegen gestern angerufen und wollte mir das mitteilen. Deswegen war er gestern so gereizt. Wie konnte ich mich nur in ihm so täuschen?? Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie fuhr dann schneller beim Standesamt vorbei und hielt nach nicht einmal paar Minuten bei einem Parkplatz von einem nahe gelegenen Park. Sie stieg aus dem Auto aus und ging durch den Park, und setzte sich nach einer Weile auf eine Bank, wo sie ihren Tränen freien Lauf ließ. Denn nun wurde ihr bewusst, dass ihr Traum zerplatzt war, dass sie mit Marc jemals eine Beziehung führen konnte, denn dieser würde in ein paar Minuten einer Frau gehören, und das war definitiv nicht sie.

Zur gleichen Zeit versuchte Marc irgendwie immer Zeit zu gewinnen, damit sie nicht in das Standesamt hineingehen müssten. Aber irgendwann wurde es Gabi zu bunt und sie flüsterte ihm ins Ohr, wenn er nicht jetzt mit ihr hineingehen würde, dann würde sie allen Anwesenden die Wahrheit über Marc Meier sagen.

Marc stand zu diesem Zeitpunkt genau auf der Schwelle beim Eingang und dachte verzweifelt nach. Wenn er ehrlich war, sein Hoffnungsschimmer auf die endgültige Erlösung sank von Minute zu Minute. Karina hatte ihm gestern zwar gesagt, dass es quasi unmöglich wäre, dass sie bis zu diesem heutigen Zeitpunkt etwas dagegen unternehmen konnte, aber sie würde alles in ihrer Macht stehende tun. Auch wenn sie diesen kleinen Hinweis hatte, den sie gestern noch von ihm bekommen hatte, aber der Behördenweg würde zu lange dauern. Und aus diesem Grunde musste er sich die bittere Erkenntnis eingestehen, dass es für ihn und Gretchen bald zu spät sein würde. Wenn er dann Gabi in ihr Gesicht blickte, bekam er Angst. Angst, was in der weiteren Zukunft passieren würde. Angst, dass er Gretchen durch diesen Schritt vollkommen verlieren würde. Denn er wusste, dass seine Assistenzärztin sich dann vollkommen von ihm abweisen würde, wenn er jetzt Gabi heiraten würde. Dazu kannte er seinen Hasenzahn viel zu gut, denn mit einem verheirateten Ehemann würde sie niemals etwas anfangen, auch wenn sie wüsste, dass Marc Gabi gar nicht lieben würde. Und er spürte auch Zorn in sich, dass er sich nicht mit Gretchen ausgesprochen hatte. Alles muss schiefgehen. Warum nur?? Gabi lächelte in der Zwischenzeit, als würden alle ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Sie grüßte noch schnell die letzten eintrudelnden Gäste und schupste Marc, damit er auch die Hochzeitsgäste begrüßte, was er widerwillig tat, denn dazu hatte er überhaupt keine Lust. Aber dadurch würde er ein wenig die Zeit hinauszögern, in der letzten Hoffnung, dass doch noch ein Wunder geschehe. Und dann tat er etwas in Gedanken, was er eigentlich nie machen würde, aber in seiner Verzweiflung keinen anderen Ausweg mehr sah. Bitte, Herr, ich weiß, du hörst sehr selten , ok so gut wie gar nicht von mir und ich bin eigentlich nicht gerade der Mensch, der daran glaubt, aber wenn es dich geben sollte, dann hilf mir, dass ich diese Frau nicht heiraten muss. Bitte, ich flehe dich an. Doch nichts geschah. Kurz danach flüsterte Gabi, dass sie nun in das Standesamt hineingehen sollten, da sie nun endlich öffentlich seine Frau werden wollte. Marc resignierte und beide wollten ins Gebäude eintreten. Aber weit kamen sie nicht, denn in diesem Augenblick blieb ein Wagen stehen und zwei Personen stiegen aus.

Das Brautpaar blieb stehen und starrte mit entgeisterten Blicken auf die zwei Personen, die sich ihnen mit schnellen aber sicheren Schritten näherten. Die Gäste fingen an zu tuscheln, was es wohl mit den letzten zwei eingetroffenen Leuten auf sich hat. Marc fühlte sich zwar unwohl bei dem Anblick dieser beiden Männer, aber er wusste, dass das jetzt seine letzte Chance wird sein, damit die Hochzeit nicht stattfinden konnte. Gabi hingegen blickte zornig zu den zwei ungebetenen Gäste, aber ihre Blässe verriet, dass sie ganz und gar nicht einverstanden mit diesem Besuch war. Und der Auftritt von den beiden machte ihr auch Angst, was passieren könnte.
„Grüß Gott. Entschuldigen Sie, dass wir in Ihre Feierlichkeiten hineinplatzen, aber wir suchen eine Gabriele Schenger. Uns ist mitgeteilt worden, dass wir sie hier finden werden“, fragte einer der beiden Staatsbeamten.
Die noch vor wenigen Minuten strahlende Braut war vor Schreck gelähmt, aber versuchte, ihr Stottern mit einer Gelassenheit zu überspielen: „Ich bin Gabriele Schenger. Was wollen Sie von mir?? Ist Ihnen bewusst, dass ich gerade heiraten möchte?!“
Daraufhin sprach der zweite Polizist: „Nicht so eilig, junge Dame. Heiraten müssen Sie nun ein anderes Mal. Wir haben eine Anzeige gegen Sie wegen Totschlags und Erpressung. Wenn Sie uns jetzt bitte ohne Widerstand folgen würden.“
Die Braut blickte die beiden Polizisten mit Entsetzen an und schaute dann zu Marc. Langsam wurde ihr klar, was der Mann vor ihr gerade gesagt hatte. Sie ahnte, wem sie das zu verdanken hatte, obwohl sie nicht wissen konnte, dass ihr Verdacht sich als falsch herausstellen würde. Sie blickte erst von einem Polizisten zum anderen und zum Schluss zu ihrem Bräutigam neben ihr. Von einer Sekunde zur anderen rastete Sie aus und schlug auf Marc mit ihrem Blumenstrauß ein und rief: „Warum hast du das getan?? Warum nur? Nur damit du zu dieser fetten Kuh gehen kannst?? Ich habe alles für dich getan, hörst du?? ALLES!! Und jetzt?? Das wirst du mir büßen!!! Das wirst du für immer bereuen!! Das macht man nicht mit mir, hörst du!! Du gemeines Schwein, du!! Was bildest du dir ein, mich bei den Pullen zu verpfeifen?“ Marc versuchte mit seinen Händen sich zu schützen, während sie mit ihrem Rosenstrauß ihn schlug. Die Polizisten griffen dann gleich ein und einer von ihnen sagte dann: „Beruhigen Sie sich, Frau Schenger, sonst kommt noch eine Anzeige wegen Körperverletzung und Ehrenbeleidigung dazu.“ Doch die junge Braut wollte sich nicht beruhigen. Sie schrie wie eine hysterische Kuh herum: „Dass wird dieser blöde Hase und du noch zu spüren bekommen, mit mir legt sich keiner an. Das werdet ihr mir büßen. Und der fette Hase am meisten. Ja, mir nimmt keiner Marc weg. Du gehörst mir. Nur mir!“ Die Polizisten packten sie dann und verfrachteten sie mit ganzer Kraft im Polizeiwagen und fuhren dann davon.

Marc blickte den beiden Polizisten und Gabi nach und konnte nicht glauben, dass er wirklich von diesem Fehler gerettet worden war. Habe ich das jetzt hinter mir? Oder wird es jetzt gar schlimmer?? Nein, schlimmer, als mit Gabi verheiratet zu sein und ohne Gretchen zu leben kann es nicht sein. Also ich habe es wirklich jetzt hinter mir. Gott sei dank . Aber was der junge bis vor kurzem noch angsterfüllte Bräutigam nicht wusste, war, dass damit die Mission „Rettet Marc“ noch nicht zur vollen Zufriedenheit erfüllt worden war. Denn der schwierige Teil stand nun noch bevor. Was der Oberarzt zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen konnte, war, dass die Arbeit jetzt bevor stand. Denn die zwei Polizisten am Standesamt waren gar nicht echt. Nein, überhaupt nicht. Auch waren das keine Männer, sondern die zwei Jungschauspielerinnen Friederike und Sabrina aus Mission Hollywood, die als Polizeimänner im Auftrag von der jungen Anwältin Karina die kriminelle Braut Gabi festnehmen sollten und ihr ein Geständnis herauslocken sollten. Denn Karina hatte von Marc ja erfahren, dass Gabi irgendetwas mit dem Patienten zu tun hatte, und auch er dachte schon, dass es sogar Mord gewesen sein könnte. Aus diesem Grunde flog Karina dann nach Los Angeles, um ihren guten Kumpel Bill Teiger zu bitten, dass die beiden Mädels ihre Schauspielkunst dazu verwenden, dass sie Marc aus diesem Schlamassel holen konnten. Aber dies wusste weder Marc oder die noch immer wütende Gabi, die fluchend im gefakten Polizeiauto saß. Während der Fahrt begannen die beiden Schauspielerinnen mit ihren Fragen. Ihr Auftrag bestand nun darin, die im Mord verwickelte Krankenschwester während der Fahrt zu einem Geständnis zu zwingen. Denn das wäre die einzige Chance, dass man die Fast-Ehefrau von Marc ihm von Hals abhalten konnte. Deshalb versuchten die beiden, die junge wütende „Gefangene“ so in Rage zu versetzen, dass sie sich selbst so verplappert. Aber wird das so einfach sein für die beiden Jungschauspielerinnen???

Während Gabi mit den beiden Jungschauspielerinnen aus der Show „Mission Hollywood“ zu ihrem Bestimmungsort fuhr, stand Marc noch immer am Eingang des Standesamtes und realisierte mit Freuden und Erleichterung das gerade passierte Geschehen. Gott sei Dank!!! Karina hats endlich geschafft - Gabi bin ich nun vom Hals. Ich muss sofort zu Gretchen. Warum hab ich das nicht schon vorher gemacht???????

Kaum fertig gedacht, eilte Marc zu seinem Sportwagen, stieg hastig ein und fuhr dann schnell los. Sein Ziel: Gretchen. Doch als er nach einer rasanten Fahrt bei der Villa der Familie Haase ankam, und er schon in Gedanken ein überraschtes Gretchen sah, wurde er bitterst enttäuscht. Denn niemand öffnete die Tür. Verständlich, war doch niemand von der Arztfamilie zuhause. Aber das konnte der junge Arzt ja nicht ahnen. Der Oberarzt wurde stutzig. Wo kann sie denn bloß sein?? Er fuhr zum Krankenhaus, suchte sie im Park beim Krankenhaus, aber seinen Hasenzahn fand er nicht. Verdammte Scheiße noch mal. Sie kann überall hier in Berlin sein. Wo find ich sie??? Er stieg ins Auto und fuhr weiter.

Zur gleichen Zeit hockte Gretchen noch immer im Park und ihre Tränendrüsen waren noch immer nicht leer. Warum tut er das??? Auch wenn Gabi ihn erpresst hat, er konnte ja trotzdem sich stellen. Wäre immer noch besser als dieses verlogenes, hinterhältiges, gemeines, arrogantes und was weiß ich Miststück zu heiraten. Und mir hatte er noch so oft versprochen, dass er sie nicht heiraten wird und eine Lösung finden wird. Ja, war ja klar, was die Lösung war. Und ich dumme Kuh habe endlich gehofft, dass es jetzt doch was aus Marc und mir wird. Pustekuchen. Hab ja jetzt gesehen, dass ich ihm nicht wichtig genug bin. …. Warum tut das nur so verdammt weh???? Warum liebe ich diesen Scheißkerl nur so? Und wieder musste sie weinen. Bis sie ein lautes Knacksen hörte und sich erschrocken umdrehte.

Buh, Glück gehabt, war nur eine Katze. Hab schon Angst gehabt, dass es weiß Gott wer ist. …. Was mach ich jetzt bloß?? Wenn ich ihn morgen wieder im Krankenhaus sehe, dass schaff ich nicht. Das pack ich nicht. Ich kann ihm nicht in die Augen blicken und wissen, dass er wirklich dieses intrigante Miststück geheiratet hat und mich nur wie so oft hingehalten hat. Und dass ich ihn für immer abschminken kann. Nein, stell mir gerade vor, wie die Visite verlaufen würde. Nein, das pack ich nicht. Da wäre ein Heulkrampf schon vorprogrammiert. Das kann doch nicht sein. …. Wenn ich nur daran denke, wie schön die letzten Tage waren. Wie leidenschaftlich. Nur er und ich. Und jetzt ist es für immer vorbei. Jetzt darf er für mich nur noch mein Vorgesetzter sein. Verdammt. Ich liebe ihn doch. Warum hat er das nur getan. Warum tut er mir so weh?? Ich verlang doch nicht viel vom Leben, aber ein bisschen Glück soll mir doch vergönnt sein. Und jetzt soll ich ihn anschauen und er ist verheiratet. Und nicht mit mir. Wie soll ich das nur überstehen??.... Moment mal… ich muss ihn gar nicht mehr sehen. Jedenfalls in der nächsten Zeit mehr. … Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen. Werde gleich nach Hause fahren. Muss mit Papa reden. Er kann eigentlich nichts dagegen sagen. Er muss mich das machen lassen. Ich will Marc nicht sehen, ehe ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle habe. OK, dass werde ich wahrscheinlich nie, aber ich muss jetzt handeln. So kann und darf es sicher nicht weitergehen. Da wird mir ja auch nicht meine heißgeliebte Schoko helfen.

Die Assistenzärztin stieg von der Bank auf und ging dann fest entschlossen zu ihrem Auto Während sie dorthin ging, wischte sie die letzten Tränen von ihrem Gesicht.

Als die junge Ärztin beim Auto angekommen war, wollte sie gerade das Auto aufsperren, als plötzlich ein anderer Wagen stehen blieb. Die Assistenzärztin blickte sehr erschrocken, als sie erkannte, wem dieses Fahrzeug gehörte. Es war der Oberarzt, der gerade auf dem Weg zu seiner Wohnung war, und dann Gretchen bei dem kleinen Wagen entdeckte. Schnell hielt er an und stieg aus. Gottseidank, ich hab sie gefunden. Was macht er denn hier?? … Wie gut er doch mit diesem Smoking aussieht. – Nein Gretchen, er ist jetzt verheiratet. Also schlag ihn dir aus dem Kopf. Er hat dich wieder mal verarscht wie immer.

Marc: „Gretchen, was machst du hier? Ich hab dich gesucht!“
Ja klar, willst mir jetzt auch noch mehr wehtun als sonst so. Warum muss er so gemein sein. Ich habe ihm echt geglaubt, dass er diese Hochzeit absagt.
Gretchen bissig und enttäuscht: „Wozu? Dass ich dir zur Hochzeit gratuliere? Dann gratulier ich dir mal zu deiner Hochzeit und wünsche dir ein schönes Leben mit deiner Gabi!“
Wie kommt sie darauf, dass ich sie geheiratet hätte. Wenn ich Gabi geheiratet hätte, wäre ich dann da??
Marc: „Wovon redest du?? Du verstehst das alles falsch!“
Ja klar, ich versteh alles falsch! Für wie blöd hält er mich denn??
Gretchen: „Was ist daran falsch? Ich hab dich beim Standesamt gesehen. Mit Gabi. Wie sie dich geküsst und gestrahlt hatte. Und mir hattest du ja noch versprochen, dass du sie mit Sicherheit nicht heiraten wirst. Das bittere daran ist, dass ich echt gedacht habe, dass du es ernst mit mir meinst. Aber du gehst ja immer den leichtesten Weg! Aber in Zukunft brauchen wir auch nicht mehr zusammenarbeiten, ich werde ab morgen zum Team vom Rössel gehen. Dann brauch ich dich nicht mehr sehen.“
Jetzt hab ich es ihm gesagt. Mein Entschluss steht fest und er weiß es jetzt auch. Muss jetzt weg, bevor ich vor ihm noch einen Heulkrampf bekomme.

Mit diesen Worten wollte die blonde Frau die Tür ihres Wagens öffnen und einsteigen, aber der Oberarzt war mit schnellen Schritten bei ihr und drehte sie so, dass sie in seine Augen blicken musste.
Marc: „Du kannst das Team nicht wechseln!! Das kannst du doch nicht machen!“
Spinnt sie denn total?? Das kann sie doch nicht machen. Dann seh ich sie so gut wie gar nicht mehr.
Gretchen: „Und wie ich kann! Du wirst das schon sehen!“
Marc: „Aber ich habe Gabi doch gar nicht geheiratet. Sie ist auf dem Weg zum Präsidium. Sie kann mich nicht mehr erpressen! Es ist vorbei“
Gretchen: „Jaja, und ich bin die Kaiserin von China. Warum verarscht du mich schon wieder?“
Marc: „Nein, ich verarsch dich nicht. Du kannst gern Sabine oder sonst wen anrufen, die dort waren. Die haben es alle gesehen!“
Gretchen: „Warum hast du das nicht gleich gesagt?“
Marc: „Wenn du mich mal reden hättest lassen statt mich anzukeifen.“
Gretchen: „Also bist du nicht verheiratet?“
Marc: „Nein, bin ich nicht!“
Die Ärztin lächelte ihn an und auch der junge Arzt zeigte ein Lächeln. Nach einem intensiven Blick berührten sich ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss.

Zur gleichen Zeit kamen die beiden Schauspielerinnen mit der zornigen und aggressiven Gabi beim Polizeipräsidium an. Die beiden Damen stiegen aus und holten die mutmaßliche Kriminelle aus dem Wagen und gingen zu dem Gebäudeeingang. Dort stand schon Karina, die schon auf die drei gewartet hatte. Die junge Anwältin blickte die beiden Teilnehmerinnen aus Mission Hollywood an und ein Lächeln von Sabrina und Friederike machte ihr verständlich, dass der ganze Plan während der Fahrt vom Standesamt zum Polizeirevier geklappt hatte. Karina nickte zufrieden und sagte zu Gabi, dass sie wegen Totschlags und Erpressung jetzt angezeigt wird. Gabi staunte nicht schlecht, als Sabrina der Anwältin das Diktiergerät, dass das Geständnis zum Tod des Mannes und die Erpressung von Gabi enthielt, übergab. Denn durch die Schauspielkunst der beiden verkleideten Damen, brachten beide die Krankenschwester so in Rage, dass sie vor lauter Wut alles erzählte. Unabsichtlich, aber dennoch hatte sie dadurch in große Schwierigkeiten gebracht. Denn wenn sie das nicht gemacht hätte, hätte Karina nur Vermutungen in der Hand, aber so auch ein Geständnis in Form von einem Diktiergerät. „Nun kannst du Marc nicht mehr erpressen“, grinste die junge Anwältin und hielt den Beweis in der Höhe. Die Krankenschwester rastete aus und wollte sich auf Karina stürzen, aber Sabrina und Friederike hielten sie zurück. Durch den Lärm wurde die Polizei auf die Damen vor dem Eingang aufmerksam und zwei Beamten kamen heraus. Die Anwältin erklärte den Polizisten den Sachverhalt und übergab Gabi der Polizei. Diese wurde dann angezeigt, und die Polizei erklärten Karina die weiteren Vorgangsweisen. Wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr wurde die Krankenschwester sofort in Untersuchungshaft genommen. Karina verließ das Revier und bedankte sich bei den beiden Damen für ihre Hilfe. Danach sagte sie zufrieden: „Jetzt wird alles gut!“

Der Oberarzt und die junge Ärztin standen noch immer bei den Autos. Sie blickten sich in den Augen und sahen bei dem anderen den Glanz vor lauter Glück.
Ist jetzt wirklich alles vorbei?? Und wie hat er es geschafft, dass Gabi jetzt bei der Polizei ist?? Soll mir doch egal sein. Marc ist bei mir und nicht verheiratet. Was will Frau mehr??
Wie ihre Augen glänzen. Ich kann den Blick gar nicht davon abwenden. Warum habe ich das nicht schon viel früher erkannt. Dann wäre mir dass alles erspart geblieben.
Nach einer Weile, wo sie so standen, beschlossen sie, mit beiden Autos zu Marcs Wohnung zu fahren. Dort angekommen ließen sie ihrer Leidenschaft freien Lauf. Und beide waren glücklich, endlich zueinander gefunden zu haben.
Seit dem Tag waren weitere drei Wochen vergangen. Die beiden Ärzte führten eine glückliche Beziehung. Marc hatte unterdessen nur telefonisch Kontakt mit Karina und wurde so über den gesamten Verlauf über das Verfahren gegen Gabi informiert. Mit dem Verfahren gegen Gabi lief alles super. Durch das Geständnis auf dem Band konnte schnell ein Gerichtstermin vereinbart werden. Und dieser war nun in einer Woche. Eine Woche, die danach alles verändern wird.

Die letzte Woche vor dem Gerichtstermin verging rasend schnell. Die beiden Ärzte turtelten in ihrer freien Zeit, aber im Krankenhaus versuchten sie, dass so gut wie möglich geheim zu halten. Aber lange konnten sie das nicht geheim halten. Denn Sabine war vielleicht oft begriffsstutzig, aber sie sah genau, was sich zwischen den beiden abspielte. Dafür strahlten beide viel zu viel. Und der Blickaustausch zwischen den beiden bestätigte ihre Meinung.
Der Gerichtstermin von Gabi rückte immer näher. Gretchen wusste zwar von der Verhandlung, sie war zwar nicht geladen, wollte Marc aber Rückenstützung geben. Von Karinas Einsatz in diesem Fall ahnte sie noch immer nichts. Die Assistenzärztin war schon nervös genug und Marc wollte sie auch nicht unnötig aufregen, mit welchen Mitteln er überhaupt Gabi dran bekommen hatte. Er war nur froh, dass er endlich mit seinem Hasenzahn zusammen war und Gabi bald Vergangenheit war. Karina unterdessen ging in ihrer Kanzlei alle Akten mit den Beweisen und Vorwürfen durch, damit sie Marc so gut wie möglich herausboxen konnte. Denn Marc hatte zwar sich selbst wegen dem Unfall angezeigt, aber Gabi belastete ihn mit dem Vorwurf, dass er Fahrerflucht begehen wollte. Da aber Marc ihn im Krankenhaus operiert hatte und die Werte des Mannes zeigten, dass er über dem Berg war, konnte sie eine sehr gute Strategie für den Verhandlungstag planen. Es lag ja auch in ihrem Interesse als Anwältin, dass Marc keinen Schaden beziehungsweise eine Verurteilung bekam. Am Tag vor der Verhandlung machte Marc noch einen Termin mit Karina aus, damit er mit ihr alles für den nächsten Tag besprechen konnte. Denn auch der Oberarzt war der Meinung, dass er gut vorbereitet sein sollte für den entscheidenden Tag. Er wollte nichts unnötig riskieren und er wollte auch nicht, dass das Glück mit Gretchen wegen sowas vorbei wäre. Deshalb trafen sie sich in einem gemütlichen Cafe, um alles für den nächsten Tag durchzugehen.. Wegen dem schönen Wetter beschlossen sie, draußen zu sitzen. Gretchen wollte unterdessen dann doch noch mal kurz in der Stadt shoppen gehen. Was Marc wohl zu meinem neuen Outfit sagen wird?? Aber ihr Blick versteinerte sich, als sie auf dem Weg zum Auto auf die andere Straßenseite sah. Denn was sie dort sah, stach ihr mitten ins Herz.

Das schaut ja ziemlich gut für mich aus! Was wohl Gretchen sagen wird, dass sie und ich wegen der Verhandlung keine Bedenken haben müssen und ich keine Angst vor einer hohen Strafe haben muss?? Werd sie damit heute Abend überraschen. Nicht dass ihr vor lauter Angst um mich noch was passiert. Dies dachte der junge Oberarzt, während er seine Anwältin zur Verabschiedung und vor Dankbarkeit umarmte. „Danke für deine Hilfe und Unterstützung!“, sagte Marc und Karina und er lösten sich aus der freundschaftlichen Umarmung. Beide hatten nicht bemerkt, dass Gretchen diese Szene gesehen hatte und daraus falsche Schlüsse zog. Auf der anderen Straßenseite senkte währenddessen die junge Assistenzärztin ihren Blick nach unten. Sie konnte einfach nicht mehr mit ansehen, dass ihre große Liebe Marc Meier gerade eine andere Frau umarmte. Eine sehr attraktive junge Frau. Warum tut er das???? Ich dachte, er ist glücklich mit mir! Und dann umarmt er diese … Was mach ich denn jetzt?? Hab ich mich so stark in ihm geirrt??? Ich hab ihm vertraut. Und jetzt das! Was bin ich für eine blöde Nuss, einen Marc Meier zu glauben!! Warum nur?? Er ändert sich doch nie! Nicht mal wegen mir. Oder vielleicht gerade wegen mir. Nun konnte die junge Ärztin ihre Tränen kaum zurück halten. Ihr Gesicht mit vielen Tränen überströmt eilte sie zu ihrem Auto und setzte sich auf dem weichen Autositz. Sie startete das Auto und gab reichlich Gas. Fast wäre sie beim Ausparken mit einem anderen Wagen zusammengekracht. Der andere Fahrer hupte wie wild und Gretchen stieg rechtzeitig auf die Bremse, bevor beide Personenkraftwägen zusammen gestoßen wären. Der andere Fahrer zeigte ihr beim Vorbeifahren mit einer Handbewegung, ob sie noch alle Tassen im Schrank hätte. Sie wischte ihre Tränen weg und versuchte sich zu beruhigen, damit sie weiterfahren konnte. Wegen dem lauten Hupgeräusch blickten währenddessen Marc und Karina sofort zum fast passierten Unfallort. Der Oberarzt erkannte erst beim 2. Hinsehen, dass es der Wagen von seinem Hasenzahn war und erblickte kurz darauf das tränenreiche Gesicht Gretchens als Fahrer. Als er ihr weinendes Gesicht sah, dachte er kurz nach, aber sah dann Karina vor sich stehen und erinnerte sich an die kurze Umarmung vor nicht ein paar Minuten zuvor. Augenblicklich wurde ihm klar, warum sie weinte. Verdammte scheiße. Das kanns doch nicht sein. Schnell rannte er zu dem Auto der Assistenzärztin, aber diese fuhr in diesem Moment weiter und der Arzt versuchte sie aufzuholen, konnte sie aber nicht mehr einholen.

„Verfluchte Scheiße!“, rief Marc laut, als Gretchens Wagen gerade um die Ecke bog und verschwand. Er wusste, dass sein Hasenzahn die Situation völlig falsch einschätzen würde. Deshalb wollte er so schnell wie möglich mit ihr das klären. Also hieß es, dass er so schnellstmöglich zu ihr fahren musste. Er rannte an Karina vorbei, die hinter ihm stand, weil er zu seinem Auto wollte. Die Anwältin verstand nicht, was das sollte und lief nach. „Was ist denn los, Marc??“, fragte sie ihm. „Karina, lass uns darüber später reden, ich muss weg. Ganz schnell!“, antwortete der Oberarzt während dem Laufen. Er öffnete seinen Wagen und versuchte den Motor zu starten. Aber dieser sprang nicht an. Karina hatte ihm währenddessen eingeholt und setzte sich neben ihm in seinem Wagen „Marc, du kannst es mir doch erzählen, was los ist!“, erwiderte sie. „Bitte, Karina, halt mich nicht auf. Das eben war meine Freundin und sie denkt wahrscheinlich, dass ich sie mit dir betrüge! …. Und jetzt springt diese scheiß Karre nicht an!“, ärgerte sich der Arzt. „Wenn das so ist, fahr ich dich zu ihr!!! Hab ja auch einen Wagen!“, bot die Anwältin ihm an. Marc nahm das Angebot dankbar an und wollte nur noch schnell zu seinem Hasenzahn. Doch der junge Arzt hatte an diesem Tag kein Glück. Denn nach einer kurzen Fahrt kamen sie in einen Stau bedingt durch einen Verkehrsunfall. Der Oberarzt hatte schon richtige Angst, dass Gretchen etwas passiert wäre, aber der Unfall war erst kurz nach ihr geschehen. Gretchen war bald nach ihrem Fast-Unfall zuhause angekommen. Sie verschloss sich in ihrem Zimmer und weinte bitterlich. Ihr wurde klar, dass sich etwas ändern müsste. Aber nur was?? Ich liebe ihn doch so, und jetzt…?? Ich muss einen Schlussstrich ziehen. Er darf mich nicht mehr verletzen. Also darf ich ihm keine Möglichkeit mehr geben. Danach griff sie zum Telefon und wählte eine ihr bekannte Nummer.

Auf der Schnellstraße waren Karina und Marc noch immer im Stau. Aus diesem Grunde war der Oberarzt schon richtig am verzweifeln. Der Stau löste sich nur sehr langsam auf und je länger er wartete, desto unruhiger wurde er. Kann der Stau sich nicht einfach mal auflösen. Ich habs eilig. Wirklich. Nach ein paar Minuten fiel im plötzlich ein, dass er sein Handy doch dabei hatte. Ja, warum bin ich Trottel nicht gleich darauf gekommen? Statt hier zu fluchen und überlegen hätte ich sie doch schon längst erreichen können. Aber jetzt ist besser als nie. Der Arzt nahm seinen Slider und drückte dir Kurzwahl für Gretchens Nummer. Doch ihre Nummer war besetzt. Verdammt. Mit wem redet sie denn jetzt?? Im 2-Minutentakt versuchte er sie zu erreichen, doch immer wieder kam er nicht bei seinem Hasenzahn durch. Bei dem 7. Anrufversuch hörte er endlich das Freizeichen. Gott sei dank! Heb jetzt ab! Bitte Heb verdammt noch einmal ab! Auf der anderen Seite der Leitung starrte die Assistenzärztin auf ihr Handy, das vor sich hin klingelte. Oh mein Gott, es ist Marc…. Nein. Ich will ihn nicht sprechen. Nein, dass kann ich nicht. Muss stark sein. Kann das Klingeln nicht mal aufhören?? Der Oberarzt schöpfte noch immer Hoffnung, dass sie abheben würde, aber er wurde auf das bitterste enttäuscht, als er dann nach einigen Sekunden weggedrückt worden war. Der Stau löste sich schneller auf und Karina fuhr mit erhöhter Geschwindigkeit zu der Villa der Familie Haase. Der junge Arzt versuchte nochmals, seine Freundin zu erreichen, aber es kam nur noch immer die Mailbox, weil die Assistenzärztin ihr Handy nach Marcs Anruf ausgeschaltet hatte. Denn er konnte ja nicht ahnen, dass die Assistenzärztin gerade in diesem Moment eine Entscheidung getroffen hatte und diese so schnell wie möglich verwirklichen wollte. Und diese Entscheidung besagte, dass sie in der Zukunft so wenig Marc Meier sehen und hören wollte wie möglich. Doch da hatte sie die Rechnung ohne dem Schicksal gemacht.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyMi Okt 21, 2009 11:17 pm

Nach einer für Marc gefühlten Ewigkeit kam dieser mit Karina bei der Villa der Familie endlich an. Schnell sprang er aus dem Wagen und Karina fuhr dann weiter. Der Oberarzt klingelte an der Türe und zappelte nervös bis die Haustüre von Jochen aufgemacht wurde. „Kann ich zu ihr??“, fragte Marc und wollte gerade bei ihrem Bruder vorbeisausen, als dieser dem Arzt den Weg versperrte. „Nein, sie hat gesagt, sie will niemanden sprechen!“, antwortete Jochen ihm frech ins Gesicht. „Na hör mal, Bürschen. Ich bin ihr Freund, und wenn du nicht bald mich zu ihr lässt, dann kannst du was erleben. Also wie war das nochmal mit dem nicht vorbei lassen??“, drohte der junge Oberarzt dem Medizinstudenten. „Ist schon gut, Mann, aber nicht, dass ich dann ihren Ärger wieder abbekomme!“, sagte Jochen und lies Marc vorbei. Der junge Arzt eilte die Treppen hinauf zu Gretchens Tür. Dort angekommen holte er kurz tief Luft bevor er anklopfte. „Ich will niemanden sprechen“, erklang eine weibliche Stimme von der anderen Seite der Türe. Der Oberarzt lies sich aber davon nicht beeindrucken und öffnete zaghaft und leise die Tür. Doch plötzlich quietschte die Zimmertür und Gretchen drehte sich erschrocken zu ihrem Zimmereingang. „Was willst du hier??“, fragte sie ihn erbost. „Ich muss dir was erklären!“, fing der Oberarzt an. „Was denn?? Dass ich erneut auf dich reingefallen bin?? Oder dass du nebenbei noch wen hast??? Oder vielleicht auch noch, dass es nicht so ist wie es aussah?? Ach Marc, spar dir deine Reden und Lügen wirklich. Ihr Männer seid doch alle gleich. Und ich dachte wirklich, dass du dich geändert hast!!!“, sagte sie mit Tränen in den Augen. Marc blickte sie an. „Es war aber wirklich nicht so, wie es aussah!“, sprach er. „Marc, lass es gut sein, hau ab, ich will keine Details hören. Lass mich einfach nur in Ruhe!!“, unterbrach sie ihren Vorgesetzten und Freund. „Verdammt noch mal Gretchen, ich will dir das alles erklären!...“, rief der Oberarzt. Gretchen dachte kurz nach und sagte: „Nicht heute Marc! Lass uns morgen reden, wenn es dich beruhigt. Aber jetzt will ich nur alleine sein und meine Gedanken ordnen!“

Marc schaute sie an und sagte: „Mir wäre es aber lieber, wenn wir das heute bereden!“ Gretchen, mach was, dass er geht. Warum versteht er nicht, dass ich ihn nicht sehen will??? Mit seinen Lügen kann er mich doch auch nicht mehr einwickeln. So blöd bin ich sicher nicht noch einmal. Warum zögert sie denn so?? Ruhig Blut. Nicht austicken, Gretchen. Er darf nichts erfahren.

„Marc, ich hab es dir vorher gerade gesagt, ich bin nicht in der Lage, jetzt darüber zu sprechen! Also bitte akzeptier das!“, antwortete die Assistenzärztin. „Also willst du wirklich erst morgen darüber reden?“, fragte der Oberarzt sie ungläubig. Die junge Frau bejahte die gestellte Frage. „Und wann, wenn ich dich fragen darf?“, meinte der Arzt dann sarkastisch. „Morgen ist die Gerichtsverhandlung! Wie stellst du dir das vor?? Außerdem ist es doch viel besser, wenn wir heute darüber reden“ Mist die Gerichtsverhandlung. Die habe ich jetzt total vergessen. Was mach ich jetzt nur??
„Und wegen heute … ich kann es dir nochmal sagen, es sah nicht so aus, wie es aussah! Sie ist…“ Weiter kam er nicht, denn Gretchen unterbrach ihn schon wieder. „Stopp, Marc. Ich will nicht wissen, wer sie war…. Und wegen der Gerichtsverhandlung morgen. Ich komme nicht mit. Es ist besser so. Bevor du mich jetzt unterbrichst. Wir treffen uns morgen nach der Gerichtsverhandlung bei dir dann im Büro, ok??“, sagte die junge Ärztin. "Aber...", antwortete Marc. "Nichts aber! Es ist für heute alles gesagt! Mehr kann ich auch nicht. Also ich bitte dich, lass mich bitte in Ruhe nachdenken!", erwiderte sie und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten.

Das kann doch nicht sein. Auch wenn die Verhandlung gut verlaufen würde, aber ich hätte gern Gretchen an meiner Seite als Unterstützung. Sie kann mich doch nicht so alleine lassen. Der Oberarzt war enttäuscht und verunsichert bei ihren Worten, aber er wusste, dass sie ein totaler Sturschädel war, und es besser wäre, wenn man das täte, was sie verlangte. Auch wenn sein Gefühl ihm sagte, dass er es nicht tun sollte, beschloss er dann, auf Gretchens Angebot einzugehen und verabschiedete sich mit einem warmen „Bis morgen“. Ich könnte meinen, ihm täte das weh, dass ich ihm weggeschickt habe. Nein Gretchen, keine Gewissensbisse. Er will nur wieder mir das einreden, dass er unschuldig ist. Aber nicht mit mir. Ich lasse mit Garantie sicher nicht mehr mein Herz von ihm brechen.

Mit Wut und Verzweiflung saß nun Gretchen in ihrem Zimmer und wusste, dass sie gerade ihre große Liebe Marc belogen hatte. Es war nur das Beste für mich. Denn ich will nicht wieder schwach werden. Und wer weiß, wie er reagiert hätte, wenn ich ihm davon erzählt hätte, was ich vor habe. Morgen wird er es früh genug erfahren, wenn ich nicht mehr auf seiner Station arbeiten werde. So kann ich ihm in Zukunft besser aus dem Weg gehen. Ich will nicht mehr hören, dass es ganz anders war als es ausgesehen hatte. Für wie dumm hält er mich denn? Ich hab doch Augen im Kopf und ich weiß was ich gesehen habe. Da gibt es keine Erklärungen mehr. Es ist vorbei. Sie beginnt bitterlich zu weinen. Es war schon vorbei, bevor es wie im Märchen enden konnte. Ein glücklich bis ans Ende ihrer Tage gibt’s halt nur im Märchen und nicht in der Realität. Und Marc hat mir dadurch die Augen geöffnet. Auch wenn es wahnsinnig weh tut, aber ich muss das jetzt durchziehen. Am besten gleich einen endgültigen Schlussstrich ziehen. Aber wie mach ich das mit Marc?? Ich liebe ihn schon mein halbes Leben lang und jetzt von einem Tag auf den anderen soll ich endgültig einen Schlussstrich ziehen?? Wie bringe ich ihm bei, dass er mich in Ruhe lassen soll und er seine Erklärungen sich sparen kann?? Denn in seiner Nähe werde ich nie darüber hinweg kommen.

Eine Weile saß die junge Assistenzärztin noch auf ihrem Bett und dachte nach, wie sie alles so vorbereiten konnte, dass der Schlussstrich für sie am besten und endgültig ist. Kurz darauf fiel ihr eine leere kleine Schachtel auf, und ihr kam eine Idee. Sie stand auf und öffnete eine kleine Lade bei ihrem Schreibtisch. Dort holte sie ein kleines dickes Päckchen und setzte sie sich damit vor die Schachtel auf den flauschigen Teppichboden. Bevor sie die Fotos von Marc und ihr in der Schachtel verschloss, betrachtete sie diese ein letztes Mal für eine lange Zeit. Beim Anblick an vergangene glückliche Zeiten vergoss sie wieder viele Tränen. Nacheinander legte sie Bild für Bild hinein. Mit Tränen in den Augen legte sie dann auch das letzte Foto in die Schachtel und schloss diese. Und dann kam für sie der nächste und wahrscheinlich auch schwierigste Schritt. Sie wollte ihren Schlussstrich bei Marc noch anders durchziehen. Und deshalb stand sie auf und ging zu ihrem Schreibtisch.

Gretchen setzte sich auf den Stuhl vor dem weißen Schreibtisch und legte einen weißen Zettel vor sich hin. Ihr war bewusst, dass ihr dieser Brief an Marc alles andere als leicht fallen würde, aber er ihr helfen würde, diese Sache endgültig abzuschließen. Auch wenn sie jetzt ihm sagen müsste, dass sie ab morgen nicht mehr seine Assistenzärztin und Freundin wäre, aber sie will das konsequent durchziehen, obwohl ihr schon wieder die Tränen in den Augen stehen, wenn sie nur daran dachte. Sie blickte auf das noch immer unbeschriebene Blatt. Wie soll ich es ihm nur sagen? Und was ist, wenn ich gar nichts ihm schreibe?? Ja, das ist gut, sehr gut sogar. Warum zerbrech ich mir dann den Kopf so darüber?? ….. Nee, ich belüg mich nur selbst. Ich muss mich von ihm verabschieden. Ohne das könnte ich nie einen Schlussstrich unter dem Kapitel „Marc Meier“ ziehen. Und das will ich ja unbedingt, sonst hätte ja alles keinen Sinn! Also wie fang ich an?? Hallo Marc?? Oder doch lieber Marc?? Ach Mensch, warum ist das nur so schwer?? Und andere Frage, wie soll ich ihm den Brief überhaupt zukommen lassen?? Soll ich ihm irgendwen geben oder ihm selbst geben?? Nein, letzteres mach ich nicht, der macht ihn dann noch gleich auf und dann muss ich ihm Rede und Antwort stehen und dass pack ich zurzeit nicht. Nein, dass mach ich mit Garantie nicht. Aber ich könnte es ja in seinem Briefkasten werfen. Ja, das ist das!!?? …. Och warum zerbrech ich mir den Kopf darüber, wie ich es ihm zukommen lasse, wenn ich hier noch vor einem leeren Blatt Papier sitze?? Wie fang ich jetzt am besten an??

Nach einer Zeit des Nachdenkens fing die junge Frau an, ihren Brief an den Oberarzt zu schreiben.

Immer wieder musste sie Pausen einlegen, wenn ihre Tränen überhand nahmen. Jedoch flogen trotz aller Bemühungen drei Tränen auf das frisch beschriebene Papier. Nach einer weiteren halben Stunde hatte sie den Brief an Marc fertig geschrieben. Ein letztes Mal blickte sie auf ihre geschriebenen Zeilen und mit einem verweinten Gesicht steckte sie das Papier in einem Briefumschlag. Danach legte sie sich auf ihr Bett und weinte weiter, bis sie doch noch sehr spät in der Früh der Schlaf einholte.

Aber auch Marc konnte in dieser Nacht nicht wirklich schlafen. Viel zu viele Gedanken kreisten in seinem Kopf. Warum will sie unbedingt erst morgen reden?? Warum bin ich überhaupt gegangen ohne mit ihr darüber zu reden?? Irgendwas passt hier nicht! Sie kann doch nicht wirklich glauben, dass ich mit Karina was am Laufen habe! Sie ist doch die Frau, die mir etwas bedeutet und nicht Karina. Hoffentlich glaubt sie mir das morgen. Was soll ich nur machen, wenn sie mir es nicht glaubt? Nein, daran darf ich nicht mal denken. Mit einigen weiteren Gedanken legte auch er sich schlafen.

Der nächste Tag brach an und somit auch der Beginn der Gerichtsverhandlung. Während Marc im Gerichtssaal seine Aussage über den Unfall, der Erpressung usw machte, fuhr Gretchen zeitig in die Klinik. Unbemerkt schlich sie beim Schwesternzimmer vorbei und ging in Marcs Büro. Vorsichtig legte sie den Brief auf seinem Schreibtisch und ging wehmütig mit einem letzten Blick zurück aus diesem Raum. Nun stand nur noch das letzte Gespräch mit ihrem Vater an. Oh mein Gott, nur noch mit Papa reden. Der wird ja überhaupt nicht begeistert von meiner Idee sein. Er wird mir das sicher ausreden wollen. Aber mein Entschluss steht fest. Endgültig. Vor der Tür des Professors blieb sie stehen, machte sich selbst Mut und trat nach einem kurzen Klopfen zögernd hinein.

Der Professor staunte, als er in das Gesicht seiner Tochter blickte.
Franz: „Kälbchen, du hier?? Wolltest du nicht heute frei haben??“
Gretchen: „Hast du kurz Zeit? Ich muss mit dir reden?“
Franz: „Ja, setz dich. Was ist denn, Kälbchen? Hoffentlich nichts Ernstes?!“
Gretchen holte tief Luft und sagte: „Ich werde die Klinik wechseln!“
Der Professor starrte seine Tochter ungläubig an. Nach einer kurzen Zeit verstand er, was Gretchen ihm gesagt hatte.
Franz: „Wie? Warum?... Warum wechseln?? Hat dich der Meier wieder mal verletzt?“
Oh Mann, wenn ich ihm jetzt die Wahrheit erzähle, dann kriegt Marc richtig Ärger, und ich kann dann erst recht nicht weg. Muss mir was anderes einfallen lassen, denn ich will weg. Weit weg.
Gretchen: „Nein, Marc ist nicht schuld. Ich habe nur ein sehr gutes Angebot bekommen, dass ich nicht ablehnen konnte. Ich wollte es dir schon früher sagen, aber ich hatte Angst, dass du mich überreden würdest.
Naja, ist ja nicht mal gelogen. Überreden lass ich mich sicher nicht.
Franz: „Bist du dir sicher???“
Gretchen: „Papa, ich bin mir sicher. Ich will auf eigenen Beinen stehen und selbst neue Erfahrungen machen.
Ich hör mich hoffentlich überzeugend an. Wenn er mir nicht bald glaubt und dann bald vorbei ist, fang ich noch zu heulen an und gesteh ihm alles!
Nach einigen Diskussionen mit ihrem Vater musste der Professor einsehen, dass Gretchen nun seine Klinik verlassen würde. Auch wenn es ihm mehr als schwer fiele. Aber trotz allem wünschte er ihr viel Glück und hoffte, dass sie bald wieder nach Berlin kommen würde.

Nach dem Gespräch kam die Zeit der Trennung. Mit Tränen in den Augen verabschiedete sich Gretchen von ihrem Vater und riet ihm noch, dass er sich mit ihrer Mutter versöhnen sollte. Danach fuhr sie schnellstmöglich nach Hause, um noch ihre in der Früh gepackten 3 Koffer zu holen. Jetzt wird es ernst. Fahr jetzt in meine neue Zukunft. Ich hoffe nur, dass ich dort Marc endgültig vergessen kann. Dann rief sie sich ein Taxi und fuhr eine viertel Stunde später damit zum Bahnhof, um ihren Weg in eine neue Zukunft zu beginnen.

Während Gretchen auf dem Weg zum Bahnhof war, ging der Prozess von Gabi dem Ende zu. Wie Karina es Marc schon am Vortag gesagt hatte, waren seine Chancen echt verdammt gut, fast ungeschoren aus der Sache herauszukommen. Nach einer kurzen Pause wurde dann das Urteil verkündigt. Marc stand wie alle Anwesenden auf, und blickte noch mal kurz in den Zuschauerraum, in der Hoffnung, dass Gretchen doch hier wäre und ihm beistand. Aber es war leider nicht der Fall. Enttäuscht blickte er wieder zum Richter und hörte dem Urteil für Gabi zu. Diese wurde wegen Totschlags und Erpressung zu 15 Jahre Haft verurteilt. Gefasst und fast ruhig nahm sie ihr Urteil an. Marc muss wegen dem Schweigen zum Unfall € 3.000,00 zahlen. Erleichtert stand der Oberarzt auf und bedankte sich sehr kurz bei Karina, denn er hatte es eilig. Kurz bevor er den Gerichtssaal verlassen konnte, hörte er Gabi, die in seiner Nähe stand, zu ihm sagen: „Das wirst du mir noch büßen! Denk an meine Worte, Marc! Das wird dir noch leid tun!“ Und dann wurde sie abgeführt. Der Oberarzt schenkte den Worten kaum Beachtung, weil er schnellstmöglich in die Klinik wollte, damit er sich mit Gretchen aussöhnen konnte. Doch diese war bereits ohne seines Wissens unterwegs in einen Neubeginn ohne Marc.

In der Klinik angekommen wartete er auf den Lift, der sich aber sehr Zeit ließ. Aus diesem Grunde nahm er die Treppen mit jeweils 2 Stufen auf einmal. Auf der Station angekommen, ging er schnurstracks in die Garderobe und zog sich um. Nach ein paar Minutenwar er fertig und ging mit eiligen Schritten und ohne auf seine Umgebung zu achten in Richtung von seinem Büro. Auf dem Weg dahin überrannte er dabei dann fast Schwester Sabine, die gerade von einem Zimmer von einem Patienten herauskam. „Mensch, können Sie dann nicht aufpassen wohin sie gehen??“, schimpfte Marc lauthals und strich seinen Arztkittel glatt. „Entschuldigen Sie, Herr Doktor“, meinte noch die Krankenschwester, aber Marc schüttelte nur noch den Kopf und ging weiter zu seinem Büro und hoffte, dass Gretchen schon da wäre. Und er hoffte, dass sie ihm zuhören und endlich glauben würde. In Gedanken versunken bemerkte er nicht, wie Sabine ihm noch fragen wollte, ob er den Grund wüsste, warum sie Gretchen von der OP-Planung für die nächsten Wochen streichen sollte.

Im Zug in dem Nichtraucher-Abteil alleine und nachdenklich saß zur gleichen Zeit die Assistenzärztin, die in gedankenvoll aus dem Fenster blickte. Jetzt ist es vollbracht. Ich sitze wirklich im Zug nach Innsbruck. In ein paar Stunden beginne ich ein neues Leben in Österreich. Gott sei Dank hat Philipp noch immer das Angebot als Assistenzärztin bei ihm. War echt ein Glück für mich. Wie hätte ich sonst den Schlussstrich durchziehen könne, wenn ich ihn jeden Tag gesehen hätte?? Bin mir nicht mal sicher, ob ich es so schaffe, dass ich Marc bald vergessen könnte. Warum hat er mir das nur angetan???? Warum lügt er mich an und tut so, als wäre nichts geschehen. Ich kann es einfach nicht glauben. Wenn ich daran denke, wie schön die letzten Wochen waren und jetzt sitze ich hier und meine Träume sind zerplatzt. Dann holte sie ihr Tagebuch heraus und begann zu schreiben.


Liebes Tagebuch!

Sehe gerade, dass ich vor vier Wochen das letzte Mal geschrieben habe. Seitdem ist so viel passiert. Ich kann kaum meine Tränen zurückhalten, denn kaum war ich mal mit Marc glücklich, sind wir auch schon wieder getrennt. Ja, du hast richtig gelesen. Ich war mit Marc Meier, dem Obermacho schlechthin, zusammen und jetzt ist alles aus. Hab ihn nämlich gestern in der Stadt gesehen, wie er eine Frau leidenschaftlich umarmte. Ja eine Frau, und das war nicht ich!! Und mir will er erzählen, dass da gar nichts war. Na klar, und ich bin die Kaiserin von China. Für wie hirnlos hält er mich?? Ich könnte mich für meine eigene Dummheit so erschlagen, weil ich der festen Überzeugung war, dass Marc sich geändert hat. Aber ich wurde einem besseren belehrt. Besser früh als spät sagt man. Und doch tut es mir so weh, als hätte man mir das Herz hinaus gerissen. Ja, und jetzt sitz ich auf dem Weg nach Innsbruck. Schon wieder ein Neuanfang für mich und das schon wieder wegen einem Mann. Erst Peter, jetzt Marc. Warum können Männer nur solche Schweine sei?? Warum kann ich nicht jemanden finden, der mich so liebt wie ich bin und mich nicht gleich mit der nächsten Tussi betrügt??? Für Marc hätte ich alles getan, aber es ist nun vorbei. Ich will ihn nur noch vergessen. Seinen Geruch, sein Lächeln, seinen Blick, seine Sprüche, einfach alles. Auf keinem Fall will ich noch an ihn denken. Komme was wolle!! Habe ihm aber nichts von meiner Abreise erzählt, jedenfalls nicht unter vier Augen, ich konnte es nicht, weil ich nicht die Kraft dazu habe. Stattdessen habe ich ihm zum Abschied noch einen Brief geschrieben. Hoffe, dass er dann endlich versteht, wie weh er mir getan hat. Obwohl, interessieren wird’s ihm wohl gar nicht, hat ja schon die nächste in Aussicht. Fazit von dieser Geschichte mit Marc: Ich war immer nur eine Nummer unter vielen, die ihn nicht ändern haben können. Marc Meier ist und bleibt ein egoistischer Macho, dem die Gefühle einer Frau egal sind.


Sie las noch einmal durch, was sie geschrieben hatte. Da kamen die Bilder in ihr hoch. Erst wie sie sich küssten und zum Schluss die Umarmung von Marc und dieser Frau. Die Tränen, die sie zurückhalten wollte, rannten einfach ihr Gesicht hinunter. Ich hab das richtige getan, beruhigte sie sich selbst. Mit einem Taschentuch trocknete sie dann ihr Gesicht und schloss dann ihr Tagebuch. Nachdem sie nicht mehr so verweint aussah kam einige Minuten später auch schon der Schaffner.
Schaffner: „Die Fahrkarte bitte!“
Die Assistenzärztin öffnete ihre Tasche und nahm ihr Ticket nach Innsbruck und gab es dem Kontrolleur.
Gretchen: „Hier, bitte!“
Schaffner: „Danke! Nach Innsbruck fahren Sie! Wünsch Ihnen noch eine gute Reise und eine angenehme Fahrt!“
Dann schloss er die Tür zu ihrem Abteil und Gretchen betrachtete dann die herrliche grüne Umgebung, bis sie plötzlich vom Klingeln von ihrem Handy aufgeschreckt wurde.

Marc unterdessen war in seinem Büro angekommen. Doch es war kein Gretchen schon anwesend, wie er es bereits erhofft hatte. Wo bleibt sie denn?? Oder bin ich zu früh? Wann wollte sie genau kommen? Ja, ausgemacht war nach der Verhandlung! Gretchen ist doch sonst immer pünktlich! Hoffentlich ist ihr nichts passiert! Dann läutete sein Handy und er meldete sich nach einem Blick aufs Display mit „Meier….. Nein, ich habe gerade keine Zeit. Ruf mich später an! Hoffentlich vergisst er das mit dem später anrufen….. Ja Ciao!“ Genervt legte er auf und ging zu dem Fenster und schaute hinaus. Sie muss ja schon hier sein. Sie hat ja Spätdienst wie ich. Also wo bleibt sie denn?? Oder hat sie sich verspätet?? Dann ging er zu seinem Schreibtisch und setzte sich auf seinen Chefsessel. Dann erblickte er einen Briefumschlag mit seinem Namen und Gretchens Handschrift. Was soll das jetzt? Daraufhin öffnete er den Brief und las mit schockierender Miene den Inhalt.


Lieber Marc!

Jetzt schaust du sicher erstaunt, warum du jetzt diesen Brief von mir in deiner Hand hälst, aber ich muss dir schreiben, denn ich kann nicht anders. Ich weiß, ich hab dir heute versprochen, dass ich mit dir morgen nach der Verhandlung reden werde, aber ich kann es nicht. Es tut mir leid, aber ich will heute hier und jetzt mit dem Kapitel „du und ich“ abschließen und keine Aussagen hören, wie „Das war doch nicht so wie es aussah“. Marc, ich weiß was ich gesehen habe, und du brauchst mich nicht für blöd halten. Mein Traum mit dir mein Märchen zu leben, ist zerplatzt, und dass obwohl ich immer dachte, dass Märchen wahr werden. Nachdem die Hochzeit mit Gabi geplatzt war, war ich mir sicher, dass wir zwei glücklich miteinander werden. Aber nicht jedes Märchen endet im Happy – End. Und so auch meines nicht, auch wenn es mir das Herz bricht. Als ich dich heute in den Armen dieser Frau gesehen hab, wurde mir klar, dass du dich nie ändern würdest. Auch nicht für mich. Und deswegen habe ich beschlossen, dass ich einen Schlussstrich ziehen würde. Ja, wir hatten eine echt schöne kurze Zeit, und dass, obwohl mir jetzt klar ist, dass du nie das für mich empfinden würdest, was ich für dich empfinde. Morgen wird ein neuer Lebensabschnitt für mich beginnen – und dass ohne dich. Ich werde auch nicht mehr auf deiner Station als Assistenzärztin arbeiten, ich habe das wichtigste schon in die Wege geleitet und morgen, während du die Verhandlung hast, werde ich den Rest erledigen. Es tut mir leid, dass ich mein Versprechen gebrochen habe, aber ich schaff es einfach nicht, dir dass unter 4-Augen zu sagen. Ich hätte es einfach nicht übers Herz gebracht. Ich liebe dich und ein Teil von mir wird dich wohl immer lieben, aber es ist vorbei… damit muss ich erst mal klarkommen. Und deswegen meine Entscheidung! Ich wünsche dir, dass du einmal für eine Frau triffst, mit der du dann so glücklich werden kannst, wie ich es gerne mit dir geworden wäre.

Lebewohl

Gretchen
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 12:16 am

Marc saß in seinem Stuhl und konnte nicht glauben, was in dem Brief in seiner Hand geschrieben stand. Zuerst dachte er an einem blöden Scherz, doch ihm war bewusst, dass Gretchen nie mit solchen Sachen scherzen würde. Das kann sie doch nicht machen?? Das kann doch nicht ihr vollkommener Ernst sein?? Was meint sie mit Schlussstrich und nicht mehr auf meiner Station arbeiten?? Hat sie zum Rössel gewechselt?? Das gibt’s doch nicht! Warum hab ich Trottel nicht ihr gestern alles erklärt?? Aber nein, ich hab ihr geglaubt, dass sie mit mir heute reden wird. Und jetzt?? … Geh jetzt sofort zu Rössels Station und werde mit ihr reden. Und diesmal muss sie mir zuhören!!

Mit diesem Gedanken stand er auf und ging in Richtung von Rössels Station, wo er am OP-Plan vorbeikam. Dort stand Schwester Sabine und wischte etwas weg. „Sabine, was machen Sie hier!“, fragte der Oberarzt erstaunt. „Muss die Frau Doktor aus der OP-Planung streichen, Anordnung vom Herrn Professor Haase!“, antwortete diese.
„Bitte was??“, fragte der Arzt erstaunt. Keine OPs, nicht mal mit dem Rössel? Da ist doch was faul! Muss zu ihrem Vater gehen, vielleicht kann er mir das erklären!
Beim Büro von dem Herrn Professor hielt er dann an und klopfte, bis er von diesem hereingebeten worden ist.
Franz: „Meier, was ist?“
Marc: „Ich wollte mal fragen, wo ihre Tochter ist!“
Franz: „Meine Tochter hat heute hier gekündigt und eine andere Stelle in einem anderen Krankenhaus angenommen! Wussten Sie nicht davon?“
Marc: Sie hat was??? „Ähm nein! In welchem Krankenhaus denn??“
Franz: „Das weiß ich selbst nicht, weil meine Tochter mich nicht darüber näher informieren wollte. Ich weiß nur, dass es eine sehr renommierte Klinik im Ausland ist und sie die Stelle schon vor mehreren Wochen angeboten worden ist.“
Sie ist abgehauen! Ins Ausland? Wie soll ich sie dann finden??
Er verabschiedete sich vom Herrn Professor und ging enttäuscht und wütend in sein Büro zurück.

Im Büro angekommen schmiss er als erstes die Tür zu, dass alle am Gang sich erst mal erschrocken umschauten. Doch dem Oberarzt war alles egal. Denn nun wusste er, was seine ehemalige Freundin mit ihrem Brief meinte, dass sie nicht mehr auf seiner Station arbeitete. Der junge Arzt konnte es trotzdem kaum glauben, dass sein Gretchen einfach nicht mehr da ist! Weg ist sie! Einfach abgehauen! Und nichts als diesen Brief hinterlässt sie mir! Verdammt noch einmal! Er ging zu seinem Schreibtisch und blickte diesen an. Mit einem Mal schmiss er sämtliche Unterlagen vom Tisch, um seine Verzweiflung und Wut über die Entscheidung von seinem Hasenzahn Luft zu machen. Dann setzte er sich auf den Stuhl und vergrub sein Gesicht mit seinen Händen. So saß er eine Weile bei seinem Schreibtisch. Warum hab ich Idiot sie nicht gestern gezwungen, dass sie mir zuhört. Jetzt ist sie weg! Das kann sie doch nicht tun! Erst die Erpressung mit dieser geisteskranken Gabi und jetzt hab ich wegen dem Missverständnis auch noch Gretchen verloren. Bleibt mir denn gar nichts erspart?? Wo ist sie nur hin?? Ausland kann überall heißen. Was mache ich jetzt nur??

Währenddessen klingelte bei Gretchen auf der Zugfahrt ihr Handy weiter. Die junge Frau wollte gar nicht auf das Display schauen, weil sie eine Befürchtung hatte. Werde sicher nicht abheben! Was ist, wenn das Marc ist? Nee, wird er doch nicht sein! Vielleicht vergnügt er sich jetzt mit seiner neuen Jetti in seinem Büro. Oder was weiß ich. Wer ruft mich aber dann an?? Um Gewissheit und endlich ihre Ruhe zu haben holte die junge Ärztin aus ihrer großen Tasche ihr Handy raus. Bevor sie abhob, blickte sie zuerst aufs Display, schluckte mal, bevor sie sich anschließend mit einem zaghaften Hallo meldete.

Es war Philipp, der gutaussehende freundliche Arzt aus Innsbruck, den Gretchen in Salzburg kennen gelernt hatte und zu dem sie jetzt nach ihrer Enttäuschung mit Marc fuhr. Der etwas als Marc ältere Arzt wollte sich bei seiner zukünftigen Assistenzärztin erkundigen, wann sie denn genau beim Bahnhof ankäme, damit er sie pünktlich abholen könnte. Die junge Ärztin sagte ihm daraufhin freundlich ihre Ankunftszeit durch. Eine Zeit lang plauderten sie noch, bis sie dann auflegten. Wenigstens kenn ich Philipp dort in dem Krankenhaus. Ist doch schon ein guter Anfang.

Marc saß noch immer in der gleichen Haltung im Büro. Er dachte hin und her, wie er jetzt reagieren sollte. Nicht einmal ihr Vater weiß genau Bescheid! Da stimmt doch was nicht. … Jetzt hab ich’s. Werd sie anrufen. Irgendwie muss sie doch erreichbar sein. Er setzte sich auf und nahm sein Handy und suchte die Nummer von Gretchen. Es klingelte. Schon mal ein gutes Zeichen. Jetzt muss sie nur noch abheben. Doch bevor der Oberarzt diesen Satz fertig gedacht hatte, ertönte schon die Mobilbox. Verdammt, jetzt drückt sie mich schon weg. Was denkt sie sich überhaupt? Das kann doch nicht wahr sein, dass sie mich wegen dem verlässt. Ich hab doch gar nichts getan! Es war ja nichts, warum hat sie mir einfach nicht geglaubt? Ich will sie – und nur sie. Und jetzt ist sie weg. Weg und lässt mich allein. Sie kann mich doch nicht so einfach mit einem Brief abspeisen und mich nicht mal die Sache erklären lasse! Und jetzt hab ich nur diesen Brief und weiß nicht einmal, wo sie ist geschweige denn, ob ich sie je wiedersehen werde. Das kann sie mir doch nicht antun! Verdammt noch einmal!!! Und dann trat der junge bedauernswerte Arzt mit seinem rechten Fuß gegen seinen Schreibtisch. Er wollte einfach seiner Wut und Verzweiflung freien Lauf lassen.

Am späten Nachmittag kam Gretchen am Hauptbahnhof in Innsbruck ein. Etwas verloren wirkend suchte sie am Bahnsteig nach ihrem Abholer. Wo bleibt er denn? Hat er mich nicht deswegen angerufen, wann ich ankomme und jetzt kann ich hier warten? Och, fängt ja wirklich toll an mein Neustart. Ganz verloren auf einem Bahnhof in Österreich. Was mach ich denn jetzt?? … Ich ruf ihn an. Kann ja sein, dass er im Stau steht. – Oder hat er mich vergessen?? – Nee Blödsinn, er hat ja extra nochmals angerufen. Als die junge Ärztin ihr Handy aus ihrer Handtasche zücken wollte, hörte sie eine ihr sehr wohl bekannte Stimme und drehte sich daraufhin um. Zuerst erblickte sie in ein strahlendes, braungebranntes Gesicht von ihrem neuen Vorgesetzten, der sie mit einem freundlichen charmanten Lächeln begrüßte.
Philipp: „Entschuldigung Gretchen für die kleine Verspätung, aber ich dachte, dass darf bei deiner Ankunft auf keinen Fall fehlen.“
Und dann holte er einen wunderschönen Blumenstrauß hinter seinem Rücken hervor und übergab ihn seiner neuen Assistenzärztin. Diese war einmal überwältigt von dem Geschenk des jungen Mannes. Wow, ist der schön. Echt lieb von ihm. Ein Willkommensgeschenk, weil ich als seine neue Assistenzärztin beim ihm anfange. Da kann sich Marc aber eine Scheibe abschneiden. Als ich in Berlin angefangen hatte, hatte ich keinen Blumenstrauß von Marc bekommen. Warum auch? ..... Was Marc wohl jetzt macht? Ob er schon ne neue Assistenz hat? Wie er auf mein Verschwinden reagiert?? – Nee ich mach mir schon wieder viel zu viele Gedanken um ihn. Ich darf nicht mehr an ihn denken, es ist vorbei…

Doch dann holte Philipp sie wieder aus ihrer Gedankenwelt zurück: „Was ist, Gretchen? Gefallen sie dir etwa nicht? Du kannst sonst dir selbst einen aussuchen, kein Problem!“
Gretchen schüttelte den Kopf und meinte: „Die Blumen sind wunderschön, vielen Dank Philipp!“
Daraufhin sagte der Arzt: „Das freut mich sehr. Und jetzt fahren wir. Du willst doch sicher nicht ewig hier stehen bleiben, stimmts?“
Da erwiderte die Assistenzärztin mit einem kleinen Lächeln: „Stimmt, also gehen wir!“
Philipp nahm dann ihre Koffer und verließen gemeinsam das Bahnhofsgebäude. Der Arzt verlud dann beim Parkplatz ihr Gepäck im Kofferraum seines Mercedes.

Nach der Verstauung des Gepäcks fuhren sie los. Gretchen war mehr oder weniger die ganze Fahrt still. Dafür plauderte Philipp wie ein Weltmeister. Der charmante Österreicher möchte es ihr so angenehm wie möglich machen. Deshalb fuhr der neue Vorgesetzte von Gretchen diese dann zu Überraschung Nummer zwei. Es war eine Garconniere, die er für seine neue Assistenzärztin in dieser Eile besorgt hatte. Der Vorteil für die junge Ärztin war, dass diese schon möbliert und für eine Assistenzärztin mit € 300,00 inklusive Betriebskosten Monatsmiete auch leistbar wäre. Für Innsbruck war das ein echtes Schnäppchen. Gretchen war wirklich beeindruckt, wie schnell Philipp das alles für sie organisiert hatte. Gestern hatte sie ihn angerufen und heute hatte sie sozusagen ihre eigene Wohnung in Innsbruck. Diese war zwar nicht groß, aber sehr gemütlich eingerichtet mit warmen Farben und passenden Accessoires. Der junge Arzt erzählte ihr dann, dass er die Garconniere deshalb so schnell für die Assistenzärztin auftreiben konnte, da das Haus mit den vielen kleinen günstigen Wohnungen seiner Tante gehörte und diese sowieso einen Nachmieter suchte. Und dass er dabei an sie dachte, als Gretchen ihn gestern anrief. Sie plauderten noch ein wenig im Wohn/Schlafraum von Gretchens neuem zuhause und besprachen den nächsten Tag für die Arbeit. Die Zeit verging wie im Fluge und es war Abend. Aus diesem Grund verabschiedeten sich die beiden. Danach hockte sich Gretchen auf ihr Bettsofa und blickte sich um. Wie schön das hier doch ist und wie hilfsbereit Philipp ist. Hätte nicht gedacht, dass das alles so schnell gehen würde. Dachte ja, dass ich für die ersten Wochen in einer Pension oder Jugendherberge übernachten muss. Aber Philipp hat echt an alles gedacht. Und wie schnell. Ist ja echt toll. Die Assistenzärztin war glücklich, dass ihr Neubeginn in Innsbruck gut begann und freute sich schon auf ihren ersten Arbeitstag in der renommierten Klinik mit einem neuen Team. Aber obwohl ihr Neustart sehr zufrieden begann, lagen ihre Hoffnungen woanders, ganz woanders. Gretchen hoffte so, dass ihre Gefühle für einen bestimmten Mann im fernen Berlin hier in Innsbruck abkühlen würden und sie ihn vergessen würde.

Doch so leicht, wie sich Gretchen das sich vorstellte, war ihr Vorsatz nicht in die Realität umzuwandeln. Dafür liebte sie den miesen, unglaublich süßen Macho aus Berlin schon viel zu lange. Und die erste und einzige Jugendliebe zu vergessen, das ist viel schwerer als viel denken. Aber Gretchen ahnte nichts davon. Sie wollte einfach ihren Schlussstrich durchziehen, ohne auf die Konsequenzen zu achten. Und auch wenn ihrer Meinung nach Marc sie erneut verletzt hatte, dachte sie öfters an ihn als sie sich selbst zugab. Und auch irgendwann spät in der Nacht fielen ihr vor lauter Müdigkeit die Äuglein zu und sie fiel in den tiefen Schlaf, bis der Wecker sie wieder weckte und ihr erster Arbeitstag im neuen Krankenhaus begann. Dort war sie sehr angetan vom Arbeitsklima dort. Gretchen fühlte sich in dem neuen Team in der Uni-Klinik Innsbruck sehr wohl und auch ihre Kollegen waren sehr zuvorkommend zu ihr und auch Philipp war das komplette Gegenteil von Marc als Oberarzt. Zwar war Marc in der fachlichen Kompetenz ein wenig besser als der neue Vorgesetzte von Gretchen, aber charakterlich waren beide doch wie Tag und Nacht.

Drei Wochen waren seit Gretchen‘s Weggang vergangen. Auch in Berlin hatte sich etwas geändert. Marc bekam einen neuen Assistenzarzt namens Hubert Klaski. Und dieser bekam die ganze Wut des Oberarztes zu spüren. Nichts, aber auch gar nichts konnte der Neuzugang dem Arzt recht machen. Marc war arroganter und fieser als zu den Zeiten, als Gretchen bei ihm als Assistenzärztin anfing. Der Oberarzt kam nicht damit klar, dass sie ihn einfach so verlassen hatte. Die ersten zwei Tage versuchte er sie mit dem Handy zu erreichen, aber jedes Mal wurde er weggedrückt und irgendwann gab er schließlich auf, weil er keinen Sinn mehr darin sah.

Gretchens Abgang von Berlin hatte sich rasant im Krankenhaus herumgesprochen. Und keiner der Angestellten konnte sich einen Reim darauf machen, warum die junge Frau so plötzlich abhaute und dass auch noch ohne Verabschiedung. Und auch ihr Ex-Freund Mehdi wusste nicht, warum Gretchen so reagierte. Die sensible Schwester Sabine vermisste die junge Ärztin sehr, da Marc auch seine Launen auf sie auslässt.  

Die drei Wochen waren ja schnell vergangen und die junge Frau hatte sich schon gut eingelebt im Krankenhaus. An einem Mittwoch gönnte sich die Assistenzärztin nach mehreren anstrengenden Operationen eine kleine Pause, die sie dringend benötigte. Also ging Gretchen in die Cafeteria in der österreichischen Klinik. Um ihren Heißhunger auf Schoko zu stillen, nahm sie eine traditionelle österreichische Nachspeise. An einem freien Tisch angekommen, biss sie dann genüsslich in ein Stück ihrer Wiener Sachertorte. Sie war völlig in Gedanken, als sie hinter sich eine Stimme hörte, die sie aufhorchen lies. Mit gemischten Gefühlen blickte sie sich um und sah in die grünen Augen eines jungen Mannes, den sie sehr gut kannte. Wie kann das nur sein?? Ich habe ja niemanden erzählt, wo ich bin, außer meine Eltern wissen davon und ich glaube kaum, dass Papa ihm etwas gesagt hat. Oder doch?? Sonst hätte er mich doch nicht gefunden! Wie soll ich nur reagieren? Noch immer ungläubig schaute sie in das Gesicht ihres Ex-Freundes, der hinter ihr stand. Dieser setzte sich daraufhin an ihren Tisch und lächelte sie mit seinem charmanten Lächeln an. Auf einer Seite freute sie sich, aber auf der anderen Seite spürte sie immer noch diese Wut und diesen Schmerz. Noch ganz durcheinander fragte sie den Besucher dann: „Was machst du denn hier?“
Marc antwortete darauf: „Ich hab dich gesucht!“
„Warum gesucht?“, fragte sie ihn. Eine kurze Zeit des Schweigens brach an, bis sie wieder seine Stimme hörte.
„Weil du gebraucht wirst!“, sagte er auf ihre Frage.
„Ich gebraucht?? Zu was denn?? Um mich weiter zu verletzen?? Hast wohl niemanden mehr gefunden, den du herum schikanieren kannst, stimmts? Aber nicht mir, Marc Meier!“, warf sie mit wütender Miene vor.
Marc starrte sie an: „Du wirst nicht gebraucht, dass ich auf dir herum hacken kann, sondern….“
„Sondern was?“, unterbrach sie ihm, nachdem er kein Wort mehr sagte danach.
„Mensch Gretchen! Machs mir nicht so schwer... Du wirst gebraucht, weil…ich……..ich…. ohne dich…. un…..unvollständig bin!“

Hab ich mich verhört! Solche Worte von Marc! Er ist unvollständig ohne mich?? Ist das süß! Hätte nie gedacht, dass ich da einmal hören würde. Und er hat mich gesucht, sonst hätte er mich nie hier gefunden! Sollte ich ihm vielleicht doch vergeben?? Denn wann hört man denn sowas schon aus dem Munde eines Marc Meiers, dass er sich unvollständig fühlt?? Ist ja so selten als wenn man den Kaiser von China mal sieht oder meine eigene Mondreise, wenn es sie je geben sollte. Also wie soll ich jetzt reagieren?? Ihm um den Hals fallen wäre ganz und gar falsch. Obwohl, täte es doch sehr gern. Ach menno, was soll ich tun??
Während die Assistenzärztin so über Marcs Worte und ihre Reaktion darauf nachdachte, wurde sie von einer Stimme zurück in die Realität zurückgeholt.
„Erde an Gretchen! Was ist denn los?? So in Gedanken versunken heute ??“, fragte sie die bekannte Männerstimme und blickte ihr tief in die Augen.
Gretchen schaute in die grünen Augen, und erschrak. Vor ihr saß nicht ihre große Liebe Marc Meier, wie Sekunden vorher, sondern Philipp von Laben, ihr Vorgesetzter und inzwischen bester Freund.
„Ähmm, … ich in Gedanken versunken?? Wieso?“, fragte sie ihn ausweichend.
„Na weil du die ganze Zeit so lächelnd hier dasitzt?? Da hab ich mir mal gedacht, ich leiste dir Gesellschaft!“, erzählte der Oberarzt.
Das ist nicht wahr! Ich hab das alles jetzt geträumt? Wäre auch viel zu schön gewesen um wahr zu sein. So was kann auch nur mir passieren. Schon zum zweiten Mal, dass ich so einen Tagtraum hatte, der sich so realistisch anfühlte. Warum konnte er nicht wahr werden. … Aber vielleicht ist es auch besser so! Mit Marc und mir ist Schluss, schon seit 3 Wochen. Und dennoch denke ich immer noch an. Ich darf es aber nicht. Hörst du, Herz, ich will nicht mehr an ihn denken. Kapier das doch endlich!!!

Gretchen fühlte sich unwohl, dass Philipp sie hier bei ihrem Tagtraum erwischte und suchte nach einer Lösung, um gleich abhauen zu können. „Du entschuldige, ich muss mal dringend Luft schnappen!“, sagte die junge Assistenzärztin und Philipp blickte ihr besorgt nach. Naja, so ungelogen ist das nicht einmal. Mir ist wirklich ein wenig schlecht. Muss einen freien Kopf kriegen! Gretchen ging zum Park, wie in letzter Zeit so oft, wenn sie ihre Ruhe suchte oder wenn sie wieder einmal an Marc dachte. Aus ihrem Spind hatte sie vorher noch ihr Tagebuch geholt und damit bewaffnet setzte sie sich auf eine Bank unter einem schattenspendenden Baum, wo sie unbeobachtet ihre Gedanken aufschreiben konnte.

Liebes Tagebuch!

Seit drei Wochen bin ich nun hier in Innsbruck. Habe mich schon mehr oder weniger gut hier eingelebt. Meine Kollegen sind wirklich nett und freundlich. Philipp ist auch total zuvorkommend. Nicht nur als Oberarzt, sondern auch als Freund. Ganz anders als Marc. Marc. Ja diesen Namen versuche ich schon eine Weile aus meinem Gedächtnis zu streichen, doch es gelingt mir nicht. Er ist auch der Grund, warum ich dir heute nach so langer Zeit wieder schreibe! Habe heute nämlich schon wieder an Marc gedacht! Oder um das besser zu formulieren, hatte einen Tagtraum von Marc, wie er mich hier in der Klinik fand! Das gibt’s doch nicht! Hab sogar noch geträumt, dass er zu mir sagte, dass er unvollständig ohne mich wäre. So einen Schwachsinn kann ja auch nur ich träumen. Marc würde das nie und nimmer sagen. Auch wenn er mich so verletzt hatte, ich muss zugeben, mir gefiel es, dass er in meinem Traum mich finden wollte und dass ich zu ihm zurückkehre. Aber das wird nie passieren! Möchte gar nicht wissen, was Philipp jetzt von mir denkt, als er mich da so mit meinem Tagtraum sitzen gesehen hat. Nicht dass er jetzt denkt, dass ich jetzt total übergeschnappt bin. Glaube ich jetzt doch nicht, sonst würde er ja heute nicht mehr mit mir essen gehen. Freue mich irgendwie schon darauf. Mir kommt es sogar vor, dass er von mir was will. Oder bilde ich mir das womöglich nur ein?? Mal abwarten!
Ach ja, bevor ich das vergesse: Hab gestern mal Papa in Berlin angerufen und weißt du was?? Mama ist wieder zurück und das erste was sie getan hat, war ihn zusammen zu schreien, weil er ihr nicht gesagt hat, dass ich weg bin. Naja, werde sie mal anrufen und sie beruhigen. So muss wieder zurück zur Arbeit, hab jetzt ne wichtige Herzoperation.


Dann schloss sie ihr Tagebuch und ging wieder zurück zur Klinik. Was sie bis dahin nicht ahnte, war, dass es in einem nahen Zeitraum eine Überraschung für sie geben wird. Doch zu ihrem Glück oder ihrem Unglück war die junge Ärztin noch völlig nichtsahnend vor dem bevorstehenden Ereignis.

Aber das bevorstehende Ereignis lag noch etwas weiter entfernt in die Zukunft. Oder war es doch schon in der Gegenwart. Jedenfalls war die Assistenzärztin seit ihrem Tagtraum mit Marc ein wenig von der Spur. Andauernd dachte sie den gesamten Tag darüber nach, warum sie das geträumt hatte, obwohl sie ihn eigentlich hassen sollte, weil er sie schon wieder verletzt hatte. Sogar Philipp fiel auf, dass etwas die Assistenzärztin beschäftigte. Er versuchte sie in den Pausen aufzuheitern und es gelang ihm leicht, auch wenn nur für ein paar Minuten. Durch die Freundschaft mit Gretchen hatte er im Laufe der drei Wochen erfahren, dass Gretchens eiliger Umzug etwas mit ihrem Exfreund zu tun hatte. Philipp ahnte aber zu diesem Zeitpunkt aber nicht, dass Gretchen von Marc sprach. Aber das würde er auch noch irgendwann erfahren, wenn die Zeit dafür reif wäre. Der Dienst von Gretchen war nach 3 anstrengenden Operationen zu Ende. Sie ging zu ihrer kleinen Wohnung und zog sich dort für das Abendessen mit ihrem Vorgesetzten um. Philipp macht sich immer so große Mühe mich aufzuheitern, wenn es mir dreckig geht! Und ich?? Ich trauere noch immer meiner großen Liebe nach, die mich so verletzt hatte. Erschlagen gehöre ich dafür. Aber was soll ich tun?? Die Assistenzärztin musste kurz aufpassen, weil ihr für eine kurze Zeit schwindlig geworden ist. Das kommt davon, wenn ich den ganzen Tag nichts esse. Da kann einem ja nur schwindlig werden. Bin gespannt, wohin mich Philipp heute hinführt. Der Arzt hatte vor, seine schöne Assistenzärztin in einem gemütlichen und gutspeisenden Restaurant auszuführen und der Abend erwies sich als wunderschön. Der Oberarzt schaffte es mit der Zeit, dass Gretchen an diesem Abend kaum an Marc dachte. Nach einem sehr sättigenden Essen brachte Philipp die die junge Ärztin nach Hause. Beim Eingang blickte er ihr dann tief in den Augen und seine Lippen näherten sich ganz langsam den ihren.

Oh mein Gott, er will mich küssen! Er will mich tatsächlich küssen! Was soll ich tun? Philipp ist nett. Sehr nett sogar! Und Marc ist Geschichte. Auch wenn noch nicht ganz. Was spräche dagegen, wenn ich mich auf Philipp nun einlasse?? Er ist nett. Sogar sehr nett Außerdem ist er charmant, höflich, hilfsbereit, einfach ein Mann, den Frau sich wünscht….. Warum ist mir plötzlich so schlecht? Doch bevor die Ärztin weiterdenken konnte, wurde ihr unerwartet schwarz vor Augen. Ganz langsam näherte sich ihr Körper dem harten Boden. Der Oberarzt konnte sie gerade noch rechtzeitig auffangen und legte sie dann sanft auf dem Boden. Danach versuchte er sie wach zu kriegen. Doch die junge Assistenzärztin blieb bewusstlos. Aus diesem Grund überlegte er nicht lange und verfrachtete sie in seinem Auto. Er startete seinen Weg und machte sich so schnell wie möglich auf den Weg ins Krankenhaus. Denn eines wusste er, etwas passte schon seit längerer Zeit mit der jungen Frau nicht. Den ganzen Tag war sie blass und jetzt kippte sie um. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Nach drei Minuten Autofahrt erwachte dann Gretchen wieder mit einem „Was ist denn passiert? Wohin fährst du?“ Philipp blieb am Seitenrand stehen und schaltete die Warnblinkanlage ein. Danach drehte er sich um und sagte: „Ich fahr dich zur Klinik. Du musst dich untersuchen lassen. Schon vorige Woche war dir schlecht, heute warst du nur die ganze Zeit blass und jetzt kippst du um.“ Gretchen blickte ihn inständig an und wollte ihm gerade sagen, dass das nicht nötig wäre, aber der Arzt sprach gleich weiter: „Und jetzt sag ja nicht, du musst nicht ins Krankenhaus! Ich dulde keinen Widerstand, du wirst dich durchchecken lassen, so kann es nicht weitergehen!“ Gretchen schwieg und der Oberarzt fuhr anschließend weiter bis er nach weiteren neun Minuten am Krankenhausparkplatz ankam.

Die Assistenzärztin wurde in der Uni-Klinik untersucht. Langsam bekam auch die junge Frau es mit der Angst zu tun, weil die Untersuchungsergebnisse viel zu lange auf sich warten ließen. Was ist, wenn Philipp recht hatte? Die letzte Zeit war ja wirklich komisch?
Da ging die Tür zu ihrem Zimmer plötzlich auf und der junge Oberarzt betrat den Raum. Mit ernster Miene blickte er sie an und sagte nur: „Gretchen, die Ergebnisse sind da!“

Marc unterdessen hatte es in Berlin nicht leicht. Aber nicht im Sinne von der Arbeit. Nein, als Oberarzt hatte er seine Station voll im Griff, kommandierte und schikanierte seine Assistenzärzte und Krankenschwester herum. Naja, seine zwei neuen Assistenzärzte sind alles andere als eine Hilfe. Alles doppelt und dreifach musste er es ihnen erklären und das brachte dem Oberarzt schon öfters zur Weißglut. Und wenn er unterwegs mit seinem Kumpel Michael war, was auch in den restlichen drei Wochen zwar selten, aber dennoch vorkam, lag ihm die Damenwelt wie immer zu Füßen. Aber Marc hatte in den vergangenen Wochen mit einem anderen Problem zu kämpfen. Bevor eine junge blonde Frau in sein Leben trat, konnte er tun und lassen, was er wollte. Und gerade diese Frau hatte es geschafft, in ihm Gefühle zu wecken, die er früher mit aller Kraft versucht hatte zu unterdrücken. Nun wusste er warum. Denn sie bedeuteten Schmerz. Und den wollte er schon immer umgehen. Denn einen Marc Meier verletzt man nicht! Doch nun erfuhr er am eigenen Leib, wie es sich anfühlte, wenn man jemanden wichtigen verlor. Am Anfang vermischte sich Verzweiflung und Wut über die Flucht Gretchens, und jetzt, aber nun, nach sage und schreibe drei Wochen siegte wieder sein Stolz und die Wut über das verletzte Herz von Marc Meier. Denn er hatte eingesehen, dass Gretchen unauffindbar für ihn bleiben würde. Was er nicht wissen konnte, war, dass es nicht mehr all zu lange dauern konnte, bis er wieder ein Lebenszeichen von ihr hören würde.

Im Krankenzimmer in Innsbruck spielte sich unterdessen eine andere Geschichte ab. Philipp schloss die Türe, nachdem er ihr gesagt hatte, dass die Ergebnisse ihm nun vorliegen würden. Mit langsamen Schritten ging er auf sie zu und teilte ihr mit wenigen Worten mit, was mit ihr los wäre. Die Assistenzärztin konnte kaum glauben, was sie von ihm hörte. Sie dachte an einen gemeinen Scherz seinerseits, aber sie wusste, dass er ihr gegenüber niemals einen solchen Scherz erlauben würde. Also hatte er die Wahrheit gesprochen. Eine Wahrheit, die sie nicht leugnen würde können. Aber sie hatte noch einen klitzekleinen Hoffnungsschimmer, dass es ein Fehler war. Deshalb fragte sie noch einmal beim Oberarzt nach.
„Und es gibt wirklich keinen Zweifel?“, fragte sie ihm noch einmal.
„Nein, die Ergebnisse wurden zweimal überprüft!“, erwiderte der Oberarzt mit einer etwas traurigen Stimme.
Was soll ich jetzt tun?? Das kann doch nicht wirklich wahr sein? Wie Philipp mich ansieht? Er hat so einen traurigen Zug um seine Mundwinkel, als würde ihm das auch sehr nahe gehen. …Ich brauche mal Zeit für mich. Muss darüber nachdenken, wie es weitergeht!
Deshalb antwortete sie ihm nach einer kurzen Denkpause: „Philipp, wärest du mir sehr böse, wenn ich mal für mich alleine sein will. Ich muss mal die Nachricht verdauen und nachdenken!“
„Ist schon in Ordnung, Gretchen! Kann ja verstehen, dass du bei so einer Nachricht mal alleine seine willst! Wenn du mich brauchst, du weißt ja, wo du mich findest!“, sagte der junge charismatische Österreicher liebevoll und verließ dann mit einer etwas angespannten Haltung das Zimmer, um der Assistenzärztin die Ruhe zum Nachdenken zu geben, die sie jetzt brauchte. Denn auch ihm ging das Untersuchungsergebnis nahe. Und Gretchen wusste nicht, wie ihr Leben jetzt weitergehen sollte. Wie soll es nun weitergehen?? Ich und schwanger?? Das kann doch gar nicht wahr sein!!! Und als Vater kam auch nur einer in Frage. Ein Mann, der 600 Kilometer weit entfernt von ihr ist und ihr schon öfters das Herz gebrochen hatte.

Philipp hatte die Nachricht mit Gretchens Schwangerschaft schon einen schweren Schlag in die Magengrube versetzt. Denn er wollte an diesem wunderschönen Abend ihr vor der Tür von ihrer Wohnung seine Liebe zu ihr gestehen und jetzt musste er hier im Krankenhaus dann erfahren, dass sie von einem anderen Mann schwanger war. Das war für ihn ganz schön heftig. Auch wenn er sie selbst in die Klinik gebracht hatte, aber er hatte doch Angst gehabt, dass es was Ernsteres wäre und sicher ist nun mal sicher. Und jetzt hatten sie ja Gewissheit. Der Oberarzt wusste zwar, dass die beiden getrennt waren, aber auch, dass dieser Typ der Vater von Gretchens noch ungeborenem Kind war. Und das machte ihm irgendwie zu schaffen. Denn das Kind würde immer an den Ex erinnern. Deshalb ging er in den Park, um seine Gedanken zu ordnen. So wie eine junge Frau in ihrem Zimmer. Langsam aber sicher freundete sie sich mit dem Gedanken an, dass sie demnächst Mutter werden würde. Aber wie soll ich das alles schaffen? Und soll ich überhaupt Marc davon verständigen, dass er Vater wird…. Ich glaube, dass mit Marc lass ich lieber, denn er mag ja keine Kinder und außerdem ist er ja viel zu weit entfernt. Aber meinen Eltern muss ich es wohl oder übel sagen. Oh mein Gott, Mama wird nen Riesenaufstand machen! Und dann noch ich als alleinerziehende Mutter! Das passt doch wirklich nicht in ihrer konservativen Welt. Hoffentlich schleppt sie jetzt mich nicht zu einer Heiratsagentur oder zu der Sendung „Liebesg‘schichten & Heiratssachen“ oder „Schwiegersohn gesucht“. Das wäre ihr zuzutrauen. Nee, ich warte lieber noch mit der Nachricht. Müsste ja dafür wieder nach Berlin reisen, um es ihnen zu sagen, weil per Telefon wäre es viel zu unpersönlich. Und Marc würde ich bei meinem Glück auch begegnen. Wie mache ich das jetzt am gescheitesten?
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 12:43 am

Zu diesem Zeitpunkt fiel ihr nichts Passendes ein, wie sie diese Situation meistern könnte. Denn egal wie sie sich entschied, ihren Eltern das zu sagen, nach Berlin reisen müsste sie auf jeden Fall. Denn sie gehörte zu den Menschen, die es lieber persönlich sagen und nicht per Telefon/Mail und anderen Telekommunikationsmittel. Und da wäre die Gefahr groß, dass Marc ihr begegnet. Wenn ich doch wüsste, wann er Urlaub hätte, dann wäre die Gefahr viel geringer. Aber wenn könnte ich da fragen. Es fällt doch auf, wenn ich nach Marcs Urlaubsplan frage. Ach Mensch, das ist so kompliziert. Vielleicht lass ich es zurzeit. Ist wohl besser so. Man weiß ja nie, was er dann denkt.

Eine Woche verging und Gretchen war gerade in ihrer Wohnung. Sie war schon dem Tag danach wieder vom Krankenhaus entlassen, aber weil sie schwanger war und sie ein wenig mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte, hatte Philipp ihr zwei Woche Urlaub gegeben. Eigentlich wäre der Zeitpunkt perfekt. Könnte nach Berlin zu meinen Eltern fliegen und ihnen die frohe Botschaft übermitteln. Aber da wäre noch immer Marc. Oh Marc, ich kanns immer noch nicht glauben, dass ich ein Kind von ihm erwarte. Hoffe nur, dass es nicht seinen Charakter erbt. Und Philipp ist ja auch so lieb. Bin mal gespannt was er mir heute sagen will. Er hat so geheimnisvoll getan, so kenn ich ihn doch gar nicht. Bin echt gerührt, wie lieb er sich um mich kümmert. Er ist schon wahnsinnig nett.

Zwei Wochen später, nachdem Gretchen das Treffen mit Philipp hatte, nachdem sie erfahren hatte, dass sie schwanger war. Marc wachte so etwas um vier Uhr am Nachmittag auf. Boah, brummt mir der Schädel. Waren wohl doch zu viele Whiskeys gestern! Er drehte sich zur Seite und legte sich nochmal auf den Bauch. Am Abend zuvor zogen Michael und er wieder um die Häuser und es wurde sehr sehr spät oder besser gesagt er kam in der Früh nach Hause. Langsam stand er nach einigen Minuten auf und torkelte leicht Richtung Badezimmer, wo er sich zur Abschreckung eine kalte Dusche genehmigte. Dann noch nen starken Kaffee und bald war der Arzt wieder wach. Und schon kurz danach brach er zur Klinik auf denn er hatte Nachtdienst. Ein Nachtdienst, der schon ein paar Neuigkeiten für ihn bereit hätte.

So ging der Oberarzt in die Klinik und gleich in sein Büro. Die nächste Operation war erst in einer Stunde angesetzt und jetzt hatte er ein wenig Zeit noch vor sich. Doch daraus wurde nichts, denn der Herr Professor bestellte ihn in sein Büro. Was er wohl von mir will? Hoffe doch, nichts schlimmes! Also betrat er dann etwas gedankenvoll das Büro des Chefarztes der Klinik und fragte ihm gleich freundlich, wieso er herbestellt worden ist. Gretchen’s Vater teilte ihm dann mit, dass er in ungefähr ein einhalb Wochen einen neuen Kollegen bekommen würde, der die Abteilung vom Rössel übernehmen würde, weil dieser ja in eine Klinik nach Hannover wechseln würde. Und wegen dem musste ich kommen?? tzz als ob mich der neue jetzt interessiert. Da hoff ich wohl, dass er besser als der Rössel ist!! Nach ein paar weiteren Sätzen verließ dann Marc das Büro und gind in sein Arbeitszimmer zurück!

Gretchen musste inzwischen wieder ihre konfuse Gefühlswelt aufräumen. Also holte sie wieder ihr Tagebuch, um ihre Gedanken ordnen zu können:

Liebes Tagebuch!

Du kannst nicht glauben, was in den letzten Wochen passiert ist! Ich bin schwanger. Ja, ich, Gretchen Haase bekomme ein Baby! Und zwar von niemanden geringeren als von Marc Meier. Ich habs am Anfang auch kaum glauben können. Bin jetzt in der achten Woche. Kann es noch immer nicht glauben, dass ich Mutter werde, aber ich freue mich. Meine Eltern wissen es noch nicht, und Marc auch nicht. Muss auch gleich dazu sagen, dass Marc es nie erfahren wird. Es ist besser so, für ihn, für das Kind und für mich. Das habe ich jetzt so entschieden. Mein Kind wird glücklich aufwachsen! Da bin ich mir ganz sicher, obwohl ich am Anfang wirkliche Bedenken hatte. Und weißt du warum ich optimistisch denke. Ja, es ist wegen Philipp. Philipp unterstützt mich wo er nur kann. Er ist ein wahrer Schatz. Und weißt du was er mir vor zwei Wochen gestanden hat?? Er hat mir seine Liebe zu mir gestanden und auch hinzugefügt, dass er immer für mich da wäre, egal was passieren würde. War am Anfang ziemlich perplex, weil ich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte. Aber ich hab mir auch gesagt, dass ich jetzt bald 30 Jahre alt werde, wieder Single bin und noch dazu ein Kind erwarte. Keine guten Voraussetzungen für eine angehende Fachärztin. Jedenfalls sind wir jetzt zusammen. Mit Freundschaft kann doch auch eine Beziehung werden, und wer weiß, vielleicht werde ich ihn auch noch lieben. Auch wenn ich weiß, dass ich ihn niemals so lieben werde wie Marc, aber ich kann nicht immer in einer Traumwelt leben und Marc mir schönreden. Ich bin schließlich erwachsen und hab zudem in ein paar Monaten die Verantwortung für mein Kind. Da kann ich nicht auf meine Gefühle Rücksicht nehmen. Hab Tränen in den Augen gehabt, als Philipp gesagt hatte, dass er mein Kind wie sein eigenes gerne aufziehen würde. Süß oder? Du siehst also, mir geht es gut! Wozu sollte ich mir dann Sorgen machen?


Nachdem sie die letzten Worte geschrieben hatte, legte die Assistenzärztin ihre Füllfeder weg. Dann widmete sie sich wieder mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit ihrem Tagebuch und las das zuletzt geschriebene noch einmal durch. Ja, ich bin vergeben. Und Marc gehört der Geschichte an, auch wenn er noch immer in meinem Kopf und Herz vorhanden war. Aber ich schaff das schon. Werde hier in Österreich mit Philipp glücklich werden. Das wäre doch nicht zuviel verlangt, nachdem ich schon so viele Sachen durchgemacht habe. Was sie noch ein wenig störte und verwirrte, war einzig und allein die Tatsache, dass Marc ihr noch immer in ihrem Kopf herumgeisterte. Aber was sollte sie tun? Sie empfand ihre Entscheidung einzig und allein richtig. Und Philipp war ja nett. Er war durch und durch ein wahrer Gentleman und immer für sie da, wenn sie ihn brauchte. Und er liebte sie wirklich. Warum sollte sie denn nicht mit ihm eine Beziehung führen, nur weil sie ihre Liebe mit Marc nicht ausleben konnte, weil dieser sie immer wieder enttäuschte? Und ihr Kind will sie auch in geordneten Verhältnissen aufwachsen sehen! Das wäre ja doch perfekt!!! Doch zu diesem Zeitpunkt ahnte sie noch nicht, dass ihre Seifenblasen-Beziehung mit Philipp in Innsbruck langsam zu zerplatzen drohte, wenn sie nichts dagegen unternahm. Denn das Schicksal machte ihr einen gewaltigen Strich durch die Rechnung von ihrer geplanten familiären Zukunft in Österreich. Denn wenn Gretchen an diesem Nachmittag ihren Freund und Vorgesetzten in der Klinik begegnen würde, würde sie mit Teil 1 des Planes von ihrem Freund konfrontiert werden. Ob es ihr passen würde oder nicht. Und dann stand sie wie so oft zuvor davor, eine Entscheidung für ihr Leben zu machen.

Der Nachmittag brach an und somit begann auch gleich die Spätschicht der jungen blonden Ärztin. „Hallo Schatz“, begrüßte Philipp sie mit strahlendem Lächeln und küsste sie dann zärtlich, als sie auf der Station ankam. Der Oberarzt war überglücklich, dass er mit seiner Assistenzärztin zusammen war und auch mit ihrem baldigen Nachwuchs hatte er sich arrangiert. Er wusste, dass er beide glücklich machen würde, auch wenn er nicht der leibliche Vater des Kindes wäre. Aber das war ihm egal. Zurzeit jedenfalls. Aber an diesem Tag hatte er eine Überraschung für die junge Ärztin. Philipp war der Meinung, dass er Gretchen damit eine sehr große Freude bereiten würde und dass er damit gar nichts falsch machen konnte. Deshalb beschloss er, ihr gleich die gute und seiner Ansicht nach ausgezeichnete Nachricht in seinem Büro zu sagen. Aus diesem Grund zitierte er sie freundlich in sein helles Arbeitszimmer am Ende des Flurs. Was ist denn mit ihm los?? Er tut so geheimnisvoll und hat andauernd ein Lächeln im Gesicht! Hoffentlich führt er nichts Schlimmes im Schilde! …. Warum grinst er denn so? Hat der im Lotto gewonnen, oder was? Langsam wird er mir unheimlich! Als sie dort ankamen, unterbrach der Oberarzt ihre Gedanken und sagte mit euphorischer Stimme: „Gretchen, ich hab eine tolle Neuigkeit für dich ich bin mir ganz sicher, dass du dich auch sehr darüber freuen wirst!“
„Ähmm, und was ist die Neuigkeit??“, fragte Gretchen ihren Lebensgefährten etwas verunsichert.
„Nun, die Idee hatte ich im Prinzip schon länger. Aber jetzt kann ich sie mit dir nun wirklich durchziehen!“, plauderte der Arzt los und holte dann mal tief Luft.
Mann oh mann, der macht es ja echt spannend! Kann er nicht langsam zum Punkt kommen? Was würde mich denn auch freuen??
Doch die Antwort bekam sie gleich von ihrem Freund. „Gretchen, wir ziehen nach Berlin!“

Stolz blickte der Arzt sie an. Er zweifelte keine Sekunde, dass sie sich womöglich gar nicht freuen würde. Denn immerhin würde sie dort mit Sicherheit wieder arbeiten können und außerdem würde sie ihre Eltern wiedersehen. Gretchen‘s Augen wurden unterdessen bei den letzten Worten immer größer und sie dachte, sich verhört zu haben.
„Nach Berlin?“, fragte die Assistenzärztin ungläubig. Hat er jetzt ein Rad ab? Warum wegziehen? Und warum ausgerechnet Berlin? Als ob ich nicht schon genug andere Sorgen habe, aber nein, jetzt muss er noch eines drauflegen. Vielleicht hab ich mich doch verhört
„Ja“, antwortete er ihr stolz. Er bemerkte nicht ihren entsetzten Blick.
„Warum denn unbedingt Berlin?“, hakte sie nach. Mist, doch nicht verhört. Kann Gott es nicht einmal gut mit mir meinen?? Warum soll ich wieder nach Berlin?? Mir geht es gut hier in Innsbruck. Da muss ich doch nicht wieder zurück! Und warum freut er sich so auf Berlin? So besonders ist die Stadt auch nicht!
„Weil ich dort eine neue Stelle Anfang nächstes Monat, also Mitte nächste Woche, angenommen habe! Genauer gesagt im Krankenhaus von deinem Vater, im Elisabeth-Krankenhaus! Da staunst du, was?? Werde die Abteilung von einem gewissen Herrn Rössel übernehmen und du kennst ja dann meinen neuen Kollegen eh schon, deinen ehemaligen Oberarzt! Also ist es für dich auch nur vom Vorteil! Aber deine Eltern wissen noch nicht, dass du auch kommst! Die kennen mich ja noch nicht, und da dachte ich, dass du es ihnen selbst sagst! Die werden sich sicher freuen, wenn du wieder in ihrer Nähe wohnst! Und als Tochter des Professors kannst du sicher wieder in der Klinik anfangen, und dann in ein paar Monaten bist du sowieso im Mutterschutz“, erzählte er ihr euphorisch.

Was sagt er da? Das meint er jetzt aber nicht im Ernst. Nur weil ich die Tochter vom Professor bin, dass ich ganz leicht eine Stelle bekomme. Na klar! Hallo, gibt es nur Vorurteile gegen mich? Hat Marc ja auch mal gesagt, ich soll mich nicht aufspielen, nur weil ich die Tochter vom Professor bin. Ach, schon wieder Marc. Und kaum denke ich, dass es nur noch besser werden kann, dann muss es noch schlimmer werden. Ich wieder in Berlin. Kaum von dort wegen einem gewissen arroganten und nicht veränderbaren Mann geflüchtet, und schon soll ich wieder dorthin zurückkehren. Dorthin, wo ich eigentlich für eine lange Zeit lebe wohl gesagt hab. Und jetzt soll ich zurück?? Und dann sehe ich wieder Marc. Oh mein Gott, Philipp weiß ja nicht, dass Marc der Vater von meinem Kind ist. Er weiß nur von meinem „Ex-Freund“ in Berlin und mehr nicht. Soll ich es ihm sagen? Aber was ändert es daran? Die Stelle hat er ja jetzt fix. Und dann noch auch als Kollege von Marc. Soll ich jetzt mitgehen?? Aber ich alleine hier in Innsbruck??? Ohne Freund und alleinerziehend!!?? Das schaff ich doch nie im Leben! Also muss ich wohl oder übel mit! Eine Lebensgefährtin lässt ihren Freund schließlich nicht alleine wegziehen, oder?? … Also geh ich jetzt endgültig mit. Hab aber echt verdammte Angst! Aber ich muss daran denken, dass ich mein Kind nicht alleine aufziehen kann und ich immerhin bald 30 werde! Wer würde mich dann schon noch nehmen? Muss da über meinen eigenen Schatten springen! Und jetzt muss ich auch meinen Eltern Bescheid geben! Och bleibt mir gar nichts erspart??

„Warum hast du überhaupt die Stelle angenommen?“, fragte die junge Assistenzärztin verwundert.
„Weil das eine einmalige Chance für mich ist. Und du hast dann wieder deine Familie in deiner Nähe. Die werden sich sicher freuen, wenn sie Großeltern werden. Außerdem hättest du sowieso nach Berlin müssen, damit du es ihnen sagst. Und so schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. Ja klar, so hab ich es mir ja wirklich vorgestellt! Hab sogar schon eine Wohnung für uns. Da können wir beide einziehen! Ein Kinderzimmer gibt es auch!“, strahlte er sie an
Wow, er denkt echt an alles! Aber bei einem wird er mir kaum helfen können: Was mache ich, wenn ich Marc begegne??

Der nächste Tag brach an und Marc hatte fast eine ruhigere Nachtschicht hinter sich. Bis auf ein paar kleine Zwischenfälle konnte er sich mehr oder weniger in sein Büro zurückziehen und den verhassten Aktenkram erledigen. Als er sich nach einer Stunde mal in seinem Bürosessel zurücklehnte, fiel sein Blick auf den Computer auf seinem Schreibtisch. Plötzlich sah er noch das Bild vor sich, wie er vor drei Wochen Gretchen sogar mit Hilfe des Internets versucht hatte zu finden, aber alles war vergebens. Ich hab wirklich alles versucht, sie zu finden, aber alles ohne Erfolg! Sie ist verschwunden. Verschwunden für immer. Unwillkürlich musste er dann gleich darauf von seinem One-Night-Stand vor vier Tagen denken, den er mit einer Brünetten in der Herrentoilette einer Bar hatte. Früher war alles besser, ich hatte meine Freiheit und keine Verpflichtungen und nun. Nun macht nicht mal das mehr richtig Spaß. Und das nur wegen einer Frau, die sich entschlossen hatte, sich jetzt in Luft aufzulösen. Was habe ich jetzt denn davon? Sitz wie ein weichgespülter Idiot hier und denk an sie. Sie ist nur eine Frau, nicht mehr oder weniger. Sie kann doch nicht meine Gefühle so beeinflussen!!! Es muss sich das ändern. Gretchen existiert nicht mehr, jedenfalls nicht mehr hier bei mir!

Nach einer Weile schlief er dann unbequem auf seinem Stuhl ein. Doch leider hielt der Schlaf nicht von Dauer an, denn auch wenn er alles versuchte zu verdrängen, hatte er in seinem Inneren noch immer nicht so abgeschlossen, wie er es nach außen tat. Gretchen hatte ihn zu sehr geändert, ohne sie es wusste. Als er aufwachte und auf die Uhr blickte, sah er, dass der erste Teil seiner heutigen Doppelschicht in einer Stunde vollbracht wäre. Marc streckte sich mal durch und ging dann auf den Gang, wo er sich erst mal einen starken Espresso holte, damit er wieder munterer werden würde. . Auch der Vormittag verlief mehr oder weniger ruhig. Die Visite mit seinen jetzt einzigen Assistenzarzt (der andere hatte vor einer Woche aufgrund Marcs bissigen Kommentare die Klinik verlassen) verlief schnell und auch ohne Zwischenfälle. Nach der Visite wollte sich Marc wieder zu seinem Arbeitszimmer begegnen und traf dann dort auf Gang auf den Professor. Bevor die beiden sich begrüßen konnten, hörten beide von weitem eine weibliche jubelnde Stimme schreien: „Franz, Gretchen kommt wieder zurück!“

„Butterböhnchen, was sagst du da? Gretchen kommt zurück?“, fragte der Professor erstaunt.
„Ja Gretchen hat mich vor einer halben Stunde angerufen und gesagt, dass sie zurück nach Deutschland kommt! Und ob sie bei dir in der Klinik wieder anfangen dürfte“, sagte ihre Mutter Bärbel.
„Natürlich darf sie wieder hier anfangen. Ist doch mein talentiertes Kälbchen. Doch in welches Team stecke ich sie denn nun? Dr. von Laben kommt Mitte nächste Woche. Nein, er ist zwar auch sehr talentiert, aber beim Meier lernt sie am meisten. Sie wird also wieder beim Meier arbeiten! (Er wandte sich an Marc) Sie haben doch eh wieder einen Assistenten weniger und meine Tochter und Sie waren ja ein gut eingespieltes Team, nicht wahr!“, sagte Franz.
Der angesprochene Oberarzt blickte erstaunt auf und nickte nur.
„Und wann kommt sie?“, erkundigte sich ihr Vater bei Bärbel
„Sie hat was von Mitte nächster Woche gesprochen, so genau wollte sie es auch nicht sagen!“, erwiderte sie. „Aber ich finde es schade, dass sie nicht mehr bei uns einzieht, weil sie hat schon eine Wohnung! Aber sie ist ja auch bald 30, da wird es leider auch Zeit, dass die Kinder ihr eigenes Zuhause haben. Vielleicht hat sie ja im Ausland wen kennengelernt. Och, das wäre himmlisch, und vielleicht heiratet sie ihn dann auch bald!“ plauderte die alte Dame munter weiter.
Marc stand noch immer bei den beiden und konnte das gehörte kaum glauben.
Das gibt’s doch nicht! Ist das jetzt ein alberner Scherz so wie versteckte Kamera oder wie? Kaum will ich sie vergessen und will es durchziehen, dann beschließt sie, zurückzukommen. …… Ob sie wegen mir zurückkommt? Hat sie vielleicht eingesehen, dass ich nichts getan hatte und sie umsonst abgehauen ist?
Ein kleines Lächeln umspielte die Lippen des Oberarztes, und der müde, schmerzliche Zug um seinen Mund verschwand langsam. In einer Woche ist sie wieder da! Wie soll ich reagieren, wenn ich sie sehe?? Soll ich auf sie zugehen oder sie auf mich?? Verdammt, ich denke schon wieder wie ein sentimentaler Vollidiot!

In Innsbruck bereiteten sich Gretchen und Philipp langsam auf ihren Umzug in die Großstadt Berlin vor. Die Assistenzärztin hatte zwar noch immer ein ungutes Gefühl, aber sie versuchte es zu überspielen. Schließlich würde ihr ja Philipp ja helfen. Und das beruhigte sie auf die eine Weise. Kurz vor ihrem endgültigen Abschied aus dem freundlichen österreichischen Land und den schönen Bergen saß die Assistenzärztin am Abend auf der Couch und schrieb wieder in ihr Tagebuch, während Philipp gerade Nachtdienst hatte:

Liebes Tagebuch!

Stell dir vor, ich ziehe in zwei Tagen wieder nach Berlin! Ja, klingt verrückt, ich weiß. Du hättest mein Gesicht sehen sollen, als Philipp mir freudig strahlend die Nachricht überbrachte, dass er im Elisabeth-Krankenhaus eine Stelle als Oberarzt angenommen hatte. Dachte wirklich, ich wäre im falschen Film. Aber was hätte ich tun sollen?? Ich hätte es nie als alleinerziehende Mutter alleine in Innsbruck geschafft! Hatte auch irgendwie ein mulmiges Gefühl wegen Berlin, aber Philipp hat mir ohne zu wissen viele Bedenken ausräumen können. Ich hab nur noch Angst vor der Begegnung mit Marc. Ich hoffe ja so sehr, dass Papa mich in das Team von Philipp schickt. Konnte aber am Telefon Mama das nicht sagen, weil sie ja nichts von Philipp und mir wissen und auch nicht, dass Marc der Vater von meinem Kind ist. Deshalb hoffe ich einfach, dass ich Glück habe. Schließlich steht die Chance 50:50. Also nicht schlecht. Auch wegen meinem Baby brauch ich mir keine Sorgen machen. Erstens steht Philipp zu mir und dem Kind, obwohl er nicht mal der leibliche Vater ist. Und bevor du gleich Fragen stellst – Nein ich werde es Marc auf keinem Fall sagen, dass ich von ihm schwanger bin. Es wird ihm ja auch nicht interessieren.
Mama ist am Telefon fast ausgetickt vor Freude, als ich ihr gesagt habe, dass ich wieder zurück komme. Hab ihr dann aber auch gleich gesagt, dass ich ne eigene Wohnung habe. Da staunst du, stimmts? Hat alles Philipp organisiert. Sogar mit Kinderzimmer und einem Büro! Muss meinen Eltern nur noch irgendwie beibringen, dass ich schwanger bin. Himmel, warum hab ich das nicht schon hinter mir???


Endlich war der Tag der Abreise von Innsbruck gekommen. Naja, das endlich könnte man zweideutig verstehen, denn die beiden Auswanderer hatten gemischte Gefühle bei dem Gedanken an ihr neues Leben in Berlin. Gretchen hatte noch immer Bedenken wegen ihrer ersten Zusammenkunft mit Marc, Philipp hingegen strahlte wie ein Weltmeister. Philipp fuhr schon in den frühen Morgenstunden mit Gretchen zum Bahnhof, weil sich die Assistenzärztin strikt sich geweigert hatte, in ein Flugzeug zu steigen, vor allem allein schon wegen ihrem Zustand. Der Oberarzt fügte sich und so fuhren beide mit dem Zug nach Berlin. Die junge Frau betrachtete die Gegend wie beim letzten Mal und versank vollkommen in Gedanken. Was wird jetzt nur passieren? Hab irgendwie eine totale Angst vor dem Zusammentreffen mit Marc. Ob er wohl wütend ist, weil ich so abgehauen bin?? … Nee was denk ich wieder, er hat ja seine andere Jetti jetzt. Und ich habe Philipp. Der von Tag zu Tag netter zu mir ist. Warum kann ich ihn aber nicht so lieben wie Marc?? Philipp ist doch bei weitem der bessere Mann. Und er wird auch ein super Vater sein. Langsam und andächtig nahm sie ihre rechte Hand und legte sie auf ihren derzeit noch flachen Bauch. Philipp sah sie an und fragte sie, ob alles in Ordnung wäre. Gretchen lächelte ihn an und meinte, dass alles in Ordnung wäre. Kurz darauf schlief der Oberarzt ein und die Assistenzärztin genoss die Stille, die sie zum nachdenken brauchte.

Zur gleichen Zeit war in Berlin auch Marc ziemlich mit seiner Gefühlswelt durcheinander. Auf keine Arbeit konnte er sich zu 100 Prozent konzentrieren, was größtenteils daran lag, dass heute Nachmittag die Ankunft einer sehr bedeutsamen Frau angesagt war. An den neuen Kollegen dachte Marc eigentlich gar nicht. Seine Gedanken kreisten um das bevorstehende Wiedersehen mit Gretchen. Noch immer nichts war ihm eingefallen, wie er bei der Begegnung reagieren sollte. Das ist mir doch noch nie passiert. Werd locker, Marc Meier!!

Die Zugfahrt zur Bundeshauptstadt Deutschlands war auch für die junge Frau ziemlich anstrengend. Aus diesem Grunde schlief sie ca bei der Hälfte der Strecke ein. Nach ein paar weiteren Stunden näherte sich der Zug dann langsam seinem Ziel. In ein paar Minuten würde ein neues Leben für die beiden ankommenden Ärzten beginnen. Am Bahnhof angekommen, nahmen die beiden ein Taxi, denn Gretchen wollte nicht, dass ihre Eltern sie abholen würde, sie möchte ihnen das anders beibringen, dass Philipp ihr Lebensgefährte wäre. Sie verluden ihr Gepäck und der Oberarzt sagte dem Taxifahrer dann ihre neue Adresse von der Wohnung. Der Fahrer nickte und schon fuhren sie los. Auf der Fahrt dorthin betrachtete Philipp die Gegend, während die Assistenzärztin wie des Öfteren in Gedanken versank. Dann erreichten sie das Wohnhaus, wo der Oberarzt eine Eigentumswohnung gekauft hatte. Gretchen kam aus dem Staunen gar nicht mehr hinaus. Es war eine wunderschöne und vor allem große Wohnung, mit drei Schlafzimmern, ein Büro, großem Wohn-Essbereich mit moderner Kücheneinrichtung, einem hellen Badezimmer und als Highlight – ein traumhafter Balkon mit Blick auf die Stadt. Die Assistenzärztin war wirklich überwältigt. Dann stellten sie ihre Koffer ab. Weil es schon drei Uhr nachmittags war, beschlossen sie, dass Auspacken auf später zu verschieben und fuhren stattdessen mit dem Taxi zum Elisabeth-Krankenhaus. Der Wagen von Philipp würde erst am Abend am Bahnhof ankommen. In der Klinik angekommen, beschlossen sie, die Wege vorerst zu trennen. Der Oberarzt ging zum Professor, um sich anzumelden, während Gretchen dachte, dass sie zuerst bei Sabine vorbeischauen würde. Also schlenderte sie auf die Station der Chirurgie und kaum betrat sie das Schwesternzimmer, wurde sie lauthals von Sabine begrüßt und gleich darauf umarmt. Und dann passierte es. Als Gretchen mit der Krankenschwester auf den Gang ging, bog um die Ecke niemand anderes als Oberarzt Dr. Marc Olivier Meier.

Der Oberarzt ahnte noch nichts, als er um die Ecke bog. Und dann sah er sie. Schön wie immer und dennoch so weit entfernt von ihm. Er blieb stehen. Marc und Gretchen standen nun mit einem Meter Abstand gegenüber. Beide waren sprachlos über das plötzliche Erscheinen des Gegenüber und blickten sich nur in die Augen. Es waren nur ein paar Wochen vergangen, aber diese paar Wochen hatten Spuren hinterlassen. Gretchen bemerkte Marcs müde Augen, und auch er vermisste das Strahlen in ihren Augen. Noch immer standen sie sprachlos da und schauten sich nur an. Keiner wusste, wie sie reagieren sollten. Sabine blickte abwechselnd zur Assistenzärztin und dann wieder zum Oberarzt. Wenn man als außenstehende Person diese beiden anschaute, so wusste man, dass die beiden sich liebten. Und dennoch waren beide zu stolz, um den ersten Schritt zu wagen. Gretchen dachte an den Schmerz, den er ihr vor wenigen Wochen zugefügt hatte und an ihr gemeinsames Kind unter ihrem Herzen, während Marc mit sich kämpfte, ob er ihr ihre hirnlose Flucht vorwerfen sollte oder sie einfach in den Arm nehmen und küssen würde. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Doch nicht für die Ewigkeit, denn die beiden Liebenden wurden dann durch ein lautes „Kälbchen“ unterbrochen. Schon kam der Professor zusammen mit Philipp zu den beiden. Erschrocken von der plötzlich unterbrochenen Stille blickte Gretchen sich um und wurde freudig von ihrem Vater begrüßt. Er wollte danach Marc seinen neuen Kollegen Philipp vorstellen, als Franz dann gerufen worden wurde und sich verabschieden musste. Nun waren nur noch Marc, Gretchen und Philipp auf dem Flur, weil Sabine mit dem Professor mitkommen musste. Philipp stellte sich seinem neuen Arbeitskollegen vor, und ahnte nichts von der tiefen Liebe zwischen seinem Kollegen und seiner Freundin. Marc fand wieder seine Selbstsicherheit, begrüßte ihn und sagte: „Und das ist …“ Weiter kam er nicht, seine wiedergewonnene Assistenzärztin dem neuen Arzt vorzustellen, denn dieser unterbrach ihn lächelnd und sagte: „die bezaubernde Gretchen Haase! Ich weiß, danke!“
Marc war perplex, dass dieser anscheinend seinen Hasenzahn kannte und fragte: „Darf ich fragen, woher Sie sie kennen?“
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 12:57 am

Woher kennt er sie nur? Und Gretchen ist auch still! Warum wirft sie dem neuen so einen eigenartigen Blick zu! Hat das was zu bedeuten??

Doch Philipp sprach gleich ohne Gretchen anzuschauen fort: „Natürlich! In Salzburg haben wir uns vor ein paar Monaten kennen gelernt und in Innsbruck war sie für kurze Zeit meine Assistenzärztin, bis ich hierher gewechselt bin. Und ich hoffe, dass sie auch hier in diesem Krankenhaus mir assistiert“, sagte der neue Arbeitskollege.

Also dorthin ist sie geflüchtet. Und mit diesem österreichischen Fuzzi hat sie auch schon gearbeitet. Was bildet er sich ein, dass er denkt, dass Gretchen seine Assistenzärztin wird? Sie bleibt meine. Aus, Schluss, Basta!!! Ist ja auch schon fix vom Professor entschieden! Da kann dieser neue Heini auch nichts mehr ändern. Aber wie schaut er sie an?? Hey, er soll nicht meinen Hasenzahn anschmachten. Hallo?? Geht’s noch?? Das ist meine!!

Die drei Ärzte standen wie bei einem Dreieck. Marc blickte zu Philipp, Philipp zu Gretchen und Gretchen starrte ihren Freund erst entgeistert an, doch schon bald nach seinen Worten lockerte sich ihre Miene auf.

Gott sei Dank hat er nicht gesagt, dass wir zusammen sind. Aber irgendwann kriegt er ja das sowieso heraus. Werd ihm das am besten gleich sagen! Oder doch nicht? Es ist doch besser, wenn er das von mir selbst erfährt, statt von dem Krankenhaustratsch? Schließlich waren wir ja mal zusammen. Aber tu ich ihm nicht weh damit…. Ach komm, Gretchen, keiner tut Marc weh. Schließlich hat er ja immer Ersatz. Und außerdem, wie oft hat er mich verletzt?? So kann er dann sehen, dass ich über ihn hinweg bin. Bin ich zwar nicht wirklich, aber was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Und so weiß er auch, wie glücklich ich jetzt mit Philipp bin.

Deshalb begann die junge Ärztin ihrem Ex-Freund langsam die Realität zu schildern.
„Ja, Philipp und ich sind schon ein tolles Team zusammen. Und nicht nur bei der Arbeit! Nicht wahr, Schatz“, fing Gretchen an.
Marc stutzte bei den letzten Worten und auch Philipp blickte ein wenig entgeistert bei dem Worte Schatz, denn so hatte sie ihn noch nie genannt, aber es freute ihn, dass sie ihre Beziehung öffentlich machen wollte. Denn das lange geheim halten hatte ihm nicht wirklich gefallen. Doch Marc stachen ihre Worte ins Herz. Vor lauter Schreck bekam er nur ein erstauntes „Bitte“ heraus.
„Ja, wäre doch toll, wenn wir beide wieder in einem Team hier arbeiten. Schließlich bist du ja meine talentierte Freundin“, lächelte Philipp seine Lebensgefährtin liebevoll an.

Gretchen ist mit diesem aufgeblasenen Gockel zusammen??? Das ging ja schnell. Und mir auch noch Schuldgefühle machen, weil ich jemanden umarmt habe. Und ich Trottel hab sie noch gesucht! Dabei hatte sie schon einen anderen. Bravo, Marc, ganz toll gemacht!

Marc blickte von Gretchen zu Philipp und dann wieder von Philipp zu Gretchen. Er konnte es kaum fassen, was er gerade gehört hatte. Er konnte die gesamte Situation nicht ausstehen. Aus diesem Grunde verabschiedete er sich mit der Ausrede, dass er noch ein paar Unterlagen bearbeiten müsste. Fast fluchtartig eilte er zu seinem Büro und lies sich dort auf seinem weichen Lederstuhl fallen.

Das ist wie in einem schlechter Traum. Sie mit diesem Schluchtenscheißer zusammen?? Die beiden passen doch gar nicht zusammen!!! Und die sind ja schnell zusammen gekommen. So sehr konnte sie mich gar nicht lieben, wie sie immer behauptet hat, sonst wäre sie ja jetzt nicht mit diesem Fuzzi zusammen! Wie heißt der noch gleich?? Ach ja von Laben. Ja labern wird er sicher viel. Was Gretchen wohl an ihm findet?? …. Ich kann es einfach nicht fassen, dass sie mir das so nebenbei gesagt, dass sie mit diesem… Shit, jetzt fällt mir kein passendes Wort für den ein, zusammen ist! Bin ich ihr jetzt so egal?? Das kann gar nicht wahr sein!! Sie hat mir ja selbst gesagt, dass sie mich schon seit der Schulzeit liebt, also warum hätte sie mich jetzt innerhalb von wenigen Wochen vergessen sollen?? Das ist doch unmöglich! Oder war das mit der Beziehung nur eine Lüge, um mir eines auszuwischen?? Na warte, wenn das wahr ist!! Ich kriege die Lösung noch raus! Kampflos werde ich sie nicht mehr aufgeben! Sie gehört zu mir, und dass werde ich ihr noch klar machen. Da wird auch dieser… Österreicher nichts mehr daran ändern können!

Gretchen hatte Marc nachgeblickt und wunderte sich über dessen Verhalten.
Warum ist er jetzt so schnell geflüchtet? Sonst hatte er doch immer einen dummen Spruch auf den Lippen und diesmal kein einziges dummes Kommentar?? Hab ich ihn mit der Beziehung zu Philipp geschockt?? – Nein, glaub ich nicht. Einen Marc Meier kann doch gar nichts schocken. Aber was ist dann mit ihm los??

Die Assistenzärztin wurde dann wieder in die Realität zurückgeholt, nachdem ihr Freund sie ansprach.
Philipp: „Gretchen, gehen wir?? Wir müssen noch nachschauen, wann wir Dienst morgen haben!“
Gretchen bejahte und ging mit ihrem Lebensgefährten zum Dienstplan. Die Ärztin bemerkte als erstes, dass sie nicht in Philipps Team war, sondern von Marc. Ach du meine Güte! Kann ich nicht einmal Glück in meinem Leben haben! Ich mit Marc zusammen arbeiten? Das kann ja was werden! Wie soll ich das nur durchstehen?? Und auf keinem Fall soll er erfahren, dass ich schwanger bin, naja jetzt zumindest nicht. Aber nicht, dass er der Vater ist. Mehr verlange ich doch nicht! Auch ihr Freund war alles andere als begeistert, dass er doch nicht mit seiner Freundin zusammen arbeiten konnte, aber er trug es mit Fassung. „Ich hab dich ja zuhause auch noch und hier in den Pausen!! Und von langer Dauer wird es ja auch nicht mehr sein“, lächelte er sie an und küsste sie leidenschaftlich mitten auf dem Flur.

Philipp und Gretchen bemerkten nicht, dass sie von einer Person, die mehrere Meter entfernt von ihnen stand, beobachtet werden. Ein Paar grüne Augen blickten vom Gesicht des Mannes zu dem Gesicht der Frau, die er liebte und die er zurückgewinnen wollte. Marc wollte nochmal zurück zu Gretchen, als er Zeuge vom leidenschaftlichen Kuss der beiden wurde. In diesem Moment vergaß er alles, was er vorher plante. Sie ist wirklich mit ihm zusammen, sie hat mich nicht angelogen. Das gibt’s doch nicht. Sie ist doch mein Hasenzahn!! Mein süßer kleiner Hasenzahn! Doch allem Anschein nach war es dafür leider schon viel zu spät. Als die beiden sich nochmal küssten, musste Marc sich umdrehen und weggehen. Am liebsten hätte er jetzt dazwischen gefunkt und ihrem „Freund“ die Leviten gelesen! Sie und dieser aufgeblasene Gockel! Das kann doch gar nicht wahr sein. Wie kann sie mir das nur antun? Der talentierte Oberarzt ging dann schnell zu seinem Auto am Parkplatz und fuhr dann ohne Ziel einfach durch die Stadt. Es wurde Abend und die Lichter in der Stadt begannen zu leuchten. Marc war das alles viel zu hell. Deshalb fuhr er aus der Stadt hinaus. An einem einsamen Wege außerhalb der Stadt hielt er auf der Seite an. Die warme Sommernacht war klar und die Sterne leuchteten hell vom Himmel herab. Marc betrachtete diese aus seinem neuen Caprio, denn er vor einer Woche gekauft hatte. Seinen Ellbogen stütze er beim geöffneten Fenster ab, während er seinen Kopf an seiner Hand abstützte und griff mit seinen Fingern durch die Haare. Der Oberarzt dachte nach. Warum er und nicht ich? Wieso ist sie einfach abgehauen ohne mir die Chance zu geben, ihr alles zu erklären? Hätte ich Karina damals nicht umarmt, verdammt, ja, ich wäre noch immer mit ihr zusammen und der andere wäre nie zum Zuge gekommen. Nein, da wäre sie mit mir glücklich, da bin ich mir sicher. Und jetzt ist sie mit ihm zusammen und ich sitze hier. Diese Erkenntnis war sehr bitter für den Oberarzt. Plötzlich schlug er mit der anderen Hand aufs Lenkrad und blickte mit einem verzweifelten Blick zum Himmel hinauf. Warum war sie zurückgekommen?? Kaum hatte er sich wieder gefangen, und war fast wieder der Alte, dann musste sie wieder seine Wege kreuzen. Wieso musste alles so kommen? Zahlt es sich überhaupt noch aus, wenn er um sie kämpfte? Der Oberarzt war ratlos, wie so oft in letzter Zeit. Erst wurde ihm so spät klar, was Gretchen ihm bedeutete und kaum waren sie eine kleine Zeit zusammen, schon verließ sie ihm wegen eines Missverständnisses, für das er sich nicht mal rechtfertigen konnte. Und jetzt kam sie zurück und hatte jemand anderen. Das Schicksal konnte doch nicht so grausam sein???

Ob das Schicksal so grausam war oder nicht, das konnte man jetzt noch nicht beantworten. Jedenfalls begann ein neuer Tag und so für Gretchen und Philipp ihr erster Tag im Krankenhaus. Der Dienst von der jungen Ärztin begann zwei Stunden früher als die ihres Freundes. Doch leider konnte sie nicht lange schlafen und stand frühzeitig auf. Nachdem sie einen Kaffee getrunken hatte, dachte sie, dass sie wieder ihre Gedanken in ihr Tagebuch schreiben sollte.

Liebes Tagebuch!

Es ist kurz nach viertel sechs am Morgen und ich kann einfach nicht mehr weiterschlafen, während Philipp nebenan noch tief und fest schlummert. Er kann auch noch ausschlafen, während ich bald auf die Arbeit muss und mich mit Marc herumärgern darf. Denn wenn ich Sabine glauben darf, und bei dem Krankenhaustratsch ist sie ja immer eine der am besten informiertesten des gesamten Krankenhauspersonals, dann ist Marc noch immer das gleiche Ekelpaket wie zu meinem ersten Arbeitsbeginn in der Klinik, wenn nicht noch schlimmer. Hab sogar gehört, dass der letzte Assistenzarzt die Flucht vor Marc ergriffen hat und schon nach drei Tagen gekündigt hat. Bin aber mal gespannt, wie er jetzt reagiert, wenn ich wieder in seinem Team bin. Schließlich haben wir zuletzt gearbeitet, als wir noch zusammen waren. Da haben wir uns ja trotzdem gegenseitig kontra gegeben, aber nur um unsere Beziehung geheim zu halten, was bei weitem nicht einfach war. Und jetzt? Mir grauts richtig, wenn ich daran denke, dass ich in jetzt in wenigen Stunden wieder mit Marc zusammen arbeite. Ich würde fast behaupten, dass ich Schiss hätte, aber … Wenn ich ehrlich bin, mir tut es noch immer so weh, wenn ich an Marc und unsere Beziehung denke, auch wenn ich mittlerweile mit Philipp zusammen bin. Aber ich werde glücklich werden, das weiß ich. Ich hab ja auch ein bisschen Glück verdient, wo ich immer so brav und anständig war. Okay, das mit dem brav und anständig stimmt zwar nicht zu 100 Prozent, aber wer schaut denn schon so genau darauf??? Also ist es ja nur gerecht, dass ich glücklich werde, oder??


Die Zeit verging wie im Fluge und Gretchen musste aufbrechen. Deshalb steckte sie ihr Tagebuch in ihre Tasche und fuhr dann mit dem Bus zur Klinik. Dort wurde sie wie immer von Sabine freundlich begrüßt. Und kurz danach kam auch schon Marc ins Schwesternzimmer. Der Oberarzt blickte seine Assistenzärztin zuerst mit einem traurigen Blick an, den sie aber nicht sah. Doch kurz darauf fing er sich wieder und zog um gelassen zu wirken seine Show ab. Deshalb sagte er nur: „Hasenzahn, Sabine. Hopp, hopp. Sind ja nicht zu unserem Vergnügen da!“ Gretchen drehte sich um und blickte in ein ernst aussehendes Gesicht von ihrem Vorgesetzten. Ja wie gesagt, er ist der alte. Als wäre er immer so gewesen und keine Zeiten dazwischen legen. Der Tag fängt ja schon soooo gut an. Sie folgte dem Arzt zur Visite, aber schon bei dem ersten Patienten fing es an.
Gretchen: „Marc, ich bin mir aber sicher, dass diese Behandlung besser ist als…!“
Marc: „Ich bin der Oberarzt und nicht du. Und diese Frau wird so behandelt, wie ich es für richtig halte.
Gretchen: „Aber Philipp hat in Innsbruck..“
Der Oberarzt schaut sie grimmig an und irgendwie konnte man meinen, dass diese beiden Worte genau die falschen waren in dieser Situation. Aber Gretchen konnte diesen Blick nicht genau erkennen.
Marc stockte zuerst, aber sagte dann mit kalter Stimme: „Mir ist es egal, was mit Philipp in Innsbruck war! Hier ist Berlin und hier hab ich das Sagen! Und da wirst du dich fügen müssen! Und keine Widerrede mehr!! Sonst kannst du gleich Akten bearbeiten, wenn dir das lieber ist.“
Dann ging er ohne sie anzublicken zum nächsten Patienten. Gretchen war sprachlos und wusste nicht, wie sie jetzt reagieren sollte, denn so hatte Marc noch nie mit ihr gesprochen, jedenfalls nicht mit dieser Kälte in der Stimme. Die Visite wurde schnell und ohne weitere Kommentare fortgesetzt. Die Assistenzärztin blickte den Oberarzt zwar öfters von der Seite an, um herauszufinden, was mit ihm los wäre. Aber sie konnte ja nicht in seine Gefühle hineinblicken. Gefühle, die sie beide kannten und für beide schmerzhaft waren.

Den ganzen Vormittag sprachen sie nur noch, wenn es notwendig war. Ansonsten gingen die beiden Ärzte sich aus dem Weg. Gretchen konnte nicht glauben, wie sehr sich Marc geändert hat. Der ist ja schlimmer bevor ich nach Österreich gegangen bin, oder besser gesagt, bevor ich überhaupt hierher gekommen bin. Sie ahnte nicht, dass Marc es nur zum Selbstschutz machte. Er konnte einfach nicht das Wissen ertragen, dass sein geliebter Hasenzahn mit einem anderen jetzt zusammen war. Früher hätte er nicht lange gefackelt und hätte den Nebenbuhler so schnell wie möglich ausgeschalten, aber jetzt? Marc war ratlos. Immer und immer wieder sah er den Kuss von dem neuen und Gretchen vor seinen Augen. War sie denn glücklicher mit dem Fuzzi als mit ihm?? Hätte er denn noch eine Chance bei ihr? Denn einen Korb wollte er mit Garantie nicht einfangen! Das hätte sein Stolz nicht verkraftet. An diesem Tag wollte Marc Gretchen ursprünglich nach der Visite zu sich ins Büro rufen, um mit ihr zu reden. Ja reden. Diese Entscheidung war ihm nicht leicht gefallen, aber er wollte sie tun. Denn immerhin hatte sie ihm ja nie die Möglichkeit gegeben, ihm die damalige missverstandene Situation aus seiner Sicht zu schildern. Aber im Krankenzimmer, als sie dann Innsbruck und Philipp erwähnte, da verlor er seinen Mut und machte er einen Rückzieher. Aus diesem Grund reagierte er mit dieser schroffen und kalten Antwort. Marc war der Meinung, dass es besser wäre, wenn er sie so wie früher behandelte. Nur dass man sich nichts anmerken lassen sollte und dass er sie dann vergessen könnte. Aber da gibt es jemanden oder besser gesagt etwas, was auch noch einen Teil dazu zu sagen hatte. Und aufgeben gehörte mit Garantie nicht zu dessen Wortschatz.

Drei Tage später war es soweit. Gretchen beschloss ihren Eltern Philipp als ihren Lebensgefährten vorzustellen. Philipp freute sich sehr, er verstand sich ja gut mit dem Professor und war guten Mutes. Anders die Assistenzärztin. Das war nur der erste Schritt was sie ihnen beibringen müsste. Aber mit der Bekanntgabe der Schwangerschaft wollte sie dennoch warten, bis die kritischen Wochen vorbei waren. Doch Gretchen war schon irgendwie bange zumute. Wie wohl Mama und Papa darauf reagieren, dass ich mit Philipp zusammen bin? Kann mir das eigentlich schon bildlich vorstellen! Mama wird vor Freude durchs Haus hüpfen und schon Hochzeit und Enkelkinder planen. Naja Enkelkind bekommt sie ja bald, aber Marc ist der Vater und nicht Philipp! Bei Papa bin ich mir nicht sicher! Er wird sicher alles andere als begeistert sein, dass ich jetzt wieder mit einem Arzt zusammen bin, und auch noch von seinem Krankenhaus! Wird mir sicher wieder einen Vortrag halten, dass ich mich auf meine Karriere schauen soll und nicht auf Männer! Aber das wird er sicher nicht vor Philipp sagen! Der ist ja echt bewundernswert! Freut sich ja richtig auf das erste Treffen bei meinen Eltern. … Och, könnte der Abend denn nicht schon vorbei sein!

Der Abend brach nach einiger Zeit an und als ob Gretchens hellseherische Fähigkeiten hätte, lief die Reaktion ihrer Eltern in etwa so ab. Franz war zwar sehr höflich zu Philipp, aber seiner Tochter sagte er in einem unbeobachteten Moment, dass er es nicht glauben konnte, dass sie wieder mit einem Arzt zusammen war. Insgesamt gesehen war der Abend bei der Familie Haase sehr angenehm. Gretchen plante schon, wie und wann sie ihren Eltern das mit der Schwangerschaft sagen wollte. So, ich wart noch die 13. Schwangerschaftswoche ab, und dann schenk ich meinen Eltern als Überraschung ein Ultraschallbild. Wäre jedenfalls besser, als wenn ich hingehen würde, als würde ich etwas beichten. Es kann ja nur noch besser werden und außerdem können sie eh nichts mehr dagegen sagen. Ich hab mich ohne mit der Wimper zu zucken für das Kind entschieden. Und wegen Papas Einwand wegen der Karriere hab ich auch schon eine Antwort parat. Also was soll schon schiefgehen in ein paar Wochen?? Aber die Zukunft lässt sich leider nicht so leicht planen. Und so sollte alles anders kommen, wie die junge Ärztin es sich dachte.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 1:16 am

Der nächste Tag begann alles andere als erfreulich. Zu allererst verschlafen Gretchen und Philipp, sodass beide unpünktlich zu ihren jeweiligen Schichtbeginn kamen. Und auch Marc war alles andere als gut gelaunt, als er heute in der Früh schon zum Professor gerufen worden war. Noch mit Grauen dachte er an das Geschehene, was sie Minuten vorher abspielte.
Marc: „Morgen, Herr Professor!“
Franz: „Meier, ich hab sie hergerufen, weil ich, wie Sie sicher wissen, Sie als Oberarzt sehr schätze, und Ihnen daher folgende Aufgabe anvertrauen möchte.
Hier stockte der Professor etwas und der junge Arzt dachte, was wohl die Aufgabe wäre, aber da sprach Franz auch schon weiter:
„Ich möchte, dass Sie beim Patienten Hochhauser zusammen mit Herrn Doktor von Laben arbeiten. Sie haben beide exzellente Ausbildungen und zusammen wären Sie in diesem Fall genau das richtige Team!!
Schockiert sagte er nur: „Bitte!?“ Bitte was? Ich soll mit diesem …. Lackaffen zusammenarbeiten?? Das kann doch nicht sein Ernst sein?? Und was soll das bitte damit, dass wir beide eine exzellente Ausbildung hätten? Ich hab sie, das weiß ich, aber der andere??
Franz: „Gehen Sie gleich zu Herrn Dr. von Laben und besprechen Sie mit ihm die Befunde!“
Und so verabschiedete sich Marc dann von seinem Vorgesetzten und machte sich auf den Weg zurück zur Station. Er und Gretchens Neuer sollen nun zusammen arbeiten. Das kann ja nur in einer Katastrophe enden, oder??
Ich und dieser Trottel zusammenarbeiten?? Das kann doch nie und nimmer gut gehen? Wie der schon von der ganzen Art ist. Frag mich echt, was Gretchen an ihm findet!? Der ist ja voll krass. Aber dieser Fuzzi wird nichts mehr zu lachen haben. Wenn er jetzt auch Gretchen zurzeit hat, aber hier in der Klinik hab noch immer ich den längeren Arm als er! Das wird er zu spüren kriegen, ich bin der beste und niemand sonst!! Den Hochhauser hätt ich auch alleine gepackt, da brauch ich keinen neuen hergerannten Arzt! Was der kann, kann ich schon lange!! Da kann er Gift drauf nehmen!!

Marc betrat die Station und dachte nach, wie er am besten seinen Nebenbuhler ausschalten könnte. Einfach würde das sicher nicht werden. Aber ich bin ja schließlich Marc Meier, also wird das schon. Inzwischen betraten auch Philipp und Gretchen die Klinik. Als Philipp dann zu seiner Station gehen wollte, nachdem er sich von Gretchen mit einem innigen Kuss verabschiedete, hörte er hinter sich eine Stimme:
„Stopp! Hier geblieben Herr van Waben pardon von Laben!“
Philipp drehte sich um und blickte in die schadenfrohen grünen Augen von Dr. Marc Meier. Gretchen blickte ihren Oberarzt erstaunt an.
Was will er von Philipp. Die beiden haben ja nichts gemeinsam außer dass sie Ärzte sind. Also was wird er hier gespielt?
Marc sprach gleich mit einem etwas sarkastischem Lächeln weiter, denn ihm war eine Idee gekommen: „Der Professor hat gesagt, dass Sie mir bei einem Patienten assistieren sollen!“ Nun ja, er hat eigentlich gesagt zusammenarbeiten, so gleich auf gleich, aber was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß [grin] „Es geht genauer gesagt um den Herrn Hochhauser! Lesen Sie sich in die Patientenakten ein und kommen Sie dann in spätestens einer Stunde in mein Büro.“Und dieser Möchte-gern-Arzt aus Österreich wird sich heute noch wundern bei der OP. „Und du Hasenzahn, hopp, hopp, träumen kannst du daheim wieder. Wir müssen auch noch die Visite erledigen.“ Und schon ging der Oberarzt und hinterließ zwei erstaunte Gesichter hinter sich.
Was war das jetzt bitte? Und dass mit dem Hasenzahn kann er sich bald woanders hin schmieren. Nach der OP mit Philipp kann Marc aber was erleben, das schwöre ich!! Jetzt lass ich mir auch nicht mehr alles gefallen!

Philipp war schon vom Umgangston von Marc sehr überrascht, denn schließlich hatte Philipp ja auch eine sehr gute Bildung, zwar ist er nicht ganz so talentiert wie sein Kollege, aber auch er genoss einen angenehmen Ruf. So ging auch Gretchens Freund in sein Büro, um sich die Akten anzusehen, während seine Lebensgefährtin ihrem Vorgesetzten zur Visite folgte.

Gretchen lief Marc hinterher und fragte ihn dann außer Atem: „Kannst du mir bitte erklären, warum du in so einem Ton mit meinem Freund geredet hast?“
Marc versuchte mit einem ungläubigen Grinsen: „Welchen Ton denn? Hab ganz normal gesprochen! So wie es sich unter Kollegen gehört!“
Gretchen: „Das nennst du normal?? Sind bei dir noch alle Tassen im Schrank?? Oder ist irgendwo eine Schraube locker?? Das war garantiert nicht normal!“
Marc: „Ach hör doch auf! Ich kann mit jedem reden wie ich will! Und für dich zum Mitschreiben, das war normal. Und jetzt beeil dich, wir müssen Visite machen“
Was bildet sie sich ein? Ich kann ja mit jedem reden wie ich will!!!
Während der Visite war es mehr oder weniger still bei den beiden. Wenn Marc sich unbeobachtet fühlte, riskierte er einen Blick auf Gretchen. Was findet sie bloß an diesem Waschlappen?? Aber der bekommt auch noch seine Rechnung!
Aber auch die Assistenzärztin riskierte öfters einen Blick zu Marc. Warum hat er sich nur so geändert wieder?? Er war doch schon netter!! Und jetzt arbeiten Philipp und er noch zusammen! Ich weiß nicht was ich davon halten soll, denn kann das überhaupt gut gehen??

Nach gut einer Stunde begab sich Philipp dann auf den Weg zu dem Büro von seinem Kollegen. Er hatte sich gut auf die kommende Operation vorbereitet und betrat selbstsicher nach dem Klopfen das Arbeitszimmer, aber es war leer. Von Marc fehlte weit und breit jede Spur. Der Österreicher wunderte sich. Komisch, bestellt mich pünktlich hierher und jetzt ist er nicht hier. Werde hier dann auf ihn warten. Die Minuten verstrichen, und immer noch kein Zeichen von Marc. Wo bleibt der denn. Das ist schon irgendwie ein komischer Kauz. Erst machte er so eine Ansage und jetzt, wo ich da bin, bleibt der weg?? Das kann doch nicht sein! Will der mich jetzt eigentlich verarschen??

Philipp wurde schon langsam sauer, nachdem er schon mit Sicherheit zehn Minuten auf seinen Kollegen wartete. Was soll das? Der soll doch einmal kommen! Hab ja auch nicht ewig Zeit! Und außerdem müssten wir die Operation auch noch heute machen, und die dauert ja auch ein paar Stunden. Also, er soll sich mal beeilen!
Dann ging nach etwa drei weiteren Minuten plötzlich sein Pieper los! Der Arzt erschrak wegen dem plötzlichen Ton und blickte dann darauf. Perplex stand er dann auf und eilte zu dem gewünschten Ort.
Dort erwartete schon ein gespielter zorniger Oberarzt Dr. Meier.
Marc aufbrausend: „Hab ich Ihnen nicht vorher gesagt, dass Sie in einer Stunde hier im OP-Saal sein sollten?? Und was soll die Verspätung??? Waren Sie noch vorher Kaffee trinken oder sind sie in die Toilette gefallen??? Merken Sie sich: ich hasse Unpünktlichkeit!“
Philipp starrte den jungen Arzt erstaunt an.
Marc: „Schauen Sie nicht so verdattert, ziehen Sie Ihre OP-Kleidung an, aber dalli dalli! Hab ja nicht ewig Zeit, bis Sie einmal fertig sind. Haben eh schon viel Zeit wegen Ihrer Trödelei verloren. Und dann kommen Sie rein, damit wir endlich beginnen können!“
Dann ging Marc in den OP-Saal und ließ einen verdutzten und leicht eingeschüchterten Philipp zurück. Was dieser nicht sah, war das hämische Grinsen von Marc. Hahahaha, den hab ich es aber jetzt gegeben! Wie der immer kleiner geworden ist! So ein Schlappschwanz aber auch! Der Oberarzt war zufrieden mit seiner Darstellung. Sein österreichische Kollege hingegen wusste nicht, was er nun denken sollte. Bin ich jetzt etwa im falschen Spiel. Der hatte doch vorher eindeutig Büro gesagt. Das habe ich doch eindeutig verstanden!! Das kann doch nicht sein, dass ich mich da vertan habe!!
Philipp richtete sich schnell her und ging dann auch in den OP-Saal.
Marc: „Haben Sie die Kleidung nicht gefunden, oder warum brauchten Sie so lange??“
Phillip: „Was lange? Ich hab mich doch beeilt!!“
Marc: „Davon habe ich nichts gemerkt! Kommen Sie nun endlich her oder wollen Sie dort Wurzeln schlagen?“

Der Oberarzt grinste unter seinem Mundschutz. Bald ist er nur noch ein nervliches Wrack!!! Haha, und das wird auch Gretchen merken! Und dann trennt sie sich von ihm!!
Die beiden begannen die Operation, aber auch da hatte Marc immer wieder was an seinem Kollegen auszusetzen. Gretchens Freund konnte nicht verstehen, warum der Oberarzt so zu ihm wäre. Was habe ich nur gemacht, dass er so gemein zu mir ist??

„Mann, können Sie nicht mal ruhig halten! Wie soll ich das bitte entfernen, wenn Sie so zittern!“, schrie Marc den Arzt.

Och, kriegt der kleine schon Schweißperlen an der Stirn. Der muss ja mächtig schwitzen. Werd ihm jetzt den nächsten Sprung reindrücken.

„Mensch, können Sie Ihre Schweißdrüsen nicht unter Kontrolle haben?? Wenn da was von ihrem Schweiß reinfällt!! Sabine, wischen Sie ihm das endlich weg, dass ist ja nicht mehr zum aushalten! Sind Sie in Salzburg pardon Innsbruck wars, auch immer so nervös?? Wie können Sie da denn operieren?? Das muss ja eine ungeheure Anstrengung für Sie sein, wenn Sie die Verantwortung dafür haben!!“
Philipp wurde immer mehr angespannt. So einen Ton war er bei weitem nicht gewohnt, und auch er hatte schon einiges erlebt. Aber wenn man einen Marc Meier erlebt, dann müsste man immer auf das schlimmste gefasst sein. Und so ging es andauernd weiter. Der als Arzt selbstsichere Arzt wurde schon mulmig, weil sein deutscher Kollege ihn wirklich, aber wirklich bei jeder kleinsten Bewegung ihn anschnauzte. Und dass ging zwei Stunden und 18 Minuten so. Die Operation verlief trotz dieser Diskrimierung sehr gut und Marc hatte zudem noch den riesigen Spaß gehabt, dass er Gretchens Freund so richtig zur Schnecke machen durfte.
Der sonst so ruhige und selbstbeherrschte Österreicher konnte noch immer nicht glauben, was er im OP-Saal mit seinem Kollegen erlebt hatte.

Oh mein Gott! Hab ja viel von Marc Meier gehört, aber das ist ja die Höhe. Will nie, aber echt nie wieder Er gehört sicher zu den talentiertesten Ärzten im deutschsprachigen Raum, aber als Mensch ist der ja ne richtige Katastrophe! Wie hat Gretchen nur solange als seine Assistenzärztin ausgehalten??
Marc fühlte sich endlich wieder ein wenig gut. Auch wenn es nicht von Dauer war. Denn auch wenn er im OP-Saal den Triumph gegen Philipp hatte, aber bei etwas anderem war zurzeit eindeutig sein Nebenbuhler der Sieger. Die Sprache war von Gretchen. Marc überlegte schon, wie er den österreichischen „Feind“ loswerden könnte, aber dazu müsste er es auch schaffen, dass er wieder seine Assistenzärztin für sich gewinnen würde. Denn kampflos würde er sie ihm nicht überlassen, da war Marc sich jetzt sicher. Denn wenn er es auch nicht gerne zugab, aber Gretchen war die einzige Frau die er wollte und die er liebte. Und für sie würde er alles machen, damit ihre Liebe wieder eine Chance hätte. Aber da störte noch eine Person. Plötzlich wurde er dann aus den Gedanken gerissen, als er in jemanden hineinlief, genauer gesagt in seinen geliebten Hasenzahn.
Gretchen stürzte durch den Zusammenstoß zu Boden. Beide erschraken, als sie sahen, mit wem sie zusammengestoßen waren.
Au weia, jetzt wird er sicher böse sein und ich krieg einen blöden Spruch ab.

Doch Marc kniete sich zu ihr hin auf den Boden. „Gretchen“, entfuhr es dem Oberarzt. Beide blickten sich tief in die Augen. Marc war verzaubert von diesem Moment. Sein gesamtes Glückgefühl von dem Sieg gegenüber seinem Nebenbuhler war nichts im Vergleich zu dieser Situation. Wie sein Hasenzahn ihn anblickte. Ihre Augen hatten ein funkelndes Strahlen. Das Strahlen, das er so sehr vermisste. Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen und sie geküsst, aber da fiel ihm gerade in diesem zauberhaften Moment wieder Philipp ein und das sein Gretchen dem Österreicher gehörte. Und er konnte sich denken, was passierte, wenn er jetzt sie küssen würde. Dazu kannte er seinen Hasenzahn schon viel zu gut.

Verdammt, wenn ich sie jetzt küsse, wird sie mir wieder einer runterknallen und ich hätte sie für immer verloren. Warum ist das nur so kompliziert???

Er besann sich eines besseren und half ihr stattdessen langsam auf. Noch immer sahen sie sich in den Augen. Die Zeit hätte still stehen können. Aber sie stand nicht still. Denn das nächste Unheil nahte schon. Denn gleich um die Ecke kam ein Mann, der sah, wie seine vom Oberarzt beim Aufstehen geholfen wurde. Dieser fackelte nicht lange und rannte schnell zu ihr.
Philipp: „Gretchen,…. Gretchen, alles okay bei dir??“
Gretchen schaute entsetzt von Marc zu ihrem Lebensgefährten. Dann nickte sie auf dessen Frage.
Marc wich währenddessen erschrocken und zugleich zornig von der Unterbrechung zurück und verdrehte die Augen, als er seinen besorgten österreichischen Kollegen sah.
Doch gleich darauf wurde er ins Geschehen mit eingebunden.
Philipp zu Marc: „Konnten Sie nicht aufpassen, wohin Sie rennen? Haben Sie keine Augen im Kopf?“
Der Freund von Gretchen war erbost.
Kann der nicht aufpassen? Was ist, wenn dem Kind was passiert wäre??
Zur gleichen Zeit versuchte der Oberarzt wieder seine gewohnte Lässigkeit spielen zu lassen.
Marc: „Kann ich was dafür, wenn sie nicht schauen kann, wohin man geht??“
Philipp: „Na hören Sie mal, sie ist schwanger! Da werden wohl Sie auch ein bisschen aufpassen können! Es muss Ihnen ja nicht gleich einer Platz machen!“
Marc: „Schwanger??“
Philipp: „Ja, schwanger! Und jetzt entschuldigen Sie uns bitte, ich bringe Sie zum Gynäkologen, damit er nachschauen kann, dass dem Kind nichts passiert ist. Und in Zukunft passen Sie besser auf!!! Sonst können Sie was erleben!“

Marc blickte den beiden hinterher, die auf den Weg zu Mehdi waren. Innerhalb von Sekunden zerbrachen Träume und Wünsche, Hoffnungen und Er konnte es einfach nicht fassen, was er vor wenigen Minuten erfahren hatte.
Schwanger?? Sie ist schwanger??!!!. Wirklich schwanger von diesem Vollidioten??!! Was soll ich nur machen?? Was kann ich tun??? Mein Hasenzahn kriegt sein Kind!!! Sie wird immer zu ihm halten, immer zu dem Vater des Kindes. Dazu kenn ich sie viel zu gut. Sie wird sich nie von diesem hirnverbrannten Weichspüler trennen. Warum nur?? Das kann es doch nicht sein! Sie kann doch nicht einfach ein Kind erwarten! Was ist denn mit uns? Das kann doch nicht alles gewesen sein??

Jetzt ist es raus. Marc weiß es. Wie er geguckt hat. Ich kann es kaum fassen. Kann seinen Blick nicht interpretieren. Auf einer Seite sah er so verletzt und erschrocken aus. Kann mich aber auch täuschen. Wird auch es sein, dass ich mich geirrt habe. Marc Meier würde nie so reagieren. Meine Hormone spielen mir nur einen Streich!! Warum hat Philipp bloß nicht seine Klappe halten könne??? Hoffentlich kommt Marc aber nicht darauf, dass er womöglich der Vater ist. Obwohl, er weiß ja nicht, in welcher Woche ich bin. Aber der Blick von ihm, bevor Philipp gekommen ist. Ich könnte schwören… Ach ich vergiss es. Wäre nur reines Wunschdenken. Ich bin glücklich liiert, aus, schluss, basta!!

Was fällt diesem selbst ernannten Gott nur ein, sie über den Haufen zu rennen?? Was ist, wenn ihr und dem Kind was passiert ist? Kann der nicht einmal aufpassen?? Wie kann man nur so eingebildet sein? Bin ich froh, dass ich mit ihm nicht mehr zusammenarbeiten muss. Werde nach der Untersuchung gleich mit dem Herrn Professor reden, unter diesen Umständen kann Gretchen ja nicht mit so einem Typen zusammenarbeiten. Wer weiß, wie er mit ihr umgeht!? Und das noch in ihrem Zustand. Nein, das lass ich nicht zu!!

Gretchen und ihr österreichische Freund erreichten die Gynäkologie und somit auch Mehdi. Der sanftmütige Arzt untersuchte sie nach ihrer Erzählung und konnte Entwarnung geben. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl, nachdem er sah, in welcher Woche Gretchen war, aber er dachte nicht weiter darüber nach. Die Sorge von Philipp um das Kind war am Ende völlig unbegründet und beide waren erleichtert. Trotzdem versuchte er nach dem Verlassen der Untersuchung Gretchen zu überreden, dass sie zu seinem Team wechseln sollte, da es besser für sie und das Kind wäre, aber die Assistenzärztin schüttelte den Kopf.
Gretchen: „Lieb von dir, dass du dir Sorgen um mich und dem Kind machst, aber ein bisschen Abstand ist auch gut. So sind wir nicht die ganze Zeit zusammen.

Was auch gut, egal wie lieb er ja ist. Er ist ja echt fürsorglich und hat Angst um mich, aber das geht alles so schnell.

Ihr Freund war ein wenig enttäuscht über ihre Worte. Aber auf der anderen Seite konnte er sie auch verstehen.

Gretchen hat schon recht. Aber ich hoffe für diesen aufgeblasenen Arzt, dass er weiß, wie er sich zu verhalten hat. Vielleicht sollte ich ihm das noch einmal sagen – rein zu Sicherheit. Man weiß ja schließlich nie, ob er es beim ersten Mal verstanden hat.

Er begleitete Gretchen bis zum Krankenhauseingang. Plötzlich sagte er: „Mist, jetzt hab ich mein Handy oben vergessen. Geh du schon raus, ich komm gleich nach, nachdem ich es geholt habe.

Gretchen schaute ihn verblüffend nach und ging weiter.

Männer – vergessen immer etwas.

Doch Philipp hatte nichts vergessen, schon gar nicht sein Handy. Sein Weg führte zu einem Mann, der in seinem Büro saß und noch immer in den Gedanken bei der Frau war, die unwissentlich in den Kampf von zwei Männern geraten würde.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 12:08 pm

Ohne zu klopfen trat der Österreicher ein. Der Oberarzt blickte auf und schnauzte ihn an.

Marc: „Was wollen Sie hier?“
Philipp: „Ich muss mit Ihnen reden!“
Marc: „Reden?? Ich denke nicht! Und jetzt verlassen Sie mein Büro! Aber dalli dalli!“
Philipp: „Ich bleibe!“
Marc: „Ahhh, Sie haben wohl nicht genug gehabt nach der Kostprobe heute bei der OP? Möchten Sie wohl noch mehr haben??“
Philipp: „Sie sind so ein Arschloch! Sie lieben es, Ihre Macht gegenüber andere auszuüben!! Aber ich warne Sie!!
Marc: „Uhhhh… Jetzt hab ich aber Angst!“
Philipp: „Wehe, Gretchen passiert was wegen Ihnen!!! Dann können Sie was erleben!“
Marc: „Ich glaube, sie kann wohl sehr gut auf sich selbst aufpassen. Oder seit wann braucht sie neuerdings ein Schoßhündchen???
Philipp: „Ihre dämlichen Witze werden Ihnen auch noch vergehen!!
Marc: „Wenn Sie meinen! Wars das?? Hinter Ihnen ist dann die Tür. Hinaus finden Sie ja wohl selber oder muss ich Ihnen die Tür auch noch aufhalten?“
Philipp: „Wie kann man nur so gefühlskalt sein? Gretchen ist schwanger!!! Da kann jede Aufregung gefährlich für sie und das Kind sein!!! Aber wechseln will sie ja nicht!“
Marc: „Sind Sie endlich fertig? Wenn ja, dann gehen Sie endlich!!“
Philipp: „Ihnen ist ja echt nicht mehr zu helfen! Bei so einem Oberarzt wie Sie das sind, kann Gretchen ja nur einem leid tun!“
Und dann verließ er ohne ein weiteres Wort zu sagen das Büro von Marc.

Bei dem ist ja echt Hopfen und Malz verloren gegangen! Wie kann man nur so abgebrüht sein?? Ist es ihm wirklich egal, wie es seinen Mitmenschen geht?? Hat er überhaupt einen Funken Mitgefühl??? Oder Freunde?? Was ist bloß los mit ihm??

Was bildet sich dieser Lackaffe bloß ein?? Stürmt hier herein und will mir ne Predigt halten! Ist er Gott oder was? Hätte wohl eher Pfarrer werden sollen, oder Mönch. Aber die leben ja enthaltsam! Wäre jedenfalls besser für ihn! Gretchen kann einem Leid tun?? Und was ist mit mir?? Ich Trottel hab sie gesucht, damit sie zurückkommt und nun ist hier und dann ist sie noch mit diesem hirnverbrannten Schwachmaten zusammen. Und als ob das noch nicht reicht, ein Kind kriegen die beiden auch noch. Herzlichen Glückwunsch aber dann noch!!!


Die Assistenzärztin ruhte sich unterdessen unter einem schattigen Baum aus.

Ich versteh das immer noch nicht, wie Marc mich angeschaut hat. Als ob die Zeit stehen geblieben wäre und nur wir beide wären. Egal ob nach dem Sturz oder wie er mir aufhalf. Am liebsten wäre ich für immer mit ihm so gestanden. Stopp, stopp stopp, ich soll aufhören davon. Ich habe eine Beziehung, da soll ich nicht über so etwas nachdenken, das gehört sich nicht!!! Aber sein Blick verwirrt mich, nachdem er von meiner Schwangerschaft erfuhr. So einen Marc Meier kenne ich nicht. Es ist doch alles so seltsam. Oder irre ich mich wirklich so, weil er hatte ja normalerweise immer einen dummen Spruch parat und diesmal gar nichts. Rein gar nichts. Ach, was ich mir wieder alles zusammen reime. Ich soll lieber meine Hormone besser in den Griff bekommen. Denn das war keine komische Situation!!! Oder etwa doch?? Aber wie soll ich jetzt mit ihm umgehen?? Ganz normal?? Funktioniert denn das??

Ein paar Minuten später kam dann Philipp bei Gretchen draußen im Park an.
Gretchen: „Und, hast dein Handy gefunden?“
Philipp: „Welches Handy? Ach ja, hab ich!!“

Der verheimlicht mir doch was! Der lügt mich doch an. Das sehe ich doch ihm an! Soll ich ihn darauf ansprechen?? Aber was ist, wenn es ihm peinlich ist. Das wäre eher ungut. Ach ich mach mir wieder viel zu viele Gedanken. Sollte ich mir langsam abgewöhnen, denn es bringt nichts als Ärger und denn will ich ja vermeiden. …

Gretchen: „Warum hast du das mit der Schwangerschaft Marc erzählt?“
Philipp: „Wieso denn nicht? Der Typ kann ja auch schauen, wohin er rennt! Möchte gar nicht daran denken, wenn dem kleinen was passiert wäre!“
Gretchen: „Oder der kleinen!! Ich weiß, du hattest Angst. Finde ich auch total süß. Aber trotzdem hättest du das nicht sagen sollen.“
Philipp: „Mensch Gretchen, warum denn nicht?“
Gretchen: „Ähmm…. Damit es nicht gleich jeder weiß! Ich wollte es so lange wie möglich geheim halten!“
Philipp: „Ich glaube nicht, dass der Meier gleich tratschen wird. Das hoff ich halt für ihn!.... Was hälst du von einem ganz ruhigen Abend heute? Würde dir sicher gut tun!“
Gretchen: „Klingt super! Muss jetzt aber wieder los, Pause aus! Bis nach Dienstschluss!“
Philipp gab ihr noch einen Abschiedskuss und dann war die Assistenzärztin schon weg.

Marc hatte von seinem Bürofenster aus den Kuss zwischen beiden gesehen. Sein Blick war unsagbar traurig. Er hatte den Kampf um sie aufgegeben, bevor es überhaupt dazu kam. Denn wenn sie schwanger war, ändert das alles! Auch wenn er oft das unsensible Arschloch war, aber einem Kind würde er nie den Vater nehmen. Und Gretchen wirkte ja glücklich, wenn man das beurteilen konnte. Aber sie war nicht an seiner Seite, so sehr er es sich wünschte. Denn das würde wohl für immer Vergangenheit sein.

Wie kann sie das nur machen?? Will sie mir eins auswischen und spielt hier mit diesem aufgeblasenen Idioten ein verliebtes Pärchen?? Und jetzt hat sie bald ihre glücklich heile Familie, was sie immer wollte. Die sie mit mir haben wollte!! Ich könnte kotzen, wenn ich daran denke, dass dieser Fuzzi ihr Freund ist. Und erst recht, dass sie sich so schnell hat schwängern lassen. Wir sind gerade mal 9 Wochen auseinander!! 9 Wochen!! Hat sich ja wahnsinnig schnell getröstet!!! Und dann muss noch dieser Heini mir drohen! Ja mir!! Was bildet der sich ein? Glaubt der im Ernst, dass ich Gretchen was antun würde?? .... Ich versteh diese Frau nicht! Wie kann sie das alles vergessen, was mit uns war??

Gretchen ging schnell zu Station und richtete sich für die bevorstehende Operation her, als dann Marc auch in den Waschraum kam. Der Oberarzt blickte sie zwar an, aber versuchte sie zu ignorieren. Seine Assistenzärztin war dadurch verunsichert, denn zu gern würde sie wissen, was er über ihre Schwangerschaft denkt.

Soll ich ihn darauf ansprechen?? Wäre das nicht unverschämt, weil schließlich waren wir ja zusammen! Und interessieren würde es mich wohl, was er dazu denkt!

Mensch Meier, das kann doch nicht sein, dass diese Frau dich weiter so verwirrt, nachdem sie dich verlassen hat und über alle Berge war. Das brauch ich mir doch nicht gefallen lassen. Es muss doch irgendwas helfen, dass ich nicht mehr an sie denke. So kann es doch nicht weitergehen! Ich kann sie doch nicht Tag für Tag sehen, und doch ist sie nicht mein Hasenzahn. Was soll ich tun?? … Ich hau ab!! Ja, hab ja noch Resturlaub! Dann wird es sicher besser sein!!

Nach der Operation, die sehr schweigend verlief, versuchte Marc seinen Plan umzusetzen. Aus diesem Grund ging er dann zum Büro des Professors und klopfte an. Nach dessen „herein“ begab sich der Oberarzt dann hinein.

Hoffentlich genehmigt er mir den Urlaub!!

Marc: „Guten Tag, Professor!“
Franz: „Meier, was gibt’s?“
Marc: „Ich möchte gern Urlaub nehmen!“
Franz: „Wie stellen Sie das sich vor? Sie wissen, dass wir unterbesetzt sind. Ich bin gerade froh, dass meine Tochter und Dr. von Laben zu unserem Team dazu gestoßen sind, sonst wäre es ja eine Katastrophe! Und jetzt kommen Sie daher und wollen Urlaub! Nein Meier, so sehr ich Sie als Arzt auch schätze, aber diesen Gefallen kann ich Ihnen leider nicht machen! Es tut mir leid!“
Marc: „Ok, Auf Wiedersehen, Herr Professor!“

Verdammt, warum muss gerade jetzt so wenig Personal da sein! Sonst hätte ich getrost Urlaub nehmen können! Aber nein, ich muss ja weiterarbeiten. Das ist ja wieder typisch.

Der Abend für Gretchen und Philipp war wunderschön. Beide verbrachten einen schönen DVD-Abend und die junge Ärztin kuschelte sich an ihren Freund, auch wenn sie nicht den wohligen Schauer spürte, denn sie bekam, wenn sie an Marc kuschelte.

Jetzt denke ich schon wieder an Marc. Das gibt’s doch nicht! Normalerweise soll er vollständig aus meinem Gedächtnis gestrichen sein, aber nein, ich kuschel hier an meinem Freund und denke an meinem Ex! So bescheuert kann ja nur ich sein!!

Doch nicht weit von ihrer Wohnung entfernt, in der gleichen Stadt, saß ein junger gutaussehender Mann und betrank sich hemmungslos, um den Schmerz seiner großen Liebe endgültig zu vergessen.

„Wischen sieee…. Ich liebbe eineeeee Frau….. Haaassssenzahn. …. Mein Haaaasssenzahn. Und siee issssscht mit einemmmm anderenn zsammen. Und eiiiiiin Kiiiind kregt sieee a noch von demmm Pennner!!! Dos ist jooooo voll ungerechtttttt! Dos koaann ja net sein!!!“, sprach Marc zum Wirt, als dieser ihn auf die Sperrstunde aufmerksam machte. Marc zog sich langsam an und torkelte nach draußen, wo das Taxi vom Wirt auf den Oberarzt wartete. Denn mit diesem Zustand konnte er nicht mehr autofahren. Zuhause angekommen lies er sich einfach auf seinem Bett plumpsen. Doch der Abend erwies nicht die gewünschte Wirkung. Denn der Alkoholkonsum konnte ihm nicht helfen, dass er seinen Hasenzahn vergessen konnte. Das einzige was dessen Konsum ihm bescherte , war nichts anderes als einen gewaltigen Kater am nächsten Morgen. Zum Glück hatte er frei und konnte seinen Rausch ausschlafen. Aber wenn er wach war, waren seine Gedanken ganz woanders, wo sie nicht sein durften.

So es vergingen weitere zwei Wochen. Gretchen war jetzt in der elften Woche schwanger. Immer öfters kämpfte sie mit sich, ob sie es nicht doch Marc sagen sollte, dass er der Vater von ihrem Kind war. Aber irgendwie hatte sie Angst vor seiner Reaktion und so verließ sie immer wieder der Mut. Und daher beschloss sie endgültig: Marc Meier will keine Kinder und von diesem wird er auch nichts erfahren. Philipp wird offiziell als Vater eingetragen und somit ist alles klar. Ist auch das beste was mir passieren konnte.

Aber das Schicksal spielte sein eigenes Spiel und da könnte niemand eingreifen, ob man wollte oder nicht.
Gretchens Freund war unterdessen in seinem Büro. Er bearbeitete gerade ein paar Akten, als sein Handy läutete. Der Arzt blickte auf das Display?? Huch, ein Anruf aus Österreich?? Was will sie denn??
Er hob ab und sprach: „Von Laben…. Ja hallo, schön von dir zu hören!! …. Ja mir geht’s gut. Und meiner Freundin auch…. Was??? …. Warum?? … Kann ich das nicht verschieben???....Möchtest du nicht herkommen?? Das wäre viel einfacher … .Ich weiß, dass ich das machen muss, aber ich will ungern hier weg…. Okay, du hast mich überredet. Ich werde kommen. Ich kann dir nur nicht sagen, wann ich komme, ich muss erst mit dem Professor hier reden…. Ja ich ruf dich zurück… Keine Sorge…. Ja, ich weiß, ich vergess das schon nicht!! …. Bis bald… Ciao!!!

Philipp war nach dem Telefonat sehr nervös. Er wusste, dass die Anruferin recht hatte und er schleunigst nach Innsbruck zurück müsste, aber wie sollte er es erklären?? Das war ein Geheimnis, das er nicht preisgeben wollte. Nach einer kurzen Überlegung ging der österreichische Arzt dann zum Professor.

Philipp: „Guten Tag, Herr Professor! Haben Sie kurz einen Moment Zeit?“
Franz: „ja, Dr. von Laben! Was gibt’s denn??“
Philipp: „Ich benötige eine Woche frei wegen dringender familiären Problemen!“
Franz: „Familiäre Probleme?? Das tut mir aber leid für sie! Natürlich kriegen Sie sofort frei!“
Philipp: „Danke Herr Professor!“

Gott sei dank! Das wäre erledigt. Muss jetzt noch Maria zurückrufen, damit alles schnell klappt. Und Gretchen muss ich auch Bescheid sagen. Aber was sage ich ihr bloß?? Die Wahrheit kann ich ihr nicht sagen, das will ich ihr nicht zumuten!! Vielleicht einfach, dass meine Mutter krank ist?? Könnte klappen!

Philipp ging nach dem Gespräch mit dem Professor dann zu Gretchen und gab ihr zur Begrüßung einen Kuss.
Gretchen : „Huch, womit habe ich den verdient??“
Philipp: „Weil du ihn dir verdient hast!“
Gretchen: „Du verheimlichst doch was, oder??“
Philipp: „Ich?? … ja ich muss weg.“
Gretchen: „Weg?? Warum??“
Philipp: „Meine Mutter ist krank!“
Gretchen: „Oh, soll ich mitkommen??“
Philipp: „Nein, nein, nein, bleib ruhig hier!! Nicht, dass du dich auch noch ansteckst!“
Gretchen: „So schlimm?? „
Philipp: „Ich weiß es nicht! Deshalb fahr ich auch gleich los!! Ich ruf dich heute an, wenn ich ankomm, Schatz!“
Gretchen: „Ok, aber fahr vorsichtig, versprochen??“
Philipp: „Versprochen!“

Und dann küsste er sie noch innig.
Marc: „Könnt ihr mit dem Schmusen bitte aufhören, wir sind hier ein öffentliches Krankenhaus und kein Knutsch-club.“
Gretchen: „Entschuldigung, dass sich mein Freund nur von mir verabschiedet bevor er wegfährt!“

Boah, wenn ich das Wort Freund schon höre!!! Als ob es mir nicht schon reicht, wenn ich die beiden zusammen sehe, nein sie muss es noch reindrücken!!! Aber hab ich gerade richtig gehört?? Der Fuzzi fährt weg!!

Gretchen blickte Marc an und wurde langsam sauer, als sie sein Grinsen bemerkte. Deshalb, und auch um sich selbst zu beweisen, dass sie über ihren Ex-Freund langsam hinweg war, küsste sie Philipp noch einmal, bevor dieser dann zu seinem Taxi eilte, damit er noch am gleichen Tag einen Flug nach Innsbruck bekam. Marc tat dieser Kuss weh, auch wenn er dies nicht zeigte. Er hoffte, dass Gretchen und er sich währenddessen wieder annähern, wenn nicht gleich zusammenkommen. Aber so schnell ging das nicht, das wusste er. Deshalb ging der Oberarzt in sein Büro und überlegte, wie er jetzt reagieren sollte.

So, der Trottel ist mal weg. Für wie lange eigentlich?? Ist aber egal, ich hoffe, für immer, auch wenn das jetzt brutal klingt!! Aber wie soll ich es jetzt anstellen, dass Gretchen mit mir Zeit verbringt, oder besser gesagt, dass sie mit mir überhaupt normal redet. Sie ist so still gegenüber mir oder wenn sie was sagt, dann ist sie patzig. So kenn ich sie ja gar nicht! Soll ich sie einfach fragen, ob sie mit mir was essen gehen würde?? Rein unverbindlich versteht sichs. Nee, dass geht doch nicht. Aber wie wärs mit Kino. Ja, Kino klingt gut. Ist auch total unverbindlich! Da kann sie ja gar nichts dagegen haben!! Aber was läuft denn da gerade?? Hab da voll keine Ahnung gerade, war ja schon ewig nicht mehr!! Aber eines ist gleich mal klar, einen Schmusefilm schau ich bei aller Liebe aber nicht an. Bin doch kein Weichei!! Und was mach ich, wenn sie nein sagt?? Nee, warum soll sie nein sagen?? Erstens ist dieser Fuzzi nicht da, also hat sie keine Ausrede. Zweitens geht sie ja mit mir, und drittens wird das sicher lustig werden. Also kann da gar nichts schief gehen. Aber wann soll ich sie fragen?? Bei der OP oder doch in der Pause?? Oder wäre am Dienstende nicht doch besser?? Ja, ich frag sie bei Dienstende!! Hoffentlich klappt das!!

Nach ein paar Operationen und ein paar Aktenbearbeitungen nahte der Dienstschluss und Marc suchte langsam nach Gretchen um sie zu fragen. Aber weder im Schwesternzimmer noch auf der Station konnte er sie finden. Dann kam er auf die Idee, ob sein geliebter Hasenzahn vielleicht doch in der Garderobe zu finden wäre, und so war es auch. Ganz leise schlich der Oberarzt hinein und lehnte sich zuerst an der Tür. Aber schnell änderte er dann doch seine Position, weil zu arrogant wollte er ihr gegenüber auch nicht rüber kommen, es ginge ja auch um Gretchen. Die Assistenzärztin hatte bis dato noch nicht bemerkt, dass sie nicht alleine im Raum war. Dementsprechend erschrocken blickte sie auf, als sie die Stimme von ihrem Ex-Freund vernahm.
Marc: „Ähmm Gretchen, hast auch schon Feierabend?“
Bravo Marc, ja so beginnt man ein Gespräch mit der Frau die man liebt, ich fass es nicht! Wie blöd bin ich nur??
Gretchen: „Ja, sieht wohl so aus!“
Was ist denn mit dem los?? Hab ja gleich Dienstende wie er, da ist doch wohl klar, dass ich auch jetzt nach Hause kann. Ist Marc krank??
Marc: „… Und was hast du heute noch so vor??“
Was soll die Frage?? Seit wann interessiert ihm das, was ich mache??
Gretchen: „…. Hmm weiß noch nicht! Entscheide mich spontan! Aber nichts Aufregendes!“
Warum erzähle ich ihm das noch? Geht ihm doch einen feuchten Dreck an, was ich mache!! … Obwohl, finde das irgendwie auch süß. Schließlich reden wir ja von Marc Meier. Dem sind ja die Gefühle von den Menschen ja meistens scheiß egal.
Gut sie hat nichts vor. Also los, frag sie!!!
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 12:20 pm

Marc blickte Gretchen an und diese blickte ihn erwartungsvoll an.
Was ist nur mit ihm?? Er schaut mich an und kriegt seinen Mund quasi nicht mehr auf?? Typisch Mann halt!! So bin auch fertig mit dem Anziehen, wird jetzt nach Hause fahren und mir einen gemütlichen DVD-Abend machen!!

Der Oberarzt sah, dass die junge Assistenzärztin fertig war und schon bereits gehen wollte.

Scheiße, ich muss sie jetzt fragen, sonst ist es zu spät.

Marc: Ähmm, Gretchen warte!! Hättest du Lust…. Also… Willst du mit mir ins Kino gehen?? Heute??

OK, ich hab sie gefragt! Und jetzt sag ja!! Wehe sie sagt nicht ja!!

Hab ich richtig gehört?? Marc Meier fragt mich, ob ich mit ihm ins Kino gehen würde?? … Was soll das??? Er ist doch sonst nicht so nett!!


Gretchen: „Kino? Ich mit dir?? Wie kommst du darauf??“

Och nee, kann sie nicht einmal einfach ja oder nein antworten wie normale Menschen? Muss sie immer alles hinterfragen? Was sag ich denn jetzt?? Kann ihr ja schlecht sagen, dass ich mit ihr die Zeit genießen will, dass ich sie zurückhaben will und dass ich will, dass dieser Fuzzi nie wieder zurück kommt!! Dann sagt sie gleich nein. Also muss ich was anderes sagen? Aber was? OK versuch mal die Freunde-tour.

Marc: „Nur so, so als Kollegen. So als Freunde!“

OK, ist teils gelogen, aber was soll ich denn machen? Die Wahrheit würde jetzt nur alles kaputt machen! Ich kenn sie doch! Sie würde alles wieder falsch auffassen! Sie ist halt hoffnungslos romantisch und will erobert werden. Da kann ich doch nicht mit der Tür ins Haus fallen. Ok, warum eigentlich nicht??

Jetzt bin ich konfus. Was hat er heute zum Frühstück gehabt?? Wir als Freunde?? Seit wann das?? Hab
ich irgendwas verpasst??


Die Assistenzärztin konnte nicht glauben, dass Marc Meier vor ihr stand und ihr ins Gesicht sagte, dass er mit ihr ins Kino gehen wollte, weil sie Freunde wären.

Gretchen: „Freunde?? Wir 2?? Seit wann??“

Warum muss diese Frau immer alles hinterfragen. Ich tick hier gleich aus!! Was ist an einer „normalen“ Frage so schwer zu antworten?? Ich versteh sie nicht! Wirklich nicht!!

Marc: … Wie wäre es seit…. Seit eben??!! Wir kennen uns ja schon ewig. Und so ein Kinobesuch wäre doch super, findest du etwa nicht??“
Gretchen: „Und deshalb beschließt du spontan, dass wir ab sofort Freunde sind??

Und der hat doch lustige Schwammerln gegessen! Der ist doch sonst nicht so!!!! Marc Meier und Freundschaft??

Marc: „Genau!! … Und… kommst du nun mit??“
Gretchen: „Was läuft denn??“

Bin jetzt echt gespannt, was er vorschlägt. Hab irgendwie ein ungutes Gefühl bei der Sache. Ich nimm ihm die Sache nicht wirklich ab. … Aber was ist, wenn er es wirklich ernst meint???

Marc: Keine Ahnung. Wollte mich erst dort entscheiden. Aber wenn du mitkommst, können wir ja zusammen entscheiden.

Ob sie jetzt wirklich mitkommt??

OK, ich kann es nicht glauben. Irgendwas ist hier im Busch. Werd ihm mit der Tür ins Haus fallen, ich will wissen, was hier gespielt wird!!


Gretchen: „Marc, Schluss mit dem Theater! Was ist los?? Sag mir gleich, was du willst! Du kannst mir nicht erzählen, dass du mir nichts dir nichts beschlossen hast, dass wir plötzlich Freunde sind. Das nimm ich dir nicht ab!

Was ich will?? Sie fragt mich ernsthaft was ich will??? Ich kann ihr nicht sagen, dass ich sie will. Nicht jetzt! Nicht wo gerade heute der Trottel abgehauen ist. Sie denkt dann sicher, dass es nur eine gemeine Masche von mir wäre und ich es nicht ernst meinen würde. Dann würde ich sie nie zurückbekommen. Wie überzeug ich sie nur, dass sie mitkommt?? ... Ja, ich kann doch so tun, als wäre es mir egal, wenn sie nicht mitgeht. Dann hinterfragt sie nicht gleich alles!! Ja, warum ist mir das nicht gleich eingefallen??

Marc: „Na wenn du nicht willst, ich kann ja auch alleine hingehen!!“
Gretchen: „Nein, nein, warte, ich komm schon mit!“

Das hab ich aber jetzt nicht wirklich gesagt oder?? Aber wenn man so bedenkt, was soll denn schon großartig beim Kino gehen passieren??

Juhu, sie hat zugesagt. Hab aber ehrlich gesagt schon jetzt ein wenig bammel gehabt, dass sie doch nein sagt, aber jetzt… ja bin halt sehr gut im überreden, bin ja nicht umsonst Marc Meier.


Nach ein paar Minuten verließen beide die Klinik und gingen zu dem Auto von dem Oberarzt. Die Fahrt zum Kino war am Anfang sehr still, bis Marc sie einfach fragte, ob der Radiosender passte oder er einen anderen suchen sollte. Die Assistenzärztin sagte nur: „Passt schon!“
Schon kurz darauf kamen sie beim Kinogebäude an. Marc parkte seinen Wagen und dann gingen beide hinein. Doch schon kurz nachdem sie das Kino betraten, entbrannte eine heftige Diskussion zwischen den beiden.
Marc: „Ich schau doch keinen Weiberfilm!“
Gretchen: „Egal, kannst ja auch was anderes schauen, ICH muss ja nicht mit dir zusammen was schauen!!“

Mit solch einer Reaktion hatte Marc aber gar nicht gerechnet und die war auch nicht in seinem Sinne. Aber was sollte er jetzt tun?? Sich gegen seine Prinzipien stellen, nur dass er der Frau, die er liebte, einen Gefallen zu machen?? Soll er seinen Stolz und Männlichkeit vergessen und diesen kitschigen Mädchen-Film ansehen?? Oder gäbe es eine andere Lösung?? Während er sich umblickte, stach ihm etwas ins Auge.
Marc: „Und wie wäre es mit diesem Film?“, und zeigte seiner Assistenzärztin das Filmplakat.
Gretchen: „Klingt mal nicht schlecht. Wäre sicher lustig!“
Marc: „Okay, dann kauf ich mal die Karten! Und du bleibst hier und läufst nicht weg!“

Als ob ich davon laufen würde, na klar!! Bin ja mehr oder weniger freiwillig da, da werde ich jetzt sicher kneifen. Doch warum ist Marc plötzlich so ganz freundlich zu mir?? ... Ich sollte mir nicht so viele Gedanken darum machen, sollte doch mal froh sein, dass er mich mal nicht ankeift. So ein Kinoabend ist, wenn ich mir jetzt so überlege, doch eine super Idee von ihm gewesen

Marc kam nach einer Weile mit zwei Karten zurück. Er hatte noch Plätze für die letzte Reihe in der Mitte bekommen und bevor der Film anfing, beschlossen sie, noch einmal Popcorn und Cola zu holen. Doch Gretchen konnte sich einfach nicht entscheiden. Zuerst bestellte sie salzige Popcorn, dann doch süße und am Ende wollte sie doch Nachos mit Käsesauce. Marc guckte belustigend und bestellte dann noch salzige Popcorn, falls sie sich dann doch wieder anders überlegen sollte. Danach gingen sie in den klimatisierten Kinosaal und suchten ihre Plätze. Bald darauf fing der Film an.
Während des Filmes blickte Gretchen zu Marc.

Wie süß er doch schaut! Warum hatte er nicht früher so sein können? Wer weiß, vielleicht wären wir ja noch zusammen … Ich und meine Fantasien, ich muss langsam echt ein Mittel dagegen finden.

Dann blickte sie wieder zur Leinwand. Kurze Zeit später blickte Marc zu ihr unauffällig hinüber.
Wie süß! Jetzt hat sie Käsesauce bei den Lippen. Wie gern tät ich jetzt….

Nach ein paar Minuten der Betrachtung schaute auch er wieder zur Leinwand. Das Popcorn stellte er dann in die Mitte von den beiden, als er sah, dass Gretchen ihre Nachos schon fertig gegessen hatte. Plötzlich griffen beide hinein und spürten die Berührung des anderen. Den beiden Ärzten durchfuhr ein angenehmer Schauer durch den Körper. Sie blickten zur Seite und sahen sich gleichzeitig in den Augen und dann kamen langsam ihre Lippen immer näher.

Kurz bevor sich ihre Lippen trafen, schaltete sich Gretchens Verstand wieder ein und funkte dazwischen.

Ich darf ihn nicht küssen. Dann hab ich mich nicht mehr unter Kontrolle. Außerdem würde ich Philipp damit betrügen, und ihn möchte ich ja auf keinen Fall verletzen. Aber Marcs Augen. Sein Blick. Wie soll ich ihn deuten?? Hilfe… Ich weiß nicht mehr weiter!!
Deshalb drehte die Assistenzärztin ihren Kopf schnell zur Seite.
Glück gehabt. Ich hätte ihn jetzt wirklich fast geküsst. Ich hätte ihn geküsst, wenn mein Verstand mich nicht vorher gewarnt hätte. Oder eher mein Gewissen?? Warum kann ich nie auf mein Gefühl hören? Wusste doch, dass es falsch war, mit ihm ins Kino zu gehen. Marc und ich als Freunde?? Das klappt doch nie!!! Dazu müsste ich ihn komplett vergessen und das geht mal nicht.

Marc schaute sie verwirrt an, als sein geliebter Hasenzahn den Kopf wegdrehte.
Warum dreht sie ihren Kopf weg? Ich hab doch in ihren Augen gesehen, dass sie mich doch auch will!! Ihre Augen können doch gar nicht lügen!! Sie liebt mich doch noch immer, oder?? Dann muss sie doch nicht ihren Kopf wegdrehen!!

Nachdenklich saßen beide da und bemerkten nicht, dass der Film zu Ende war. Erst als die Leute sich von ihren Sesseln erhoben, standen sie dann auf und gingen schweigend zum Wagen.
Im Wagen drinnen brach der Oberarzt als erstes sein Schweigen.
Marc: „Warum hast du dich im Kino einfach weggedreht??“
Gretchen: „Das fragst du mich?? Ausgerechnet du mich?? Marc, ich bin in einer Beziehung!“

Das gibt’s doch nicht!! Sie dreht sich weg, nur damit sie diesen Fuzzi nicht verletzt?? Und was ist mit mir?? Zählt das gar nicht?

Sie war nicht glücklich. Jedenfalls nicht mit diesem Fuzzi! Sie kann mit diesem Typen doch nicht wirklich glücklich sein. Sonst hätte sie mich doch gar nicht so angesehen!! Ihre Augen funkelten richtig. Ich kann mich nicht irren!

Warum fährt er nicht endlich los?? Ich möchte nicht ewig hier sitzen!! Möchte sofort in meine Wohnung und in meinem Tagebuch schreiben!! Halte dieses Gefühlschaos nicht mehr aus!!!

Gretchen: „Marc, kannst du bitte losfahren und mich zu meiner Wohnung bringen?? Bitte!!“
Der Oberarzt war überrascht, aber er wusste, dass Gretchen sich wieder verschloss und er null Chancen hätte, mit ihr zu reden.
Er fuhr langsam los und nach wenigen Minuten erreichten sie dann den gewünschten Zielort.
Gretchen: „Danke“ und stieg dann eilig aus dem Wagen.

Marc blickte ihr nur noch traurig hinterher und fuhr dann zu seiner Wohnung, wo er sich dann noch ein Fläschchen Bier genehmigte.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 12:26 pm

Gretchen unterdessen suchte ihr Tagebuch und schrieb dann mit gemischten Gefühlen ihren Eintrag.


Liebes Tagebuch!

Mein Tag oder besser gesagt den Abend hätte ich mir heute sparen können! Du wirst es nicht glauben, ich glaub es ja selbst kaum, dass ich heute mit Marc ins Kino gegangen bin. Ja, du hast richtig gelesen!! Weiß auch nicht, was mich geritten hat, als ich ihm zusagte. Habe ihm ja fast, aber nur fast sogar seine Freundschafts-Nummer abgenommen. Aber mein Bauchgefühl wusste es besser!! Hätte im Kino fast Marc geküsst. Ja fast. Ich glaub es selbst kaum. Und ich hätte damit Philipp auch betrogen. Aber was soll ich tun??? Wenn ich in Marcs Augen blicke, dann könnte ich alles vergessen. Ich bin nur froh, dass ich mich im letzten Augenblick noch wegdrehen konnte. Wer weiß, was noch alles passiert wäre! Und ich weiß nicht, wie ich später noch darüber geredet hätte. Ja, ich liebe Marc Meier, habe ihn immer geliebt, liebe ihn und werde ihn wahrscheinlich immer lieben. Aber nun sitz ich hier und muss das Beste für mich suchen. Vor allem für das Kind. Und das ist nun mal Philipp.
Warum wollte mich Marc nur küssen?? Er weiß doch, dass ich vergeben bin! Glücklich vergeben!! Auch wenn meine Gefühle nicht die gleichen sind wie bei ihm. Aber was zählt das schon?? Philipp liebt mich und wird ein guter Vater! Kann mir was besseres passieren??


Langsam glitt ihre Hand auf ihren Bauch und ruhte dann darauf. „Na du, was meinst du?? Ich habe doch die richtige Entscheidung getroffen?“, sprach sie zu ihrem Kind in ihrem Bauch.

Natürlich ist das die richtige Entscheidung! Auch wenn Marc die Liebe meines Lebens ist, aber das Kind hat erste Priorität, und Marc mag keine Kinder. Weiß auch nicht, wie er zu Kinder wäre. Was würde das bringen?? Verantwortung ist doch ein Fremdwort für ihn!! Und Familie wollte er ja nie eine haben. Also, warum sollte mein Kind dann unter solchen Verhältnissen aufwachsen?? Und Philipp steht ja zu mir und dem Kind. Er wird sicher ein guter Vater, da bin ich mir sicher!!

Nach einer Weile schlief sie dann ein, noch mit den Gedanken, dass sie bald eine glückliche Familie haben würde.

Zur gleichen Zeit saß der Oberarzt auf seinem Büro in seiner Eigentumswohnung und trank ein Bier. Noch immer fragte er sich die gleichen Sachen, wie nach dem Kino. Aber trotzdem wusste er nicht, wie er reagieren sollte. Früher hatte er immer ohne Probleme die Lösung gewusst, aber seit er nun Gretchen kannte, musste er am eigenen Leibe spüren, wie es war, wenn etwas nicht so liefe, wie man es wollte. Und diese Erkenntnis konnte und wollte der junge Arzt nicht akzeptieren.

Sie hat mich nicht vergessen. Nein, sie liebt mich immer noch!!! Das spüre ich doch! Ihr Blick hat mich nicht getäuscht. Aber dass sie trotzdem bei diesem Fuzzi bleibt, obwohl sie immer noch was für mich empfindet, verstehe ich nicht. Sie kann doch mit mir glücklich sein!! Stattdessen begnügt sie sich mit diesem Trottel und kriegt auch ein Kind von ihm. Was will sie damit bezwecken?? Warum quält sie mich so??

Nach einiger Zeit wurde der Oberarzt müde und lag sich ins Bett. Bevor er einschlief, fasste er noch den Entschluss, dass er am nächsten Tag ein Gespräch führen musste. Es muss alles geklärt werden. Ich muss mit ihr reden!! Das war schon längst überfällig Und da gibt es keine Widerrede!!

So schliefen beide nach einer für sie gedankenvolle und unruhige Nacht dann langsam ein und ahnten nicht, dass der nächste Tag schon eine Überraschung für jeden von beiden bereit hielt, mit der sie mit Sicherheit nicht gerechnet hätten. Die wenigen Stunden zum Schlafen vergingen viel zu schnell, als beide dann jeweils durch ihren eigenen lauten Wecker aus dem Schlaf gerissen worden waren. Beide Ärzte waren total müde, weil beide erst spät eingeschlafen waren. Gretchen wollte gar nicht aufstehen, aber überwand ihren inneren Schweinehund und stand mit total müder Gestik auf. Marc hatte auch sehr wenig Schlaf abbekommen, er streckte sich durch und genehmigte sich eine Dusche mit anschließendem starkem Espresso zum Wachwerden. Und tatsächlich halfen dem jungen Arzt diese „Wundermittel“. Hingegen bei Gretchen sah man die schlaflose Nacht schon an. Ihr Blick in den Spiegel ließ sie erschrecken.

Warum muss ich nur so dunkle Augenringe haben?? Wo ist mein Make-up?? So kann ich doch nicht unter Leute gehen??

Sie suchte ihre Kosmetik kurz im Spiegelschrank und verbarg dann damit ihre Augenringe. Etwas später fuhr der Oberarzt dann in die Klinik, während seine Assistenzärztin sich noch ein Schoko-Brötchen genehmigte, bevor sie mit dem Auto von ihrem Freund losfuhr. Bin ich froh, dass Philipp mir den Wagen da gelassen hat, wenn ich jetzt bei dem Wetter mit dem Fahrrad fahren hätte müssen, das wäre ja die reinste Katastrophe….. So wo ist denn ein Parkplatz. Nee, nur noch neben Marc ist frei?? Muss ich ihm jetzt gleich hier begegnen?? … Buh Glück gehabt, der ist anscheinend schon drinnen. Aber was mach ich, wenn ich ihn dann sehe?? Hoffentlich spricht er mich nicht auf gestern an!! Bitte!!

Gretchens Gebete wurden vorerst erhört, denn als die junge Frau auf ihre Station kam, wurde sie wie immer von Sabine freundlich begrüßt. Von Marc fehlte jede Spur. Der smarte Oberarzt hockte in seinem Büro und dachte nach, wie er das Gespräch starten könnte. Och nee, dass klingt beschissen. Wie soll ich sonst anfangen???
Er blickte kurz auf die Uhr und sah, dass es Zeit für die Visite war. Aus diesem Grunde stand er auf und verließ sein Arbeitszimmer. Im Schwesternzimmer traf er dann auf Sabine und Gretchen, die gerade genüsslich in ein Schokocroissant biss.
„Hopp, Hopp – Visite!“, sagte er nur, und ging dann voraus. Die Visite war schnell vorüber. Und dann kam der Augenblick. Marc wartete bis sämtliche Leute außer Sichtweite waren und bestellte dann Gretchen via Pieper zum Zimmer 409. Die Assistenzärztin beeilte sich, sie dachte ja, es wäre ein Notfall, doch als sie sich beim Eintreten des Zimmers danach umdrehte, schloss Marc das Zimmer zu und sperrte sie zusammen in diesem Krankenzimmer ein.

Marc?? Warum sperrt er zu? Nein, was hat er wohl vor??? Nicht das, was ich befürchte!!

Gretchen: „Marc, was soll das?? Kannst du mich bitte rauslassen??“
Marc: „Wir müssen reden, und nein, ich lass dich nicht vorher raus!“
Gretchen: „Was willst du bereden??“
Marc: „Na was wohl, das wegen gestern,. Es kann ja nicht so weiter gehen!!“
Gretchen: „Nein, ja echt nicht! Aber ich wüsste nicht, was dich das angeht!“
Marc: „Oh doch, Gretchen! Du kannst jetzt nicht davonlaufen, wie du es sonst immer tust!! Ich will jetzt mit dir reden!! Ja, das war schon längst überfällig, und nein… diesmal gebe ich dir nicht nach, wenn du wann anders reden willst. Den Fehler hab ich einmal gemacht und da bist du weggelaufen!! Und gestern… Mensch Gretchen, ich hab doch gesehen, dass ich dir nicht egal bin!! Das kannst du nicht leugnen!!“

Was mach ich jetzt nur?? Ich kann ihm wohl schlecht die Wahrheit sagen. Wer weiß, ob er mich nicht schon wieder um den Finger wickelt. Und was mach ich mit Philipp?? Bei ihm hab ich die Sicherheit, die mir bei Marc so fehlt!! Aber ich muss jetzt was antworten! Aber was?? Und ich kann nicht mal weg, nur weil er uns auch noch hier eingesperrt hat!! Was bildet er sich ein?? Warum macht er das?? Ich will nicht antworten!!

Der Oberarzt schaute sie an und bekam nicht einmal eine kleine Regung ihrerseits zu sehen, geschweige denn ein Wort über ihren sinnlichen Lippen. Denn was er nicht wissen konnte, in seinem Hasenzahn fand gerade ein Kampf zwischen Vernunft und Gefühl statt.

Mit Philipp hab ich die Familie, die ich mir für mich und mein Kind immer gewünscht habe. Was habe ich bei Marc. Das meine Gefühle durchdrehen, wenn ich ihn sehe?? Aber er will keine Familie, schon gar nicht einmal Kinder. Früher oder später würde er mich wieder verletzen!! Und Philipp liebt mich!!

Warum ist sie bockig?? Wir müssen doch reden, dass weiß sie so gut wie ich. Und gerade ich muss anfangen, weil sie ja nicht reden will. Dabei ist es mir noch nie leicht gefallen, über Gefühle zu reden, aber da muss ich jetzt durch. Ich will sie nicht ganz verlieren!!

Marc: „Kannst du mir bitte antworten!!“
Gretchen: „Marc…. Das waren …. Himmel was sag ich denn jetzt?? nur die Hormone, die … die haben verrückt gespielt!“
Marc: „Die Hormone??“
Gretchen: „Ja die Schwangerschaftshormone! Die spielen bei mir ein bisschen verrückt!“

Warum drückt sie mir das rein?? Will sie denn jetzt wirklich nichts mehr von mir wissen?? Das glaub ich ihr doch nicht!! Ihre Hormone wollten, dass sie mich fast küsst?? Muss sie mir durch die Blume noch sagen, dass dieser Fuzzi sie geschwängert hat?? Aber sie …. Nein.. Sie kann mich doch nicht ….

Sie kann doch nicht einfach… behaupten, dass sie mich nur wegen ihrer Hormone fast geküsst hätte. Nein.. sie lügt… ihre Augen hatten doch dieses Funkeln, dieses unsagbare Strahlen, dass kann nicht einfach nur ne Laune sein… Das glaub ich nicht!!!

Marc: „Und dass soll ich dir jetzt glauben??“
Gretchen: „Ob du es glaubst oder nicht, ist dein Problem!“

Warum fragt er nach? Er hat ja nee Antwort bekommen!!

Marc: „Mein Problem?? Eher deines!!! Denn du hast mich immer geliebt!! Das kann doch nicht so schnell vorbei sein!! Nein, ich glaube es dir nicht, dass du mich nicht mehr liebst und stattdessen diesen daher gelaufenen Fuzzi!! Du lügst doch!!“

Warum kann er mich nur so durchschauen?? Aber da gibt’s nichts zu klären, jedenfalls nichts von meiner Seite, ich habe mich ja für Philipp und somit gegen Marc entschieden. Auch wenn es mir schwer fällt, aber was soll ich tun?? Mein Kind soll nicht in einer ungewissen Zukunft aufwachsen!! Die Welt, ja das Leben ist schon so ungewiss, da soll es wenigstens in stabilen Familienverhältnissen aufwachsen. Und die habe ich mit Philipp. Mit Marc wäre das nur eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich muss es ihm gestehen. Jedenfalls einen Teil, damit wir beide dann einen Schlussstrich ziehen können.

Gretchen: „Marc, ok, es ist nicht ganz die Wahrheit gewesen. … Wie soll ich es jetzt bloß sagen?? …. Ich kann nicht leugnen, dass ich dich küssen wollte, ich kann auch nicht leugnen, dass ich es wollte. Aber mein Verstand hat mich Gott sei Dank vorher gewarnt, bevor wir uns geküsst hätten.
Marc: „Gott sei Dank nennst du das?? Was war daran bitte gut?? Gretchen, du bist immer die gewesen, die immer ihre Gefühle gezeigt und gelebt hat, und jetzt willst du mir quasi durch die Blume weismachen, dass der Verstand besser ist?? Was ist nur los mit dir?? Das bist ja nicht mehr du!!!“

.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 12:34 pm

Die Assistenzärztin schaute mit verwirrtem Blick zu Marc. Sie konnte nicht fassen, dass er wirklich das zu ihr gesagt hatte.

Gretchen: „Hähh, ich bin nicht mehr die selbe?? Geht’s dir noch gut??

Ich bin nicht mehr ich?? Spinnt der jetzt? Er braucht sich nicht als großer Macker aufspielen, schließlich schnappt er sich jede Frau, die er kriegen kann. Und dann will er mir weismachen, dass ich nicht mehr dieselbe bin. Was denkt er sich überhaupt?? OK… er hat schon immer gesagt, dass er Gott ist… aber....

Marc: „Ja, das denke ich!! Ich hab dich immer ganz anders gekannt!! Da waren dir die Gefühle anderer und dir selbst wichtiger als das, was dein Verstand sagte. Und jetzt willst gerade du mir davon überzeugen, dass man besser auf den Verstand hören sollte?? Das ist so ganz nicht das Gretchen was ich kenne!!

Er kennt mich nicht mehr?? Ist ja klar, immer gibt er mir dir Schuld!! Typisch Mann!! Der weiß gar nicht mal, wie es mir eigentlich geht!!

Gretchen: „Du kennst mich sowieso nicht Du weißt ja überhaupt, was ich durchmache!!"
Marc: „So viel durchmachen musst ja nicht, hast ja diesen Fuzzi und lässt dir blitzschnell ein Kind von ihm andrehen! Und sonst läufst du sowieso immer weg, wenn du nicht mehr weiter weißt “

Doch der Oberarzt bereute im selben Moment seine gesagten Worte.

Verdammte scheiße, jetzt wird sie mir deswegen gleich an dir Gurgel gehen. Warum kann ich nicht einfach meine Klappe halten? Aber warum fängt sie auch davon an, was sie durchgemacht hat? So schlimm, oder wie?? Haut einfach ab und trennt sich von mir und kommt dann mit diesem ach so „tollen“ Waschlappen als Freund zurück. Und schwanger ist sie dann auch noch. Was soll ich dazu sagen?? Sie bemitleiden oder wie?? ... Ach scheiß darauf... ich will sie ja zurück, aber sie gibt mir immer so depparte Antworten auf meine Fragen! Ich will Klarheit!!

Das muss ich mir jetzt echt nicht bieten lassen! Aber wenn man bedenkt, er weiß ja nicht, dass das Kind von ihm ist… und erfahren soll er es ja auch nicht. Also ist es eh besser, wenn er in diesem Glauben bleibt!!

Gretchen: „Dann ist ja eh alles geklärt! Kann ich jetzt raus??“

Nee, so leicht lass ich sie nicht gehen, ich muss wissen, ob es sich lohnt, dass ich um sie kämpfe, bevor ich mich vollständig zum Affen mache!! Also tief Luft holen und sie fragen!!

Marc: „Nicht bevor du mir in die Augen schaust und mir sagst, dass ich dir völlig egal bin!!“

Habe ich das gerade richtig verstanden?? Marc verlangt von mir, dass ich ihm in die Augen schaue und ihm sage, dass er mir egal ist, nur damit ich raus kann!! Was mach ich jetzt?? Ich kann ihm das nicht sagen!! Ich kann nicht in seine wunderschönen grünen Augen blicken und ihm sagen, dass ich ihn nicht liebe. Das kann ich einfach nicht, weil es einfach nicht wahr ist! Aber andererseits muss ich mein Kind eine sichere Zukunft bieten. Verdammt was mach ich jetzt nur??

So, jetzt hab ich sie vor die Wahl gestellt!! … Ich habe sie wirklich gefragt!! Jetzt muss sie mir sagen, was Sache ist!! Und es gibt jetzt kein davonlaufen mehr!! Nein!! Jetzt muss sie mir die Antwort geben….Warum schweigt sie solange? So schwer ist die Antwort auch nicht!! …. Sie wird nichts sagen, weil sie mich immer noch liebt…. Ich habe es ja gewusst!! Yes!! Oder täusch ich mich gerade gewaltig?? Nee, sicher nicht!! Hab ich ja noch nie!!

Marc schaut so erwartungsvoll. Lange wird er sicher nicht mehr auf eine Antwort warten. Aber was ist die richtige Antwort?? Warum komme ich immer in solche Situationen?? Kann nicht jetzt irgendein Notfall kommen!! Ja, bitte, lieber Gott, bitte befrei mich aus dieser Situation!! Bitte……. Warum hörst du nie auf mich??? Verdammt…. Da muss ich jetzt wohl durch!! Aber schaffe ich es auch??

Kommt heute noch etwas?? …. Sie atmet tief durch?? Sie will doch jetzt nicht wirklich den Satz durchziehen?? Das glaube ich jetzt nicht?? Oder kommt was anderes?? Das hoff ich doch jetzt!!

So Gretchen, du schaffst das!! Es ist gar nicht so schwer!! Mach es!! Dann kommst du endlich aus dieser beschissenen Situation raus.

Gretchen: „Marc… Warum ist das nur so schwer??

Ich kann ihm das jetzt nicht so sagen!! Es ist gelogen!!

Marc: „Ja!“

Ihre Stimme klingt so… wie soll ich sagen.. Ich zweifle langsam, ob es doch die richtige Entscheidung war, dass sie mir sagen soll, was Sache ist!!

Für einen Moment versagte ihre Stimme, aber dann nahm sie ihren Mut und sprach aus, was sie fühlte und was sie am besten hielt!!

Gretchen: „Ach verdammt… Ich kann nicht sagen, dass du mir egal bist, das kann ich einfach nicht, dafür habe ich dich viel zu lange geliebt!“

Ich wusste es!! Sie liebt mich!! Ich habe es gewusst!!

Gretchen: …. Und jetzt sag nichts!! Du brauchst nicht zu lächeln oder sonst was!!

Wie soll ich bei so einer Nachricht nicht lächeln??? Das ist doch das was ich hören wollte!!

Gretchen: „Ich habe dich geliebt und liebe dich, aber ich bin mir ganz sicher, dass sich das mit der Zeit legen wird. Es war nie bestimmt, dass wir glücklich werden würden, weil wir zu verschieden sind. Wir haben andere Ziele, einfach alles!! Deshalb bin ich fest überzeugt, dass mit der Zeit besser wird und alles dann der Vergangenheit angehört!!
Der Oberarzt zuckte bei ihren Worten zusammen.

Marc: „Das ist nicht dein Ernst oder??“

Das kann sie doch nicht ernst meinen!! Nein, dass darf sie nicht glauben!! Hat sie denn nie bemerkt, wie sehr sie mich verändert hat? Noch nie habe ich so viel für eine Frau empfunden wie bei ihr und jetzt will sie unsere Liebe auf einmal vergessen??

Mein Verstand sagt ja, mein Gefühle nein!! Warum fühl ich mich gerade so zerrissen?? Ich habe doch das einzige richtige getan!! Was anderes konnte ich doch nicht tun!!

Gretchen: „Es ist meine Entscheidung!! Und jetzt lass mich gehen, bitte!“

Dann ging sie auf ihn zu und brach ohnmächtig in seinen noch rechtzeitig auffangenden Armen zusammen.

Der Oberarzt fing sie im letzten Moment auf, bevor sie hart auf den kalten Krankenhausboden aufgeprallt wäre. Geschockt stand Marc im Raum und hielt sie in seinen Armen. In diesem Moment durchfuhren ihm die wildesten Gedanken und Ängste, während er seinen Hasenzahn noch immer in seinen Armen hielt. Sie fühlte sich wie eine schlaffe Puppe an. Dann legte er sie ganz vorsichtig auf das Bett, dass ganz nahe bei ihm stand. Der junge Arzt hatte schreckliche Angst um die Frau, die er liebte.

Was ist mit ihr los?? Warum kippt sie einfach um??

Er griff nach ihrer Hand und fühlte ihren Puls. Ihr Herzschlag war sehr schnell. Danach kontrollierte er ihre Atmung.

Marc: „Gretchen, sag doch was?? Mach die Augen auf, Gretchen!“

Doch die Assistenzärztin blieb ohnmächtig.

Marc: „Gretchen, bitte, wach auf!! Hörst du mich!!“

Ganz leicht schlug er sie auf die Wangen, doch Gretchen rührte sich noch immer nicht.

Verdammt, was mach ich bloß. Ruhig bleiben, nachdenken!! … Scheiße, sie ist ja schwanger!! Was ist, wenn das der Grund ist??

Der Oberarzt streifte seinen Blick um das Zimmer.

Oh nein…. Scheiße, scheiße, scheiße….

Sein Blick erstarrte bei seinen letzten Gedanken, als er in naher Entfernung eine kleine Blutspur sah.

Der Oberarzt starrte auf die Blutspur und ihm wurde bewusst, was es bedeutete. Aus diesem Grunde zögerte der junge Arzt keine Sekunde und piepte den Gynäkologen und seinen ehemaligen besten Freund an. Auch wenn Marc mit dem jungen Perser kaum noch Wörter miteinander wechselte, aber eines war jetzt wichtiger: Gretchen und nichts anderes. Nachdem er den Mehdi angepiept hatte, eilte er schnell zur Tür. Doch als er sie öffnen wollte, bekam er sie nicht auf. In seiner Hektik hatte der Oberarzt völlig vergessen, dass er die Tür ja selbst zugesperrt hatte. Nun musste er den Schlüssel in seinem Arztkittel finden. Wegen seiner Sorge um Gretchen vergriff er öfters den Schlüssel, bis er diesen endlich dann doch ergriff und somit die Tür öffnen konnte.

Na endlich, wie lange hätte die denn noch zu bleiben sollen?? Jetzt muss ich Gretchen schnell zur Station bringen. Ich darf keine Sekunde verlieren.

Von der Türe aus eilte er zurück zu dem Krankenbett und löste dann daraufhin die Bremsen. Vorsichtig schob er das Bett aus dem Zimmer und machte sich mit Gretchen schnurstracks auf den Weg zur Gynäkologie, wo ihm dann Mehdi über dem Weg lief. Dieser sah Gretchen da liegen und sprach sofort den jungen Arzt an.

Mehdi: „Was ist passiert?“
Marc: „Gretchen ist ohnmächtig geworden und hat dann Blutungen bekommen!“
Mehdi: „Ich übernehme sie!“
Marc: „Ich komme mit!“
„Nein, ich mach das schon!“, sprach der Gynäkologe und schob Gretchen weg.

Marc wollte ihm noch folgen, aber da ging auch schon die Türe zu. Der Oberarzt hockte sich dann bei einer Wand nieder und griff sich mit beiden Händen ins Gesicht. Ihn seinem Augen sah man Angst und Furcht. Angst um zwei Menschen, von denen man nicht wusste, was geschehen würde und was das Schicksal für sie geplant hatte.

So verging Minute für Minute, Sekunde für Sekunde. Nichts hörte oder sah man in dem Krankenhausflur, wo Marc bereits seit einer halben Stunde hockte. Die Ungewissheit über den Zustand von Gretchen und dem Baby machte ihm fast verrückt. Auch wenn er nach außen nur seine Harte Schale zeigte, besaß er doch Gefühle, auch wenn er dies nie gerne zugab, weil er sich für diese schämte. Aber er liebte Gretchen, dass wusste er. Und dass sie jetzt gerade vielleicht ihr Kind verlor und selbst vielleicht in Lebensgefahr schwebte, machte die Sache für ihn bei weitem nicht einfacher. Im Gegenteil. Ihm plagen auch starke Schuldgefühle.

Bitte lass es Gretchen gut gehen und lass sie das Kind bitte nicht verlieren. Das würde sie niemals verkraften!! Ich kenn sie dafür viel zu gut. Sie würde daran zugrunde gehen!! Und ich Idiot bin ja auch noch schuld. Das wollte ich nicht! Wirklich nicht! Wenn Gretchen jetzt was passiert … Ich möchte gar nicht mal daran denken …. Warum musste ich sie nur in dieses Zimmer holen?? Warum konnte ich nicht einfach meine Klappe mal halten?? Dann wäre das alles nicht passiert und sie würde nicht… Ich mag gar nicht mal daran denken. Was ist, wenn sie … wenn ich sie nie wieder …… nie wieder lachen sehe. Nie wieder ihre funkelnden Augen sehe, wenn ich sie ärgere?? Ich habe so viele Fehler gemacht!! Warum ist mir nicht schon viel viel früher aufgefallen, wie viel sie mir bedeutet? Und dass nicht nur seit ein paar Monate!! Nein! Warum musste alles so kommen?? Ich werde nie ihren Blick vor dem Moment vergessen, bevor sie mir in die Arme gefallen ist. Ihr Blick war so endgültig, verletzt! Wie sie sagte, dass sie mich liebt und dann sagte, dass die Zeit kommen wird, dass sie über mich hinweg kommt. …. Das kann sie doch nicht das letzte sein, was ich von ihr gehört hab?? Nein… sie wird leben!! Sie kann mich doch nicht alleine lassen. Sie muss doch wissen, dass ich sie liebe!!.....Verdammt warum dauert das nur so lange??? Der muss doch auch schon fertig sein!!! Ob dem Baby oder Gretchen …. ???


.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 12:37 pm

Und die Zeit verging und die Stille blieb. Irgendwann erhob sich Marc von seiner Hocke und ging vor der Tür auf und ab. Doch so oft er auch an der Tür vorbei ging, nichts rührte sich. Mit einem Auge blickte er immer dorthin und immer wieder wurde er von neuem enttäuscht. Er ging zum Fenster gegenüber von der Tür und öffnete diese.

Jetzt muss ich eine rauchen!! Ich schaff das nicht mehr so!!

Mit etwas nervöser zittriger Hand zündete er mit seinem Feuerzeug die im Mund steckende Zigarette an. Kurz darauf nahm er einen tiefen Zug. Aber viel besser fühlte er sich deswegen auch nicht. Die Sorge und sein schlechtes Gewissen waren viel zu groß! Dann blickte er auf die Uhr und erschrak.

Jetzt sind es schon ein einhalb Stunden, seit sie da drin ist!! So lange kann das doch nicht dauern!! Lass sie und das Kind am Leben!

Endlich, nach einer für Marcs Empfindungen viel zu lange Zeit, kam Mehdi erschöpft zu dem wartendenden Oberarzt der Chirurgie. Marc sprang sofort auf und bombardierte den Gynäkologen mit Fragen.

Marc: „Wie geht es Gretchen?? Was ist mit ihr?? Sei nicht so still, jetzt sag doch mal etwas!!!“
Mehdi: „Beruhig dich, Gretchen geht’s den Umständen entsprechend.“
Marc: „Was heißt das? Was ist mit dem Baby?? Sie hat es doch nicht…?“

Das darf jetzt nicht wahr sein. Das ist nur ein schlechter Traum, oder??

Gretchen…. Oh nein… wenn sie das erfährt, sie packt es nicht. Sie wird es nie vergessen! Gretchen wird mir nie vergeben!! Auf keinem Fall. Und … und ich bin schuld daran!! Ich ganz allein!! Ich hab schon wieder einen Menschen auf den Gewissen!! Das wollte ich doch nicht! Damals nicht und erst recht nicht heute! Sie wird mir das nie verzeihen. Warum habe ich das nur gemacht?

Der Gynäkologe blickte Marc an und sah einen ganz anderen Marc Meier als er sonst immer konnte. Mehdi konnte kaum glauben, dass der Arzt vor ihm der Herzensbrecher schlechthin sein sollte, weil die Haltung und der Gesichtsausdruck vom Oberarzt waren mehr als angespannt. Es schien, als würde Marc eine ungeheure Last in sich tragen. Der Gynäkologe wusste selbst nicht, warum, aber er legte eine Hand auf Marcs linke Schulter und wollte ihn beruhigen und weitersprechen. Aber er wurde vom Oberarzt unterbrochen, denn die freundlich gemeinte Geste erwies sich als fataler Fehler! Denn in Marc nahm die Wut über seine Schuld überhand und mit dieser Erkenntnis kam der junge Arzt überhaupt nicht zurecht. Deshalb musste er jemanden anderes als schuldigen suchen. Und da war der Gynäkologe genau richtig. Marc schlug ihm die Hand von der Schulter weg und schrie:

Marc: „Lass mich!! Warum hast du das Kind nicht retten können?? Was bist du bloß für ein Arzt“
Mehdi: „Was redest du da?? Gretchen hat das Kind nicht verloren!!“
Marc: „Hat sie nicht?“
Mehdi: „Nein, hat sie nicht! Es war zwar sehr sehr knapp und sie hatte großes Glück, aber sie hat es nicht verloren!“
Marc: „Wirklich nicht? Gott sei dank! Danke!“


.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 6:39 pm

Dem Oberarzt viel ein großer Stein vom Herzen.

Sie hat das Kind nicht verloren!! Bin ich froh!!

Doch der Oberarzt wurde wieder rasch auf den Boden der Tatsachen geholt, als Mehdi weitersprach.

Der Gynäkologe sprach weiter, obwohl der Oberarzt der Chirurgie gerade in Gedanken woanders war. Aber Marc wurde schnell wieder in die Realität zurückgeholt.

Mehdi: „Du Marc!“
Marc: „Ja, ist noch was?“

Angst schwank in der Stimme des jungen Arztes mit.

Was ist jetzt?? Bitte keine bleibende Schäden!! Ich muss dann sofort zu ihr!! Sie braucht mich doch!

Mehdi: „Ich müsste schnell weiter zu einer Geburt. Könntest du Gretchens Freund benachrichtigen??“

Hab ich mich gerade verhört?? Warum sollte ich das?? Bei dem tickts wohl!!

Marc: „Was soll ich?? Warum soll ich diesen Penner anrufen??“
Mehdi: „Weil sie mit ihm zusammen ist und er erfahren muss, dass sie hier im Krankenhaus liegt.“
Marc: „Und da soll ich wohl der Dienstbote sein, oder wie?? Nein, dass mach ich mit Garantie nicht.

Was bildet er sich ein?? Warum soll ich ihn anrufen?? Ich sitz da und mach mir Sorgen, während der Urlaub macht und dann soll ich den noch verständigen?? Tickt der noch richtig?? Nee, ganz bestimmt nicht!!

Mehdi schüttelte nur den Kopf und ging weiter ins Schwesternzimmer, wo er der Krankenschwester Bescheid gab, dass sie Philipp anrufen sollte. Aber bei diesem war immer nur Mobilbox. Denn Philipp hatte zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Zeit. Wie auch später nicht mehr.

Marc ging wieder in sein Büro. Wie üblich öffnete er sein Fenster und rauchte seine Zigarette, um seine Nerven zu beruhigen.

Ich bin so froh, dass Gretchen und ihrem Kind nichts passiert ist. Die Schuldgefühle allein waren schon schlimm, was wäre gewesen, wenn was Ernsteres passiert wäre. Wie hätte ich ohne sie sein können? Sie ist hier und doch nicht bei mir. Warum ist sie nur mit diesem Fuzzi zusammen?? Ich könnte dem so richtig den Kopf abreißen!!!Warum ist sie nur mit diesem Fuzzi zusammen?? Der passt doch nicht zu ihr!! Sie liebt mich doch!! Aber wie soll es weitergehen?? Soll ich zu ihr gehen?? Jetzt oder in ein paar Stunden??

Doch entscheiden konnte sich der junge Arzt noch nicht, denn er wurde von Sabine zu einem Notfall gerufen. Aber er beschloss, nach dem Notfall zu Gretchen zu gehen. Zur gleichen Zeit in Innsbruck. Während Gretchen fast ihres und Marcs Kind verlor, hatte Philipp mit ganz anderen Konfrontationen zu tun. Und diese Erkenntnisse überforderten fast den sonst sehr freundlichen und charmanten Arzt.

Warum bin ich eigentlich jetzt hier in Innsbruck?? Ich hätte ruhig in Deutschland bleiben können. In Berlin. Bei Gretchen!! Da würde es mir gut gehen. Aber hier?? Hier kann es mir nicht gut gehen. Nein kann es nicht. Und wird es auch nie mehr. Wie soll ich jetzt weiterleben?? Mit Gretchen wollte ich eine Familie gründen und ihr Kind wäre das erste Mitglied davon. Und dann noch weitere Kinder. Und jetzt?? Jetzt scheint es, als würde dieser Traum in weite Ferne liegen, wenn überhaupt er jemals wahr werden würde. Ich kann Gretchen nichts davon sagen. Sie würde es nicht verstehen. Sie kann es einfach nicht. Also muss ich da jetzt wohl alleine durch. Warum musste das nur passieren??


.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 22, 2009 9:03 pm

Der Österreicher saß in Innsbruck in der Klinik und war in Gedanken. Er wusste, dass er sich entscheiden musste. Zwischen Lüge oder Wahrheit. Zwischen Glück und Unglück. Zwischen Tränen und Freude. Es war ihm bewusst, dass eine Entscheidung so schnell wie möglich gefällt werden muss, denn früher oder später würde alles auffliegen. Und dann könnte er nichts mehr ändern.

Also was soll ich jetzt tun? Am besten wieder nach Berlin fliegen. Hier werde ich noch wahnsinnig. Wie soll ich hier eine Entscheidung fällen können?? Wenn ich mich für die Wahrheit entscheide, tu ich Gretchen nur weh. Wenn ich ihr das verschweige, kommt sie vielleicht irgendwann darauf. Das darf auch nicht geschehen. Am besten ist das so, wenn ich das so durchziehe, wie ich es gestern geplant hatte. Das wäre das Beste für uns alle. Auch wenn es sehr weh tut. … Ich muss jetzt gehen. Muss noch alles vorbereiten. Es soll nicht so bleiben, wie es jetzt ist. Ich habe noch so viel zu erledigen… Hoffentlich gelingt es mir auch.

Der österreichische Freund beruhigte sich allmählich wieder, weil ihm ein guter Gedanke eingefallen war, auch wenn er mit vielen Schmerzen und Tränen verbunden war. Aber es gab kein zurück mehr. Denn noch in der gleichen Stunde griff er zum Telefon und bestellte sich ein Flugticket nach Berlin. Und in ein paar Stunden würde er auch sein liebes Gretchen sehen, auch wenn unter anderen Umständen wie gedacht.

Gretchen lag in ihrem Zimmer und blickte aus dem Fenster. Die hellen Sonnenstrahlen erleuchteten ihr Zimmer. Gerade vor wenigen Minuten hatte sich Mehdi aus ihrem Zimmer entfernt. In dem schönen Gesicht der jungen Ärztin konnte man ihren Schrecken ablesen, denn sie vorher erfahren hatte. Sie konnte kaum glauben, dass sie beinahe ihr Kind verloren hätte. Ganz sanft legte sie ihre linke Hand auf ihrem Bauch. Auch wenn das Kind zum Glück noch lebte, aber Gretchen hatte Angst und deshalb hatte sie eine Entscheidung getroffen, mit der sie sich arrangieren konnte und die ihrer Meinung nach die einzig richtige war.

Es muss so sein. Ich kann nicht zulassen, dass so etwas noch einmal passiert. Deshalb muss ich ja handeln. Auch wenn es mir so schwer fällt. Aber es ist das einzig richtige. Ich weiß es. Ich spür es!! Es gibt sonst keine andere Möglichkeit!!

Marc war mit der Operation fertig und verließ den OP-Saal. Der Notfallpatient hatte schwere innere Blutungen bei einem Unfall erlitten und gerade noch rechtzeitig konnte der Oberarzt den Patienten retten. Als er vom Waschbecken aufblickte, sah er in den Spiegel und musste wieder einmal an Gretchen denken. Und wieder spürte er die ganzen Ängste, als er um sie und ihr Kind bangte. Die Empfindungen, die er während der OP größtenteils abstellen konnte. Aber auch ein leichtes Gefühl der Angst durchfuhr ihn. Und auch wenn er es jetzt nicht so beachtet, aber bald würde er sie wieder heftiger fühlen. Doch jetzt zählte etwas anderes. Der junge Arzt schmiss seine OP-Klamotten in den Kübel und machte sich danach auf dem Weg in die Gynäkologie. Denn dort lag eine Person, die er jetzt unbedingt sehen musste.



.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyMo Okt 26, 2009 11:00 pm

Der Oberarzt ging zum Lift und bestieg nach einer kurzen Wartezeit diesen. Dann drückte er den Knopf für die Ebene der Gynäkologie. Der Lift schloss sich und bewegte sich abwärts. Nach einer sehr kurzen Zeit wurde der gewünschte Stockwerk erreicht und Marc stieg aus. Schnell fand er das Zimmer der jungen Ärztin. Kurzes tief einatmen und dann klopfte er.

Hoffentlich ist sie wach! Ich muss mit ihr reden! Das es soweit kommt, das wollte ich wirklich nicht. Das war nicht meine Absicht!! Und das muss sie wissen! Ob es ihr jetzt gut geht??

Zur dieser Zeit wurde der Flug nach Berlin für Philipp aufgerufen. Er erhob sich von seinem Platz und stieg in sein Flugzeug. Als dieses sich in die Lüfte erhob, dachte er noch einmal nach, ob er die richtige Entscheidung gefällt hatte.

Mach ich jetzt das richtige?? Wenn Gretchen dahinter kommt… Sie wird mir das nie verzeihen, dass ich ihr das verschwiegen habe. Aber die Wahrheit kann ich ihr auch nicht sagen, es würde sie zu sehr mitnehmen. Aber ich muss sie sehen. Ich liebe sie doch so sehr. Über alles andere denke ich nach, wenn ich in Berlin wieder bin.

Gretchen lag im Zimmer und streichelte noch immer ihren Bauch. Immer wieder musste sie daran denken, dass es fast nicht mehr da gewesen wäre.

Ich bin so froh, dass ich das Kind nicht verloren hab. Was hätte ich dann getan?? Aber Gott sei Dank ist dem Baby nichts passiert… Wieso hab ich mich so in Rage bringen lassen? Nur wegen Marc!! Huch, wer ist denn das nun??

Gretchen: „Herein!“

Die Assistenzärztin sah auf und die Türe ging einen Spalt auf. Der Oberarzt betrat das Zimmer und blickte seine Ex-Freundin an. Sein Blick war undefinierbar. Sein Blick spiegelte auf einer Seite die Freude, dass ihr und dem Kind nichts passiert worden war, auf der anderen Seite spiegelte er seine Schuldgefühle, die er nicht abstellen konnte, denn die Frage, was wäre wenn quälte ihn trotz diesem positiven Ausgang trotzdem. Marc ging zu ihrem Bett und stand davor, während Gretchen sich weiter aufsetzte. Noch immer wurde kein Wort zwischen ihnen gewechselt. Die beiden Ärzte starrten sich nur an und nach einer gefühlten Ewigkeit wurde das erste Wort gesprochen.


.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyMi Okt 28, 2009 9:58 pm

Der junge smarte Oberarzt hatte genug vom Schweigen und brach es, als er seinen Mund öffnete und ihm ein leises „Gretchen“ entfuhr. Die angesprochene Ärztin löste sich von ihrer stummen Starre und sprach ein ebenfalls leises „Hmm“. Marc gluckste herum und wusste nicht, was er nun sagen sollte, aber die Stille zwischen ihnen konnte auch nicht mehr ertragen.

Aber was soll ich jetzt sagen??

Marc: „Ähmm… Wollte dich nur fragen, wie es dir so geht?“

Das fragt er mich doch nicht wirklich?? Was denkt er sich denn?? Soll ich lachen oder wie?? Oder meint er es ernst??

Gretchen: „Wie soll es mir schon gehen??? Hätte ja fast mein Kind verloren!! In der Gegend herum hüpfen werde ich mal nicht! …“

Der Oberarzt antwortete vorerst darauf nicht, aber sein Blick sprach Bände.

Ich Idiot… Ja ich weiß, dass sie fast das Kind verloren hätte, ich hab ja auch draußen die ganze Zeit gewartet und ja ich hab auch Angst gehabt…. Aber das kann ich ihr doch noch nicht einfach sagen?? Nee, da könnte ich doch gleich ein Weichspüler sein! Was soll ich stattdessen sagen?? … Mensch, das kann doch gar nicht so schwer sein!!

Was ist mit ihm los? Hatte er etwa Angst?? Angst um mich?? Nee, doch nicht Marc!! Oder etwa doch?? Nee, ich täusch mich! Oder etwa doch??? Ach menno, das kann doch nicht so schwer sein, zu wissen, ob ja oder nein... Aber wenn ich bedenke, dass ... Nee, das ist doch alles Schwachsinn!!!

Das Schweigen ging weiter und wieder wurde nur ein Blickkontakt ausgetauscht. Und Marc deutete den von Gretchen völlig falsch, dass er den falschen Entschluss beschloss.

Marc: „Ähmm, ja, ich geh jetzt wohl besser wieder!“
Gretchen: „OK, ….!“


Marc verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Dann lehnte er sich an sie und blickte leicht schräg nach oben. So hatte er sich das nicht vorgestellt.

Wieso konnte ich nicht einfach mit ihr darüber reden?? Aber sie gibt mir doch zu verstehen, dass sie mich nicht sehen will, oder hab ich ihren Blick missverstanden?? Es ist wegen dem Kind, oder?? Jetzt will sie nichts mehr mit mir zu tun haben!! Aber aufgeben?? Ich??



.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyDo Okt 29, 2009 1:08 am

Philipp kam ein paar Stunden später mit seinem Flug aus Innsbruck in Berlin an und fuhr mit dem Taxi zu seiner und Gretchens Wohnung. Dort wunderte er sich, dass seine Freundin nicht da war.

Gretchen hat wahrscheinlich Dienst. Werde gleich zu ihr in die Klinik fahren und sie überraschen. Aber vorher muss ich noch was für sie besorgen!! Zur Überraschung!! Hat sie ja verdient!!

Der Österreicher fuhr zum nächsten Blumenmarkt, der auf dem Weg zur Klink war und kaufte dort 15 rote Rosen für seine Freundin. Nach der Bezahlung fuhr er weiter ins Krankenhaus, wo er sie vermutete. Dann fuhr er weiter ins Krankenhaus. Doch als er auf der Chirurgie kam, fand er kein Gretchen. Deshalb ging er ins Schwesternzimmer und traf dort auf Marc, der sich eine Tasse Kaffee holte. Der Oberarzt war mit dem Rücken gedreht zu Philipp, und bemerkte nicht den eintretenden Freund von Gretchen. Philipp sah zwar Marc, aber stellte seine Frage Sabine.

Philipp: „Guten Tag, darf ich fragen, wo Gretchen ist??“

Marc drehte sich bei diesen Worten erschrocken um und funkelte dann den Mann an der Seite seines Hasenzahnes böse an.

Sabine: „Wissen Sie das denn nicht??? Die Frau Doktor hätte fast ihr Kind verloren!!
Philipp: „Bitte was??... Oh mein Gott… Wo ist sie??

Warum ist der Fuzzi schon da?? Wollte der nicht noch länger weg bleiben?? Und was soll das mit den Rosen?? Einschleimen pur, oder wie soll ich das sehen?? Na super … Jetzt ist der wieder da und zwischen Gretchen und mir hat sich nichts verändert!! Eher verschlechtert, wenn man das so sieht. Und jetzt gerade muss der Schleimbeutel kommen!! Hätte der nicht in Österreich oder weiß Gott wo bleiben können. Am liebsten dort, wo der Pfeffer wächst. Nämlich schön weit weg von hier!!

Ich muss zu Gretchen!! Sofort!! Na bravo, das war ja perfektes Timing. Ich bin weg und fast wäre … ich möchte nicht daran denken….

Sabine: „Auf der Gynäkologie Zimmer 173“

Nun blickte Marc Sabine böse an. Die Schwester ahnte, dass das Ärger geben könnte, aber was hätte sie tun sollen?? Herr Dr. von Laben ist der Freund von ihrer lieben Frau Doktor. Da kann sie ihm ja das schlecht verschweigen.

Philipp: „Danke!“

Und schon verschwand dieser aus dem Schwesternzimmer und eilte zu der jungen Ärztin.



.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyFr Okt 30, 2009 9:07 pm

Es dauerte nicht lange und schon stand der junge sympathische Arzt vor der Zimmertür von Gretchen. Er klopfte an der Tür und wartete. Es könnte ja sein, dass sie ja schliefe.

Wer ist das jetzt?? Ist es Mama oder Papa?? Oder doch wieder Marc?? Würde er denn echt wieder kommen?? Und wenn ja, was würde er sagen?? Ich muss es wissen, wer das jetzt ist!!

Gretchen: „Herein!“

Philipp trat daraufhin ins Zimmer und ging schnurstracks zum Bett der jungen Frau. Er überreichte ihr auch gleich den wunderschönen roten Rosenstrauß und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss.

Philipp: „Was stellst du denn an, Liebling?“

Philipp?? Wie kommt er daher?? Ob Marc ihm Bescheid gesagt hat?? Nein, wir kann ich in solchem Moment nur an Marc denken??? Philipp ist schließlich da!! Und er hat mir was mitgebracht!! Ist das lieb von ihm!!

Gretchen: „Sind die Rosen schön, danke!!“
Philipp: „Für die schönste Frau nur die schönsten Rosen!!“
Gretchen: „Schmeichler!“
Philipp: „Ist doch nur die Wahrheit!!“ Aber sag mir, was ist denn überhaupt passiert!!“

Wusst‘ ich’s doch, dass die Frage kommen wird. Was sag ich ihm bloß?? Kann ja schlecht sagen, was zwischen Marc und mir vorgefallen ist. Der fragt ja sicher dann genau nach, warum …!! Nee, Philipp muss nichts davon wissen. Auch nicht, dass Marc der Vater ist. Nein, ich muss mir was anderes einfallen lassen!!

Gretchen: „Ähm, bin einfach zusammengeklappt. Einfach so. Etwas zu viel Stress oder so..

Na bravo Gretchen, ne bessere Antwort hätte dir nicht einfallen können. Jetzt kannst sicher bald nicht mehr arbeiten gehen. Herzlichen Glückwunsch aber auch!!

Philipp: „Oh mein Schatz, Es tut mir leid, dass ich nicht schneller hier war!!“

Wie süß! Der macht sich doch echt Vorwürfe, obwohl er sich nicht vorzuwerfen hat!!! Aber ich fühl mich so hinterhältig und gemein.

Gretchen: „Du konntest das doch nicht wissen!! Ich muss halt in Zukunft mehr aufpassen!! Ach ja, wie geht es deiner Mutter??“

Ach du mein Güte?? Meine Mutter!! Meine erste Lüge zu ihr!! Da muss ich jetzt wohl durch!!

Philipp: „Meiner Mutter?? …. Ähmm ja es geht den Umständen entsprechend gut!!

Hoffentlich nimmt sie mir das ab!

Gretchen: „Schön!! … Du, Philipp! Könntest du mir nen Gefallen tun??
Philipp: „Klar, mein Schatz, jeden!!“



.
Nach oben Nach unten
Keri87

Keri87


Anzahl der Beiträge : 205
Anmeldedatum : 08.08.09
Alter : 37
Ort : Kärnten :D

Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 EmptyFr Okt 30, 2009 11:22 pm

Ob er mir den Gefallen wirklich tut?? Ach, was mach ich mir Gedanken, er hat ja schon zugestimmt!! Und schlimm ist es ja auch nicht. Also frag ich ihn einfach!!

Gretchen: „Könntest du mir meine Tasche aus meinem Spind holen!! Die bräuchte ich jetzt dringend!!“

Hoffentlich fragt er nicht nach, wieso ich sie brauche!! Kann ihm ja schwer sagen, dass ich mit knapp 30 Jahren noch immer Tagebuch schreibe und jetzt einen Eintrag schreiben will, weil ich nicht mehr weiter weiß. Aber wer weiß, vielleicht fragt er ja gar nicht nach!! Hoff ich doch mal!!

Philipp: „Mach ich! Jetzt sofort oder erst später??“

Man(n) stellt Fragen!! Natürlich sofort!! … Oh mein Gott, warum denke ich nur so gereizt?? Er kann ja nichts dafür!! Bin ich froh, dass er nicht meine Gedanken lesen kann. Oh, wie ich mich schäme!!

Gretchen: „Mir wäre es lieber, jetzt, wenn es dir nichts ausmacht!!“
Philipp: „Nee, macht es nichts. Dann gehe ich sie mal holen!! Bin gleich wieder hier!!

Ihr Lebensgefährte stand auf und verließ das Zimmer, um ihren Wunsch zu erfüllen. Irgendwie war ihm das auch recht.

Ich hätte nie gedacht, dass es mir so schwer fallen wird, ihr in die Augen zu schauen und ihr das zu verheimlichen. Aber ich habe diese Entscheidung gefällt und das muss ich jetzt durchziehen. Und wer weiß, vielleicht endet ja alles im Guten. Hoffentlich ruft bald Maria an. Ich muss Klarheit haben. So kann es nicht weitergehen. …

Er kam beim Spind an und öffnete diesen mit Gretchens Schlüssel. Dann holte er die große praktische Tasche heraus und brachte diese der Assistenzärztin. Er plauderte noch ein wenig mit ihr, aber sein Gewissen drückte ihn von Minute zu Minute mehr.

Sie ist so süß. Und ich komm mir vor wie ein verlogenes Schwein. Wenn Gretchen wüsste, dass ich nicht wegen meiner Mutter in Innsbruck war, sondern wegen… Ach Maria hatte recht. Ich muss abwarten. Aber in diesem Fall ist Geduld nicht meine Stärke!!



.
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Fanfiction von Keri87 Empty
BeitragThema: Re: Fanfiction von Keri87   Fanfiction von Keri87 Empty

Nach oben Nach unten
 
Fanfiction von Keri87
Nach oben 
Seite 1 von 3Gehe zu Seite : 1, 2, 3  Weiter
 Ähnliche Themen
-
» Kommentare und Kritik zur Fanfiction von Keri87
» Kommentare und Kritik zur Fanfiction von Kristin
» Fanfiction von Kristin
» 2. Fanfiction von Kristin

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
 :: Plaudern :: Fans von Doctor´s Diary-
Gehe zu: